Jan Henrik Dirks

 3,5 Sterne bei 84 Bewertungen

Lebenslauf

Jan Henrik Dirks promovierte in Theaterwissenschaft und lehrt literarisches Übersetzen am LTI Korea. Seine Übersetzung des Romans Vaseline-Buddha von Jung Young Moon erhielt 2015 den Daesan Literary Award.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah (ISBN: 9783462008098)

Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah

(51)
Erscheint am 05.06.2025 als Taschenbuch bei Kiepenheuer & Witsch.

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Neue Rezensionen zu Jan Henrik Dirks

Cover des Buches Willkommen in meiner Buchhandlung (ISBN: 9783958905559)
bibliaphilias avatar

Rezension zu "Willkommen in meiner Buchhandlung" von Hwang Bo-reum

bibliaphilia
„Willkommen in meiner Buchhandlung“ – Ein Ort der Begegnung und Selbstfindung

„Willkommen in meiner Buchhandlung“ von Hwang Bo-reum ist ein ruhiger, aber aufrüttelnder Roman, der das Alltägliche und zwischenmenschliche Beziehungen in den Fokus rückt. Die kleine Buchhandlung im Zentrum der Geschichte wird zu einem Ort, an dem Menschen innehalten, sich von äußeren Erwartungen lösen und ihre bisherigen Lebenswege und Prioritäten hinterfragen.

 

Im Mittelpunkt steht Yeong-ju, die nach einem Burn-out nicht nur ihren sicheren Job, sondern auch ihren verständnislosen Ehemann hinter sich lässt. Mit der Eröffnung des Ladens wagt sie einen Neuanfang, der zunächst vor allem als Zuflucht in die Welt der Bücher dient. Allmählich erkennt sie jedoch, dass ihre Bücher auch ihren Kundinnen und Kunden helfen können. So entwickelt sich nach und nach eine echte Leidenschaft für ihre Arbeit.

 

Unterstützt wird ihre Entwicklung durch Begegnungen mit anderen, die ebenfalls in dem kleinen Laden Zuflucht finden. Der Bruch mit gesellschaftlichen Erwartungen, der für die Entwicklung der Charaktere eine zentrale Rolle spielt, zeigt sich besonders bei Min-jun: Was als notgedrungen angenommener Nebenjob als Barista beginnt, wird für ihn zu einer erfüllenden Tätigkeit – ganz im Gegensatz zum Karriereweg, den er mit hohen Kosten angestrebt hatte.

 

Die Geschichte folgt keinem klassischen Spannungsbogen, denn im Vordergrund stehen die leisen Momente des Alltags, die sonst oft unbeachtet bleiben. Hwang Bo-reums Stil ist zurückhaltend und direkt. Sie schafft es jedoch eine Atmosphäre zu erzeugen, in der man entschleunigt und sich geborgen fühlt. So wird die Buchhandlung Hyunam-dong auch für die Lesenden zu einem stillen Rückzugsort.

 

Mich hat besonders berührt, dass das Buch dazu einlädt, sich mit den eigenen Träumen auseinanderzusetzen – Gedanken, die im stressigen Alltag und in der aktuell krisenhaften Zeit oft zu kurz kommen. Ein absolut empfehlenswertes Buch, vor allem für alle, die eine Pause vom hektischen Leben brauchen und noch nicht den Mut gefunden haben, ihren bisherigen Weg zu hinterfragen.

Cover des Buches Tausend Arten von Blau (ISBN: 9783965090514)
L

Rezension zu "Tausend Arten von Blau" von Cheon Seon-ran

Lena14
Wir alle sollten üben, langsam zu laufen.

Ein wirklich schönes und einfühlsam geschriebenes Buch über eine Mutter und ihre beiden Töchter, die sich nach einem Unglück voneinander entfernt haben. Durch ein gemeinsames Vorhaben, ein Rennpferd vor seinem Schicksal zu bewahren und einen Humanoid-Roboter wieder auf Vordermann zu bringen, nähern sie sich wieder einander an und öffnen sich auch anderen Menschen. Gleichzeitig werden auch Themen wie die Automatisierung der Gesellschaft, die mangelnde Berücksichtigung von den Bedürfnissen behinderter Menschen, als auch Tierrechte und Tierschutz kritisch hinterfragt und in die Geschichte verwoben. Vordergründig ist es aber ein eher ruhiges Buch, bei dem ich mich super entspannen konnte. Absolute Empfehlung für jede/n, die einen eher unaufgeregten Erzählstil bevorzugen.

Cover des Buches Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah (ISBN: 9783462008098)
Paperboats avatar

Rezension zu "Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah" von Cho Nam-Joo

Paperboat
Frausein vor dem Hintergrund eines von Armut geprägten Alltags

Mani lebt mit 36 noch immer im beengten elterlichen Heim in einem der ärmsten Stadtteile Seouls.
Aus den bisherigen Beziehungen ihres Lebens ist keine Ehe geworden, und die gesellschaftliche
Scham hat Mani auch selbst verinnerlicht. Ihre plötzliche Entlassung sorgt dafür, dass benötigtes
Familieneinkommen fehlt. Der Traum von Manis Mutter, eines Tages im Zuge der
Stadtteilsanierung in einem der Hochhäuser zu wohnen - nun unerreichbar. Selbst die geringfügige
Annehmlichkeit einer Spültoilette ist der Familie nicht vergönnt.
Dabei hatte Mani einmal ambitionierte Ziele. Inspiriert von den Olympischen Spielen 1988 spielen
ihre Freundinnen das Kunstturnen nach. Mani wollte Olympiasiegerin werden, wie das Vorbild der
Mädchen: Nadia Comăneci. Von ihrer Mutter in diesem Wunsch unterstützt, wendet die Familie die
wenigen Ersparnisse auf, um Mani in eine private Turnschule zu schicken. Doch sie sieht ihr
mangelndes Talent im Können ihrer Mitschüler:innen und lässt sich von ihrer Herkunft dauerhaft
limitieren.

Im Wechsel zwischen Manis Gegenwart und ihrer Vergangenheit schildert Autorin Cho Nam-Joo
die gegenwärtige Stellung der Frau in Südkorea - ein hochtenisiertes Land auf der einen, eine
rückständig patriarchale Haltung auf der anderen Seite.
Bereits der 2016 erschienene Sachroman „Jiyoung Kim, geboren 1982“ widmete sich
emanzipatorischen Themen. Die Leser:innenschaft nahm das Buch mit derartiger Intensität auf,
dass das sog. 4B-Movement entstanden ist, in dem Frauen sich aus Protest gegenüber archaischer
Rollenerwartungen weigern, S€x mit Männern zu haben, sie zu daten, sie zu heiraten oder Kinder
zu bekommen.

„Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ haben wir im September für den feministischen Buchclub
gelesen, da der Roman das Frausein vor dem Hintergrund eines von Armut geprägten Alltags
erzählt. Die Meinungen zum Buch waren unterschiedlich. Die Handlung wabert vor sich hin wie der
Luft hängender Kohlgeruch. Es passiert wenig, und doch gibt es – gerade in prekär lebenden
Familien – so viel, um das man sich Gedanken machen und sorgen muss. In kleiner Gruppe haben
wir uns angeregt darüber ausgetauscht, worin die feministischen Botschaften dieses Buches für uns
bestehen.

Gespräche aus der Community

Irgendwo in Seoul befindet sich der Buchladen Hyunam-dong: ein Ort, an dem Menschen ihre Geschichten und ihre Gefühle teilen können. Sie alle haben in ihrem Leben Verletzungen erlitten und tragen doch Hoffnungen in sich. Der große Erfolg aus Korea erzählt eine liebenswürdige Geschichte über die Kraft von Büchern, die in schwierigen Lebenslagen Trost spenden, von Freundlichkeit, Freundschaft und tiefen Verbindungen.

516 BeiträgeVerlosung beendet
Judithas avatar
Letzter Beitrag von  Judithavor 2 Jahren

Ich habe das Buch angefangen zu lesen, aber noch bin ich nicht weitergekommen. Es ist kein Roman mit einer spannenden Handlung, sondern eher ein philosophisches, aber auch poetisches Buch. Trotzdem finde ich es zumindest zu Beginn etwas trocken. Ich werde trotzdem dranbleiben - es muss doch mal etwas Entscheidendes passieren, oder ? - und mich mit einer Rezension zurückmelden.

Community-Statistik

in 120 Bibliotheken

auf 19 Merkzettel

von 4 Leser*innen aktuell gelesen

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