Die Texte der anderen Autoren gefielen mir persönlich eher weniger. Irgendwo zwischen unlustig und "Kerles, bin ich ein cooler Typ". Heinrich Hass hingegen hat eine wirklich tolle Schreibe und seine Texte waren zum schreien komisch. Alleine für diese Texte würde ich mir dieses Buch zulegen.
Jan Off
Lebenslauf von Jan Off
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Jan Off
Vorkriegsjugend
200 Gramm Punkrock
Angsterhaltende Massnahmen
Unzucht
Happy Endstadium
Weisswasser
Offenbarungseid
Die Helligkeit der letzten Tage
Neue Rezensionen zu Jan Off
Rezension zu "Die Helligkeit der letzten Tage" von Jan Off
Ich bin großer Jan Off Fan, denn er schreibt prägnant, witzig und meinungsstark, polarisierend. Vor allem seine Kurzgeschichten und Blogeinträge haben es mir angetan. Leider hatte ich ihn aus dem Sinn verloren,
Die lange Buchnacht in Kreuzberg holte ihn mir mit einer phantastischen Lesung wieder ins Bewusstsein.
Obwohl er nur Kurzes vortrug, nahm ich seinen letzten Roman mit.
Grundprämisse des Romans: Was passiert mit den einzelnen Menschen, wenn sie denken, die Welt gehe in X Tagen unter.
Das hätte ich mir gerne im typische Off´schen Stil rein gezogen.
Doch leider versucht er das Thema ernster zu bearbeiten, der Humor und seine Prägnanz kommen zu kurz.
Obwohl er mit seinen Ideen sicher dicht an der Realität liegt, fand ich das Buch eher lau.
Wenn nicht richtig überspitzt schwarzhumorig, dann hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
Ich warfroh, dass der Roman so kurz war. Vielleicht wäre er eine bessere Kurzgeschichte.
Ich hatte das Gefühl Off musste einen Roman schreiben, es fehlte an Inspiration und irgendeine krude Mischung zwischen einem Endzeit-"Purge" ( habe ich nicht gesehen, dafür aber reichlich Vorschauen) und einem Roman von Boris Vian, dessen Titel ich nicht mehr weiß, weil mein Ex und ich die gesammelten Werke aufgeteilt haben und den ich überraschenderweise auch nicht besonders mochte, kam dabei heraus.
Leider kann ich für diesen Roman nur einen Stern geben.
Rezension zu "200 Gramm Punkrock" von Jan Off
Jan Off schreibt hervorrragend. Witzig, derb, realitätsnah und mit viel augenzwinkernder Kenntnis der damaligen Zeit, kein Wunder entstammt er doch dieser Generation.
So lasen sich die ersten Kapitel über adoleszierende Punk - Jungs in den Achtzigern denn auch mit hohem Wiedererkennungswert, viel Schmunzeln und etlichen lauten Lachern.
Doch nach einigen Seiten traten während des Lesens, allen poitierten Formulierungen und dem innewohnenden Esprit zum Trotz, Ermüdungserscheinungen bei der Leserin auf. Komik und Wiedererkennungswert nutzten sich ab. Interessenflaute. Die Erinnerung an längst vergangene Zeiten, das Vokabular und die ewige Sauf/Kotzerei gingen mir (damals eher Hippiefraktion und Free Bikerszene) nachträglich erneut auf die Nerven. Ja , Jan Off schreibt so authentisch, dass einem der ganze Sch... wieder hochkommt. Die Zeiten als „unser Jugendhaus“ von den Punks unterwandert wurde. Aus dem Musikbunker nur noch Dumpfes Gebrüll und sauschlecht gespielte Instrumente ans empfindliche Ohr drangen. Der Müll überhand nahm und alles vollgekotzt war. Und die pseudocoolen PunkTussen Tränen wegen verstorbener Ratten vergossen. Ratten die zuvor mit jedem Dreck gefüttert wurden und hr dadurch sicher stark verkürztes Leben dann auf ihnen, also ihrer Heimstatt aushauchten. Schwoofen war nur noch möglich wenn man den dicken Harro anbehielt und bei sich näherkommenden Pogo Suffköppen mit hartem Ellbogeneinsatz arbeitete. Ein Kumpel von mir wechselte die Fraktionen und begann Sid Vicious & Nancy Spungen zu verehren. Einen Typen der schrottige Mucke gemacht und sich selbst für den Darwin Award mehr als qualifiziert hat. So begann die Vertreibung aus dem juvenilen Paradies. Wir haben den Punks erst das Haus und dann auch noch das Lagerfeuer überlassen und wurden soweit es uns möglich war erwachsen, an besseren Orten...
So kommt es, dass die Leserin es nur bis zur Hälfte dieses wunderbar ausformulierten an Detailfülle überreichen Zeitdokuments geschafft hat. Zu eklig riecht die Erinnerung, zuviel der Authentik.
Wer’s mag, gerne in Erinnerung schwelgen möchte, oder sich über die damalige Jugend“kultur“ informieren der möge beherzt zugreifen. Ich breche nach der Hälfte ab, behalte aber den Autor angetan im Auge. Schreiben kann er. Amüsant und mit viel Insiderwissen.
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