Cover des Buches Henry Frottey – Sein erster Fall: Teil 2 – Das Ende der Trilogie (ISBN: 9783954610204)
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Rezension zu Henry Frottey – Sein erster Fall: Teil 2 – Das Ende der Trilogie von Jan Philipp Zymny

Einfach Wahnsinn

von fraeuleinbuecherwald vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Selten so einen verrückten Krimi gelesen!

Rezension

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fraeuleinbuecherwaldvor 10 Jahren

Jan Philipp Zymny ist seines Zeichens amtierender deutschsprachiger Meister im Poetry Slam. Unter anderem deshalb, weil einer seiner besten und bekanntesten Poetry Slam- Texte sich um den Privatdetektiv Henry Frottey dreht. Dieser trägt den Titel „Mord in the Jugendherberge“ und genau so beginnt auch der Roman, den er nun seiner Figur gewidmet hat.

Am Anfang steht ein Mord in einer Jugendherberge. Doch dann häufen sich die Mordfälle und die Todesumstände sind mysteriös: Anscheinend werden die Opfer gezielt gealtert, sodass sie vergreisen und dann sterben. Eine Aufgabe für Henry Frottey, der ein arges Problem damit hat, dass sein Nachname wie Waschlappen, Schlafanzug oder Handtuch klingt und deshalb schnell eskalieren kann, wenn jemand seinen Nachnamen zu oft sagt.

Im Grunde basiert der Roman auf einem einfachen Prinzip: Wenn etwas zu logisch klingt, ist es mit Sicherheit falsch kombiniert. Das zieht sich wie ein roter – pardon – grauer Faden durch den Roman, denn es handelt sich um einen Roman in Schwarzweiß, was auch die ganze Zeit über durchgezogen wird. Auch wenn der zweite Teil prinzipiell zum selber Ausmalen gedacht ist.

Trotzdem hat dieser Krimi alles, was ein Krimi haben muss: Einen sehr… speziellen… Ermittler, eine umwerfend schöne Frau, einen richtig fiesen Bösewicht, eine dubiose Sekte und viele kleine Schurken, die zu Kollateralschäden oder Handlangern werden.

Dabei ist dieser Roman aber einfach nur irre. Manchmal kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, weil man keine Ahnung hat, was gerade geschieht und wie man damit klarkommen soll, mal lacht man sich halb tot und weiß nicht, wie man damit klarkommen soll und manchmal hält man einfach seitenlang den Atem an, weil so vieles auf einmal passiert.

Allerdings muss ich sagen, dass ich das erste Drittel des Buches deutlich witziger fand als den Rest, im Mittelteil wurde das Buch dann humortechnisch etwas schwächer und deutlich handlungsorientierter und am Ende ist man einfach nur so von der Auflösung fasziniert, dass man über solche Fragen nicht mehr nachdenken kann.

Jan Philipp Zymny bleibt in dem Roman seinem Bühnen- Stil auf jeden Fall treu. Jeder, der ihn schon einmal auf der Bühne gesehen hat und ihn klasse fand, wird auch dieses Buch lieben. Für alle anderen könnte es vielleicht etwas ungewöhnlich sein. Aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen, definitiv.

Ein Krimi, bei dem man nicht mal sagen kann, dass er reiner Spaß ist. Immerhin geht es um die Weltherrschaft. Das ist total ernst. Und am Ende gibt es tatsächlich eine Auflösung. Die beinahe logisch ist. Wenn einem das in der Mitte des Buches jemand sagt, zeigt man ihm vermutlich einen Vogel. Oder eine Ente.

Eine klare Kaufempfehlung für diesen Buch, denn es ist einfach mal etwas ganz anderes, etwas, was man noch nie so gelesen hat und auch nie wieder lesen wird. Irre.

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