Jan Plamper

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Das neue Wir und The Stalin Cult.

Lebenslauf

Jan Plamper, geboren 1970, war zuletzt Professor für Geschichte an der University of Limerick in Großbritannien. Davor lehrte er am Goldsmiths College in Lonodon. Nach seiner Promotion an der University of California in Berkeley war er zunächst wissenschaftlicher Assistent an der Universität Tübingen und von 2008 bis 2012 Dilthey Fellow am Forschungsbereich »Geschichte der Gefühle« am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Seine Bücher »Geschichte und Gefühl: Grundlagen der Emotionsgeschichte« und »The Stalin Cult: A Study in the Alchemy of Power« erhielten ein breites Presseecho und wurden in mehrere Sprachen übersetzt.Jan Plamper verstarb 2023 nach schwerer Krankheit.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jan Plamper

Cover des Buches Das neue Wir (ISBN: 9783103972832)

Das neue Wir

 (1)
Erschienen am 27.02.2019
Cover des Buches The Stalin Cult (ISBN: 9780300169522)

The Stalin Cult

 (1)
Erschienen am 19.06.2012

Neue Rezensionen zu Jan Plamper

Cover des Buches Das neue Wir (ISBN: 9783103972832)
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Rezension zu "Das neue Wir" von Jan Plamper

Homo migrans
Alaisvor 5 Jahren

„Anstatt dass die Deutschen unsere Sprache lernen, müssen wir die ihre lernen oder wie in einem fremden Land leben. Schon jetzt beginnen die Engländer, bestimmte Wohngegenden zu verlassen, die von Deutschen eingekreist sind, weil sie sich dort aufgrund der abstoßenden, ungehobelten Manieren der Deutschen nicht mehr wohlfühlen.“
Benjamin Franklin 1751 über deutsche Einwanderer in Nordamerika (zitiert von Jan Plamper auf Seite 27)


Jan Plamper wirft in seinem Buch „Das neue Wir“ einen frischen Blick auf die Geschichtsschreibung, in der Migranten oft unerwähnt blieben oder nur am Rande erwähnt wurden, obwohl es zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte große Ein- bzw. Auswanderungsbewegungen gegeben hat und trotz des erheblichen Beitrags, den Migranten immer wieder geleistet haben, beispielsweise die Gastarbeiter zum Wirtschaftsaufschwung in ihren Herkunftsländern und gleichzeitig zum deutschen Wirtschaftswunder in ihrer neuen Heimat. Dabei geht es in diesem Buch unter anderem um die Geschichte der deutschen Auswanderer in den USA, der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, der Gastarbeiter in Westdeutschland und der Vertragsarbeiter in der DDR bis hin zu den in den letzten Jahren nach Deutschland geflüchteten Menschen.
Der Autor verdeutlicht, dass Migration schon immer zur Geschichte „der Deutschen“ bzw. zur gesamten Menschheitsgeschichte dazugehörte. Interessant fand ich vor allem am Anfang seine Ausführungen zum Begriff „Plusdeutsche“, den ich ohne seine Erläuterungen etwas seltsam gefunden hätte.
Leicht zu lesen fand ich dieses Sachbuch eher nicht, dafür war es zu prall gefüllt mit Wissen, sodass ich es nur abschnittsweise und sehr langsam lesen konnte. Und es ist auch äußerst bedrückend und beschämend, dass die Menschheit mit diesem selbstverständlichen Bestandteil ihrer Entwicklung immer noch so oft Probleme hat anstatt zu lernen, sein positives Potential zu nutzen.
Gerade aber diese Vielzahl an Informationen empfand ich als sehr beeindruckend und ich konnte viel lernen. Vieles davon war sehr bedrückend, beispielsweise die beschämende Geschichte der Vertragsarbeiter der DDR – ausgenutzt, ausgenommen, angegriffen und nach dem Mauerfall im Stich gelassen.
In seinem Nachwort schreibt der Autor:
„Hier soll noch einmal erinnert werden, was Staatsbürgerschaft ist: ein großer Zufall. Das neugeborene Kind hat keinen Einfluss darauf, in welches Land es in welcher Epoche geboren wird.“, S. 331
Eine so einfache Wahrheit und doch scheinen die Gehirne vieler Menschen nicht in der Lage zu sein, zu verarbeiten, was das bedeutet, das erfüllt mich immer wieder mit großem Staunen und Schrecken ...

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