Rezension zu "Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie" von Jan Tschichold
Der Autor lässt sich in dem Buch über die Hässlichkeit der Typografie aus und stell klar, was schöne Typografie ausmacht.
„Die Drucksachen, die uns stündlich begegnen, sind nur selten in angenehmen Lettern und übersichtlich gedruckt. Häufig sind sie lärmende Orgien wildgewordener Buchstaben und selbstbewußt auftretender Wurstigkeit.“
Auch wenn das Buch bereits einige Jahre hinter sich hat, passen die meisten Sachen noch genau so. Wenn man dieses Buch als Einsteiger liest, lässt man auf jeden Fall die Finger von einigen großen Fehlern. Da diese unverblümt und mit viel Sarkasmus zunichte gemacht werden. Dennoch sollte man sich im Klaren sein, dass Regeln auch gebrochen wenn können, aber halt erst, wenn man sich sicher genug darin fühlt. Die Beispiele aus Zeitungsanzeigen usw. sind natürlich eben so alt, dennoch kann man auch hier viel wissenswertes rausziehen. Die Beispiele sind auch sehr gut gewählt und reihen sich in den Lesefluss gut ein.
„Typografie ähnelt der Sprache: wer schreit, fällt zwar auf, aber nicht angenehm“
Ich musste einige Male schmunzeln, weil der Autor hässliche Typo wirklich abgrundtief hasst und das auch jedem zu spüren gibt.
Leider ist auch der Zeit geschuldet, dass das Frauenbild, nicht dem unseren entspricht, wovon man sich distanzieren muss, aber es nimmt nur sehr wenig Platz zum Ende ein, so dass es beim lesen nicht stört.