Jan Tschichold

 4,6 Sterne bei 7 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Jan Tschichold

Cover des Buches Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie (ISBN: 9783875124132)
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Rezension zu "Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie" von Jan Tschichold

Sarkastisch, aber schön
i_nightvor einem Jahr

Der Autor lässt sich in dem Buch über die Hässlichkeit der Typografie aus und stell klar, was schöne Typografie ausmacht.
„Die Drucksachen, die uns stündlich begegnen, sind nur selten in angenehmen Lettern und übersichtlich gedruckt. Häufig sind sie lärmende Orgien wildgewordener Buchstaben und selbstbewußt auftretender Wurstigkeit.“

Auch wenn das Buch bereits einige Jahre hinter sich hat, passen die meisten Sachen noch genau so. Wenn man dieses Buch als Einsteiger liest, lässt man auf jeden Fall die Finger von einigen großen Fehlern. Da diese unverblümt und mit viel Sarkasmus zunichte gemacht werden. Dennoch sollte man sich im Klaren sein, dass Regeln auch gebrochen wenn können, aber halt erst, wenn man sich sicher genug darin fühlt. Die Beispiele aus Zeitungsanzeigen usw. sind natürlich eben so alt, dennoch kann man auch hier viel wissenswertes rausziehen. Die Beispiele sind auch sehr gut gewählt und reihen sich in den Lesefluss gut ein.
„Typografie ähnelt der Sprache: wer schreit, fällt zwar auf, aber nicht angenehm“ 

Ich musste einige Male schmunzeln, weil der Autor hässliche Typo wirklich abgrundtief hasst und das auch jedem zu spüren gibt.
Leider ist auch der Zeit geschuldet, dass das Frauenbild, nicht dem unseren entspricht, wovon man sich distanzieren muss, aber es nimmt nur sehr wenig Platz zum Ende ein, so dass es beim lesen nicht stört.

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Cover des Buches Meisterbuch der Schrift (ISBN: 9783868201079)
einskommazweis avatar

Rezension zu "Meisterbuch der Schrift" von Jan Tschichold

"Firt: Heißt gar nicht Firt, sondern Fiat. Das A ist ganz schlimm." :-)
einskommazweivor 6 Jahren

Immer noch eines meiner wichtigen Schriftbücher, wegen der umfangreichen historischen Schrifttafeln - und weil es so absolut unmöglich ist. Jan Tschichold war, sagen wir es mal vorsichtig, von sich überzeugt, und erhebt seinen Geschmack in diesem Buch zum absoluten Maßstab aller Dinge. Das nimmt so bizarre Formen an, dass das "Meisterbuch der Schrift" zu einem Klassiker der heiteren Literatur in unserer Familie geworden ist. Auf Seite 13 findet man beispielsweise folgende Bildunterschrift:

"Muster aus der Schreckenskammer der zeitgenössischen Schriftkunst: Mißlungene Namenszüge"

Tschicholds Kommentar zum Schriftzug "Englebert" liest sich so:

"Verquollene, gequälte Kleinbuchstaben. Unnatürliche Verbindung von E und t. Schauderhaftes g in der Form, wie rechthaberische, ungebildete Leute es zuweilen schreiben. t-Querstrich zu hoch. Abscheulich."

Das ist lustig, oder? Man kann sich über so eine Rechthaberei und Arroganz natürlich aufregen, muss es aber nicht. Auf jeden Fall sollte man damit rechnen, dass nicht alles richtig ist, was da geschrieben steht, z. B. Tschicholds Erklärung zur Genese des ß.

Interessant ist zu sehen, dass Geschmack dem Zeitgeist folgt. Was Tschichold als schön empfindet, erscheint heute unmodern. Tja, Herr Tschichold, Pech gehabt.

Fünf Sterne für dieses Buch minus einen Stern, um Herrn Tschichold zu ärgern.

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