Rezension zu "Ich bin Lukan" von Jan Vanstina
Das schrägste und schönste Buch seit langem…
Das Besondere zuerst: Der 435 Seiten dicke Roman „Ich bin Lukan“ dürfte wohl die erste Ich-Erzählung aus der Sicht eines durch und durch sympathischen jungen Klons sein. Das hat es, soweit ich sehe noch nie gegeben.
Seine Sprache ist zum Teil bis zum Abwinken nüchtern und strukturiert. Und doch wirkt der junge Mensch, der da von seiner „Reise in die Zeugenwelt“ (das ist übrigens unsere Welt) erzählt, trotz seiner Reflektiertheit sympathisch. Man beginnt ihn zu mögen. Und wenn man dann gemeinsam mit ihm erlebt, wie er bei dem Mädchen Cubona herrlich ungeschickt lernt, was Liebe, Sinnlichkeit und Familie bedeuten, kann man mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Man hat diesen nüchternen Jungen liebgewonnen.
Mein Resümé: „Ich bin Lukan“ ist mit Abstand das schrägste und gleichzeitig schönste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Ein Buch, das in kein Raster passen will. Mal ist es ein brillanter philosophischer Roman und mal eine unschuldige Liebesgeschichte, die einem erwachsenen Mann die Tränen in die Augen treiben kann. Und irgednwann merkt man dann: Durch seinen Blick von außen hält Lukan uns gezeugten Menschen den Spiegel vor. Und wenn wir in diesen Spiegel sehen, merken wir, wie schön das Leben und die Liebe eigentlich sind…
Nicht immer leicht zu lesen. Aber gerade weil „Ich bin Lukan“ in kein Raster passt: Aaaabsolut lesenswert!