Dies ist mein zweites Buch von Jan Winter. Und ich muss sagen, es gefällt mir besser, als das der erste Band der Asien-Saga von ihm. Vielleicht, weil ich mich hier wesentlich besser mit den Charakteren identifizieren kann.
Es ist die Geschichte der jungen Alma, die vor dem zweiten Weltkrieg mit ihrem Sohn nach Malaya fährt, wo ihr Mann eine Kautschukplantage führt. Hier beginnt der Roman und die Lebensgeschichte von Alma in einer ihr unbekannten, fremden Welt.
Dank der Karte am Ende des Buches, wußte ich genau wo Malaya lag und wo das Geschehen im Einzelnen stattfand. Aber auch Jan Winters sehr bildliche, detaillierte, faszinierende und wunderschöne Beschreibung der Gegend, der Menschen und der Kultur haben dazu beigetragen, mich schnell dort einzuleben.
Jan Winter hat sehr einfühlsam unterschiedliche, interessante und vor allem menschliche Protagonisten und Charaktere erschaffen, die – ob sogleich sympathisch oder unsympathisch – sofort präsent waren und man mit ihnen lieben und leiden, die man hassen und schütteln konnte, die sich weiterenwickelten oder stehen geblieben sind.Der Versuch von Kolonisten sich anzupassen und das Land lieben zu lernen und derer, die es gar nicht erst versuchen wollten und nicht zurecht kommen im fremden Land. Aber auch das Leben der Einwohner, ihre Sehnsüchte, Konflikte und Nöte. Für alles hat Jan Winter seine Worte gefunden.
Durch das ganze Buch entwickelte sich eine unglaubliche Dynamik und Spannung, die mich in den Bann gezogen haben.
Aber auch die Geschichte des exotischen Malayas und deren Entwicklung, auch politisch ist bestens recherchiert und nachvollziehbar beschrieben. Die Irrungen und Wirrungen der Zeit hat der Autor sehr gut eingefangen, so dass man auch hier mitfiebern und mitleiden konnte.
„Der Duft des Mangobaums“, ein sehr lebensnaher und bewegender Roman, gut geschrieben, zu keiner Zeit langweilig und immer für Überraschungen gut.