Cover des Buches Der Duft des Mangobaums (ISBN: 9783547711448)
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Rezension zu Der Duft des Mangobaums von Jan Winter

Rezension zu "Der Duft des Mangobaums" von Jan Winter

von Erinnye vor 13 Jahren

Rezension

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Erinnyevor 13 Jahren
Die junge Alma fährt mit Sohn Albert auf einem Schiff von England nach Malaya um dort mit ihrem Mann Howard auf dessen Kautschuk-Plantage zu leben. Schon auf dem Schiff macht sie wertvolle Bekanntschaften: unter ihnen der Malaie Samad. In Malaya angekommen zeigt sich Alma absolut begeistert vom Land und der Kultur - ganz entgegengesetzt dem Verhalten, welches andere englische Frauen an den Tag legen. Durch diese ihre Begeisterung schafft sie es, sämtlichen Hindernissen zu trotzen, die auf sie warten. Selbst Untreue, Tod und Krieg schaffen es nicht mehr, Alma endgültig aus Malaya zu vertreiben. Nachdem sie Witwe geworden ist sieht sie sich vor eine erneute Aufgabe gestellt: die Wahl zwischen Samad und einem englischen Plantagen-Nachbarn, der ihr bester Freund ist. Diese Dreiecksbeziehung wird brutal unterbrochen, als der Zweite Weltkrieg ausbricht und die Auswirkungen sogar bis Malaya spürbar sind. Nach einer mehrjährigen Flucht nach Australien schafft Alma es jedoch wieder, mit dem Mann den sie liebt, in ihre Wunschheimat Malaya heimzukehren. Dieses Buch war ein absoluter Überaschungs-Hit. Nachdem für mich anfangs alles danach aussah, als wäre es eine typische Auswanderungs-Geschichte mit dem obligatorischen Finden der Liebe, wurde die Handlung nach und nach immer komplexer und ließ sich unmöglich auf die vorher gestellten Erwartungen reduzieren. Die Hauptperson Alma ist sehr sympathisch: ihr aufgeschlossenes, fröhliches und teilweise sogar recht naives Verhalten der Welt gegenüber ließ beim Leser eine Art Beschützerinstinkt erwachen. Dies führte dazu, dass man regelrecht mitgelitten hat - bei jedem Schicksalsschlag, den Alma wieder zu erleiden hatte. Ihre bedingungslose Liebe Malaya gegenüber genauso, wie ihre Zerissenheit zwischen zwei Männern. Nichts davon wurde auch nur annähernd kitschig oder überflüssig rübergebracht, sondern erdrückte einen halb mit bombastisch erzählerischer Wucht. Ich war beim Lesen glücklich und erleichtert, als ich merkte, dass es ein HappyEnd geben wird. Das ist selten in diesem Maß der Fall. Fazit: eine Geschichte, die einen Demut und Freude an kleineren oder alltäglicheren Dingen lehren sollte - es kann nämlich auch schnell damit zu Ende sein. Jenseits aller Moralpredigten ist es jedoch auch eine Geschichte, die super erzählt ist, phantastische Bilder entwirft und einen so schnell nicht mehr loslässt. Ich hab' das Lesen genossen.
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