Das Setting klingt erst mal spannend:
Ein riesiger Wolkenkratzer, in dem die Tochter eines superreichen Mannes im obersten Stockwerk lebt, nach einem Anschlag gelähmt und isoliert von der Welt. Dann kommt ein unscheinbares Mädchen ins Spiel und schafft es (natürlich), sich bis ganz nach oben hochzuarbeiten, wo die beiden Mädchen aufeinandertreffen.
Daraus hätte man sicher etwas machen können, das ist aber gehörig schief gegangen, was für mich vor allem an der Darstellung der weiblichen Charaktere liegt.
Im Turm gibt es nämlich eine Hierarchie, und ganz unten sind (natürlich) viele junge Mädchen, die putzen müssen und dümmlich davon träumen, sich einen besser gestellten Mann zu angeln. Hallo? Aus welchem Jahrhundert soll dieses Buch bitte sein?
Noch dazu geizt es nicht mit verstörenden Szenen (das eine Mädchen muss dem anderen den Fuß ablecken?!), die Protagonistinnen sind flach und unsympathisch, die Story verstörend und langweilig und ohne roten Faden, und dann kommt noch irgendein fanatisches Männer-dominiertes Religion/Ritual/Irgendwas dazu. Und zur Krönung wird am Ende eine absolut nicht nachvollziehbare Liebes(?)-Beziehung aus dem Hut gezaubert, die auf mich so wirkt, als wollte hier auch noch die letzte Männerfantasie befriedigt werden.
Ach ja, und dann geschieht am Ende natürlich auch noch ein Wunder ohne Sinn und Erklärung.
Dieses Buch ist nicht nur verschwendete Lebenszeit, sondern hinterlässt noch dazu einen wirklich bitteren Beigeschmack, was das Frauenbild und auch Themen wie sexuelle Belästigung angeht, die hier einfach mir nichts dir nichts dargestellt und scheinbar als gegeben angesehen werden, ohne auch nur den Hauch von Kritik. Wirklich bedenklich, dass sowas heute noch veröffentlicht wird...