Jana Hensel

 3,4 Sterne bei 160 Bewertungen
Autorin von Zonenkinder, Neue deutsche Mädchen und weiteren Büchern.
Autorenbild von Jana Hensel (©Michael Mann / Quelle: Wallstein)

Lebenslauf von Jana Hensel

Jana Hensel, geboren am 3. Juli 1976 in Leipzig, studierte Romanistik und Neuere Deutsche Literatur in ihrer Geburtsstadt, Marseille, Berlin und Paris. Ihr Debütroman "Zonenkinder" wurde ein Bestseller und in mehrere Sprachen übersetzt. Sie verarbeitet darin ihre Erfahrungen mit der Deutschen Wiedervereinigung. Hensel war als Journalistin für die Zeit, den Spiegel und die Welt tätig. Heute lebt Hensel in Berlin und hat einen Sohn.

Alle Bücher von Jana Hensel

Cover des Buches Zonenkinder (ISBN: 9783644019010)

Zonenkinder

 (126)
Erschienen am 01.06.2012
Cover des Buches Neue deutsche Mädchen (ISBN: 9783499623677)

Neue deutsche Mädchen

 (12)
Erschienen am 02.06.2009
Cover des Buches Wie alles anders bleibt (ISBN: 9783351034825)

Wie alles anders bleibt

 (6)
Erschienen am 16.08.2019
Cover des Buches Keinland (ISBN: 9783835330672)

Keinland

 (6)
Erschienen am 31.07.2017
Cover des Buches Goodbye Tristesse (ISBN: 9783453810860)

Goodbye Tristesse

 (6)
Erschienen am 05.02.2007
Cover des Buches Die Gesellschaft der Anderen (ISBN: 9783351038113)

Die Gesellschaft der Anderen

 (2)
Erschienen am 10.11.2020
Cover des Buches Wer wir sind (ISBN: 9783351037345)

Wer wir sind

 (2)
Erschienen am 14.09.2018
Cover des Buches Achtung Zone (ISBN: 9783492053655)

Achtung Zone

 (3)
Erschienen am 09.10.2009

Neue Rezensionen zu Jana Hensel

Cover des Buches Die Gesellschaft der Anderen (ISBN: 9783351038113)
Jin_nys avatar

Rezension zu "Die Gesellschaft der Anderen" von Naika Foroutan

Review
Jin_nyvor 9 Monaten

Schwer verdaulich, unbequem und zum Teil auch schwierig geschrieben. Trotzdem war es für mich persönlich lohnenswert es zu lesen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das Buch nicht viele ansprechen wird.

Damit man meine Rezension versteht, braucht man wohl zuerst ein paar Fakten über mich:
Ich gehöre quasi auch zu "den Anderen". Ich bin in Korea geboren, lebe hier (genau genommen Westdeutschland) seit sehr vielen Jahren. Auch wenn ich hier nicht geboren bin, sehe ich mich als Deutsche und fühle mich in Deutschland Zuhause. Ich bin sehr viel um die Welt gereist und nehme immer "uns" (also die Deutschen) in Schutz, wenn wieder einmal die Rassismus- und Nazi-Debatte anfängt. Natürlich sehe ich nicht deutsch aus.
Die einzigen rassistischen Bemerkungen (z.B. belästigende Nihao, Zurufe wie "Scheiß China" oder "Das mit den Atombomben habt ihr verdient", etc.) habe ich bis jetzt nur von "den Anderen", den türkisch-stämmigen(?), muslimischen Mitbürger bekommen. Allerdings weiß ich, dass das (hoffentlich) nur eine Randerscheinung ist und hege keinen Groll gegenüber bestimmten Völkergruppen. Leider ist es immer noch so, dass viele asiatische Freunde/Bekannte noch immer unter rassistischen Handlungen durch "die Anderen" leiden.

Jetzt kommt nun dieses Buch ins Spiel, wo eine Wissenschaftlerin zusammen mit einer ostdeutschen Journalistin verschiedene Dialoge führen, über das Anderssein und die deutsche Gesellschaft in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der erste Kapitel war besonders schwierig für mich, da man sich nur in der Opferrolle sah (jedenfalls war das mein Gefühl). Direkt im nächsten Kapitel gehen aber die beiden Autorinnen darauf ein, dass viele das Buch als Jammerbuch betiteln würden (was letztendlich kein Jammerbuch war). Manche Fragen wurden aufgeklärt, andere blieben unbeantwortet, aber mir ist klar, dass ein Buch natürlich nicht alle Antworten parat haben kann. Wobei mir das Buch definitiv geholfen hat ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, warum die muslimische Gruppe gerade so tickt.
Trotzdem bin auch ich nur ein Mensch, kann mich auch nicht immer politisch korrekt ausdrücken oder sachlich argumentieren wie die beiden Autorinnen. Vor allem beim Lesen der ersten Hälfte hatte ich die ganze Zeit im Kopf "und was ist mit uns? (asiatische Gruppen)", "rechtfertigt das etwa das Verhalten von Muslimen, wie sie sich gegenüber andere kleine Völkergruppen handelt?", "wieso findet in dieser Gesellschaft kein Diskurs statt?" oder "wieso greifen da nicht die religiösen Oberhäupter oder sonstige Führungsrollen ein um ein falsches Verhalten aufzuhalten?"
Auch hier ist mir klar, dass es Erklärungen gibt (z.B. dass Opfer zu Tätern heranwachsen können, usw.), aber ich kann nicht immer rational sein, wenn in meinem näheren Umfeld unvorhersehbare rassistische Angriffe durch andere Gesellschaftsgruppen wie durch die muslimischen entstehen. (Damit das klar ist: mir ist bewusst, dass nicht alle so sind, leider stechen die schlechten Erlebnisse doch hervor)

Die ganze Zeit haben wir nach außen gesendet und sehen jetzt: Innen ist Wüste. Wir haben das Innen vernachlässigt und brauchen jetzt einen Moment von Healing.

Es war gut, dass ich mich durch die ersten Seiten durchgekämpft habe, da auf den späteren Seiten einiges erklärt wird, was ich so noch nicht woanders gelesen habe. Zudem werden Verbindungen gesetzt und Relationen deutlich gemacht, wie manche geschichtlichen und gesellschaftlichen Ereignisse zusammenhängen. Es hat mich in gewisser Weise beruhigt. Außerdem ist das Buch ja auch nicht nur über einzelnen Gruppen, sondern die deutsche Gesellschaft im Ganzen. Auch wenn ich zugeben muss, dass es für mich persönlich schwierig war, die erste Hälfte des Buches wirklich zu verdauen.
Grundsätzlich ist es eine tolle Idee quasi 2 "Außenseiter" zusammenzusetzen um einen Dialog zu führen. Die Autorinnen sind wirklich fabelhaft darin ihre Standpunkte aufzuzählen und ihre Beweggründe zu erklären. Es ist wie ein Tauziehen, man versucht einen Punkt zu finden, wo man sich näher kommen kann, wo ein Zusammenleben ermöglicht wird und wo die verschiedenen Gesellschaften zueinander finden können. Auch wenn ich nicht in allen Punkten zustimme und das Buch auch nicht perfekt ist (den Kapitel über Berlin fand ich eher schwach), hat es mir trotzdem gefallen. Es war aber keine leichte Kost und ich brauchte länger als gewohnt um das Buch durchzulesen.

Es war ein sehr interessantes, informatives Buch, da ich mich für dieses Thema interessiere, aber ich habe mich gefragt, für welche Zielgruppe das Buch geschrieben wurde. Ich gehe mal davon aus, dass das Ziel nicht unbedingt ein verkaufsfähiges Buch war, sondern etwas zu publizieren, was an erster Stelle auf Erklärung, Verständnis und Aufbau hinaus will.

** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **

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Cover des Buches Die Gesellschaft der Anderen (ISBN: 9783351038113)
Vivieeehs avatar

Rezension zu "Die Gesellschaft der Anderen" von Naika Foroutan

informatives Buch über unsere Gesellschaft
Vivieeehvor 2 Jahren

In diesem Buch wird unsere Gesellschaft in ihren verschiedenen Gruppen beleuchtet. Zum einen die Migranten und zum anderen die Ost-Deutschen. Ich selbst habe die deutsche Teilung nicht miterlebt, doch durch meine Eltern und Großeltern kenne ich viele Geschichten und auch Vorurteile dieser Zeit, welche sich bis ins Hier und Jetzt gehalten haben. 


Dieses Buch kann man nicht zwischendurch und nebenbei lesen. Man muss sich Zeit nehmen und sich auf die Themen einlassen. Bereits am Anfang wird mit dem Terroranschlag in Hanau ein sehr schwer lesbares, aber sehr interessantes Thema angesprochen. Der Aufbau einer Parallelgesellschaft durch migrantische Jugendliche ist für mich als angehende Lehrkraft ein sehr präsentes Thema. 


Es wird deutlich, dass Deutschland auch nach 30 Jahren immer als eine Gesellschaft lebt und handelt. Statt der Einigkeit spalten sich immer mehr Randgruppen ab.


Die Autorinnen haben es geschafft, dass ich sehr viel über die angesprochenen Themen nachgedacht habe und unsere Gesellschaft nun mit anderen Augen sehe. 


Meine einzige Kritik ist, dass es in Form eines Dialoges geschrieben ist und für mich damit teilweise unübersichtlich wurde. 

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Cover des Buches Wie alles anders bleibt (ISBN: 9783351034825)
Karschtls avatar

Rezension zu "Wie alles anders bleibt" von Jana Hensel

"Für die Ostdeutschen aber war der Mauerfall kein Ende. Er war ein Anfang."
Karschtlvor 3 Jahren

Leider war hier die Beschreibung zum Buch eher irreführend. Jana Hensel zeichnet hier kein vielfältiges Psychogramm, stattdessen geht sie wiederholt auf das Erstarken von Pegida und Afd im Osten ein. Ein wichtiges Thema, und ich finde auch, dass es sinnvoll ist die Ursachen dafür zu ergründen - damit man dann an diesen Ursachen arbeiten kann und im Idealfall den Rechtsruck stoppen und wieder etwas zurück drängen kann. Aber nach dem 3. Artikel dazu fand ich das Thema auch schon etwas ermüdend.

Außerdem sind nur sehr wenige Artikel aktuell, viele sind auch schon bis zu 15 Jahre alt. Denn es handelt sich hier um die Zweitverwertung von Essays, Interviews und Kolumnen, die Jana Hensel im Laufe der Jahre für diverse Printmedien geschrieben hat und halt mit Ostdeutschland zu tun haben.

Die hätte ich sicher gern in der jeweiligen Zeitung gelesen, zum damals auch aktuellen Zeitpunkt. Jetzt so gesammelt im Medium Buch finde ich es eher sub-optimal. Doch einige Dinge habe ich immerhin gelernt. Dass es Wochenkrippen gab, in denen die Kinder von Montag früh bis Samstag Mittag durchgängig waren, war mir tatsächlich neu. Auch dass die Ostdeutschen selbst 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch quasi nicht-existent in Führungspositionen in Politik und Wirtschaft sind war mir so nicht bewusst. Dabei gibt es ja ausreichend Menschen, die ihre Ausbildung unter westlichen Bedingungen absolviert haben, keine ideologischen Altlasten haben oder gar in "der Partei" waren und somit eigentlich genauso gut qualifiziert wären wie Menschen aus den alten Bundesländern. Aber die Top-Positionen traut ihnen dann doch niemand zu, am wenigsten wohl sie selbst. Das ist einem gar nicht so bewusst, ich meine , woher kommt schließlich die Bundeskanzlerin? Hallo? Und der letzte Bundespräsident, Joachim Gauck, ist auch aus der DDR. Aber die beiden sind auch die einzigen Ossis, die oben angekommen sind.

Über Angela Merkel schreibt Jana Hensel überhaupt gern und oft. Das war auch durchaus interessant. Aber wo sind die im Untertitel versprochenen "Geschichten aus Ostdeutschland"? Über die 'ganz normalen Menschen', und wie es ihnen jetzt 2019 so geht, wie für sie "alles anders bleibt". Die Geschichten habe ich sehr vermisst. Aber den Titel habe ich jetzt zumindest verstanden. Denn Hensel erwähnt in einem Essay auch, dass der Transformationsprozess der neuen Bundesländer abgeschlossen ist. Man kann also die Leute dort nicht mehr vertrösten und sagen "nur Geduld, das wird schon noch". Nein, zumindest ihrer Meinung nach (die ich durchaus für nachvollziehbar halte) ist der Osten schon 20 Jahre nach dem Mauerfall dort angekommen wo er jetzt bleiben wird, und noch immer ist alles anders und nichts so wie einst versprochen.

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Zusätzliche Informationen

Jana Hensel wurde am 03. Juli 1976 in Leipzig (Deutschland) geboren.

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