Das Leben in der "Schwebe zwischen Ost und West"
von MyriamErich
Rezension
Berlin 1989. Jana Hensel war 13, als die Berliner Mauer fiel. In ihrem Essay "Zonenkinder" beschreibt sie ihr Leben, wie es einmal war und welche Veränderungen die Wende mit sich brachten. Dabei geht sie besonders auf ihre Kindheitserinnerungen ein, die sie als verloren erachtet.
Ich musste das Buch für die Schule lesen und fand es auf den ersten Blick recht interessant, das Leben eines Zeitzeugen nachverfolgen zu können. Doch bald stellte ich meine anfängliche Euphorie ein. Viel zu viel Selbstmitleid und krampfhafte Erinnerungsversuche. Langatmig und an manchen Stellen sehr nervig. Auf der einen Seite konnte ich ihre Sichtweise ganz gut nachvollziehen, aber die meiste Zeit wird der Osten nur glorifiziert und als "bunt" doziert. Irgendwann hat man einfach das Gefühl, die Autorin wüsste selbst nicht so genau, was sie eigentlich will und wie sie ihre Sichtweise klar formulieren soll. Die ganze Geschichte kam mir ein wenig flatterhaft und chaotisch vor ohne jegliche Stringenz, weil Hensel von einem Thema zum nächsten springt.
Fazit: Für die Schule hat es mir geholfen, als Freizeitlektüre eignet sich allerdings weniger. Das mag bedingt auch daran liegen, dass ich nie in diesem Land gelebt habe und mich somit nicht wirklich in ihre Situation hineinversetzen kann.