Rezension zu "Genetischer Zwilling" von Jana Kleinkes
„Genetischer Zwilling“ von Jana Kleinkes ist eine Erzählung
über eine Knochenmarkspende und im September 2019 bei epubli erschienen.
Lilien, eine Frau, die in einem Hospiz arbeitet, sucht nach
dem Sinn ihres Lebens. Ein Traum bringt sie auf den Gedanken, dass sie – und
nur sie – die einzige Person ist, die einem anderen Menschen das Leben retten
könnte. Der Gedanke lässt sie nicht mehr los und sie handelt.
Obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, die von
wahren Ereignissen inspiriert wurde, spürt man deutlich, wie wichtig dieses
Thema für die Autorin ist. Mir hat gefallen, dass die Geschichte um die Knochenmarkspende
eingebunden wurde in die Geschichte über Lilien, dass man so viel aus ihrem
Leben erfährt. Der Wunsch anderen zu helfen, leitet sie, aber die Arbeit in
einem Hospiz zerrt auch an ihr, denn es gibt dort Menschen, denen sie nicht
helfen kann. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen gestaltet sich alles andere
als einfach. Als ihr im Traum ein Engel erscheint und ihr die Botschaft
vermittelt, dass sie einem Menschen das Leben retten könne, da zögert sie
nicht. Sie meldet sich bei der DKMS an, bekommt das Testset und wird als
Spenderin registriert. Es ist der Autorin gelungen, dem Leser auf einfühlsame
Weise zu zeigen, wie schwierig der Weg bis zur Spende sein kann und auch, dass
es manchmal nicht möglich ist, den Geretteten persönlich kennen zu lernen, weil
er oder sie eben nicht aus demselben Land stammen.
Ich bin ebenfalls bei der DKMS registriert, wurde aber
bisher noch nicht als Spender benötigt, aber wenn, würde ich es
selbstverständlich tun. Das Thema wird viel zu wenig behandelt, obwohl es so
wichtig ist, denn es gibt zu wenig Spender. Ursache hierfür sind wohl auch die
Skandale in diesem Bereich.
Mir hat die Geschichte gefallen, allerdings kann ich nur 4
Sterne geben, weil die Fehlerhaftigkeit doch zu groß ist. Besonders gestört hat
mich hier, dass die Personen ab und an in der dritten Person von sich reden.
Mein Tipp wäre hier eine Überarbeitung und vielleicht eine Neuauflage. Ich
könnte mir vorstellen, dass vielleicht sogar die DKMS hier unterstützen würde,
denn das Buch stellt ja auch eine Werbung dar.
Mit dem Cover konnte ich zunächst nicht wirklich was
anfangen bis ich an die Versuche mit den Erbsen von Gregor Mendel dachte und
begriff, dass es hiervon inspiriert ist.
Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin für ihre weiteren
Bücher, die sie hoffentlich schreiben wird, viel Erfolg.