Durch einen tragischen Unfall kreuzen sich die Wege von Vivien und Adam. Bei diesem Unfall verliert Adam seine Frau sowie seine Eltern. Vivien’s Freund, Björn, verursacht diesen Unfall, der aufgrund von Blitzeis zustande gekommen ist, und wird ebenfalls schwer verletzt. Er verbringt die folgenden Monate im Koma. Auch für Adam selbst bleibt der Unfall nicht ohne gesundheitliche Folgen – er ist auf eine Spenderniere angewiesen.
Vivien erfährt im Krankenhaus, welche weitreichenden Folgen dieser Unfall mit sich brachte und gibt sich selbst die Schuld daran, da sie und Björn kurz zuvor einen furchtbaren Streit hatten und sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung warf, weshalb er überhaupt erst mit dem Auto unterwegs war. Als sie dann auch noch erfährt, dass Adam mit einem kleinen Sohn zurückbleibt und die bereits erwähnte Niere benötigt, steht für sie schnell der Entschluss fest, dass sie ihm ihre Niere spenden möchte.
Grundsätzlich kommt Vivien auch als Spenderin in Frage, jedoch ist das leider ein Vorgang, der nicht so einfach wie gedacht durchzuführen ist. Tatsächlich spenden dürfen nämlich eigentlich nur Familienmitglieder. Um die Spende also durchziehen zu können, bleibt den beiden nur die Möglichkeit einer Scheinehe, die nicht ohne Folgen bleiben wird…
Die Kapitel sind aus der Sicht von Vivien und Adam verfasst, was eine angenehme Abwechslung in die Geschichte bringt. Man kann sich dadurch sehr gut in beide Protagonisten hineinversetzen und mit ihnen beiden mitfühlen.
Die Geschichte an sich ist etwas ganz Besonderes. Dieses Buch ist keine 0815-Liebesgeschichte, wie es bereits unzählige gibt. Sie ist so traurig und berührend, hält aber dennoch einige wunderschöne Stellen bereit. Es geht nicht nur um das oft oberflächliche hin und her mit dem üblichen Liebesgeschichten-Verlauf; sie lernen sich kennen, verlieben sich, es gibt eine Kriese und dann wird doch alles gut. Diese Geschichte hier ist sehr tiefgründig.
Gerade Adam’s kleiner Sohn gibt diesem Buch noch das gewisse Etwas. Adam ist ein liebevoller Vater, der natürlich nur das Beste für sein Kind möchte. Und diese besondere Verbundenheit zwischen Vater und Sohn wird sehr oft deutlich und ist einfach unglaublich rührend. Und auch die Beziehung, die Vivien zu dem kleinen Matteo aufbaut geht einfach sehr ans Herz.
Auch die Nebenfiguren sind toll ausgearbeitet und fast alle sofort sympathisch. Einzig Vivien’s fast Schwiegereltern (die Eltern, insbesondere die Mutter, von Björn) wirken unsympathisch – kalt und distanziert. Björn’s Mutter hält nicht viel von Vivien, was auch schon direkt bei der ersten Begegnung sehr deutlich wird. Das ist aber etwas, was durch Adam’s umso liebevolleren Schwiegereltern ganz schnell wieder gut gemacht wird.