Rezension zu Die drei Schwestern und andere Jugendwerke von Jane Austen
Oh, sie ist so gemein - manchmal. Aber auch so wundervoll
von Janinezachariae
Kurzmeinung: Jane Austen hat früh gezeigt, dass sie die Königin der Ironie und des Sarkasmus ist.
Rezension
Janinezachariaevor 8 Jahren
Viele kennen Jane Austen von ihren Werken: "Stolz und Vorurteil", "Emma", "Northanger Abby", "Mansfield Park", "Verstand und Gefühl" und "Überredung". Und welche, die sie nicht beenden konnte, aber trotzdem posthum veröffentlicht wurden.
Doch wissen manche nicht, dass diese Engländerin nicht nur diese Bücher geschrieben hat, sondern viele Kurzgeschichten oder Geschichten in Briefform.
Mit diesen hat sie ihre Umgebung unterhalten und manchmal auch parodiert. Wir wissen ja, dass sie sehr gemein sein konnte, feinfühlig und ihre Feder ließ teilweise nichts aus. Sie beobachtete jeden um sich herum und nahm jegliche Eigenschaften in ihre Erzählungen mit auf. Wer sich also mit ihr anlegte, konnte sicher sein, in einer Geschichte zu erscheinen ;-)
Sie war schon einzigartig und ich bin großer Fan ihrer Bücher.
Nun habe ich also endlich auch ihre Jugendwerke gelesen, wenngleich ich einige schon aus der einen oder anderen Biografie kannte.
Die Geschichten, die in reiner Briefform sind, finde ich nicht ganz so berauschend. Sie waren etwas langweilig, aber auch da kann man bereits erkennen, wohin ihr Weg sie führen sollte.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht auf alles eingehen, denn das wäre schade für zukünftige Leser.
Doch auf eine muss ich zu sprechen kommen:
Die Geschichte Englands.
Noch nie habe ich derartiges gelesen. Ihre Art über die Könige und Königinnen zu schreiben, ist einzigartig.
Besonders ihre Charakerisierung von Heinrich VIII, die sie mit folgenden Zeilen beginnt:
"Ich täte meinen Lesern einen Schimpf, so glaubte ich, sie seien mit den einzelnen Umständen der Herrschaft dieses Königs nicht ebenso vertraut, wie ich es bin. Ich werde ihnen daher ersparen, abermals zu lesen, was sie bereits kennen, und mir die Mühsal, niederzuschreiben, was ich nicht genau erinnere, und mich darauf beschränken, einen oberflächlichen Abriß der wichtigsten Ereignisse zu geben, die seine Regierungszeit kennenzeichnen." - Seite 108
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Denn ihre Schwester, Cassandra, hat viele ihrer Briefe verbrannt und manch eine Geschichte verschwand.
Es gibt Biografien, bei denen man merkt, dass die Verwandte - die sie schrieben - nur auf den Ruhm und den Namen aus waren. Doch ist dies hier anders. Ja, es mag nicht perfekt sein und manches ist auch etwas langweilig, aber es zeigt eine Seite der Autorin, die man in ihren späteren Werken kaum mehr zu sehen bekommt.
Natürlich hat sie in ihren Büchern wunderbare Charaktere eingebaut, die man entweder lieben oder hassen muss. Die in ihrer Art so ironisch sind, dass man einfach nur schmunzeln muss.
Doch ist die junge Jane so böse und gehässig, dass es Spaß macht, ihren Werdegang zu verfolgen.
Jane Austen ist eine Meisterin ihrer Zeit gewesen. Das, was sie als Teenager verfasst hat, ist wirklich genial.
Ich gebe allerdings trotzdem nur vier Sterne, weil ich glaube, dass vieles in der Übersetzung verloren gegangen ist. So zum Beispiel wurde aus Anne Bolely Anna Bullen.
Doch wissen manche nicht, dass diese Engländerin nicht nur diese Bücher geschrieben hat, sondern viele Kurzgeschichten oder Geschichten in Briefform.
Mit diesen hat sie ihre Umgebung unterhalten und manchmal auch parodiert. Wir wissen ja, dass sie sehr gemein sein konnte, feinfühlig und ihre Feder ließ teilweise nichts aus. Sie beobachtete jeden um sich herum und nahm jegliche Eigenschaften in ihre Erzählungen mit auf. Wer sich also mit ihr anlegte, konnte sicher sein, in einer Geschichte zu erscheinen ;-)
Sie war schon einzigartig und ich bin großer Fan ihrer Bücher.
Nun habe ich also endlich auch ihre Jugendwerke gelesen, wenngleich ich einige schon aus der einen oder anderen Biografie kannte.
Die Geschichten, die in reiner Briefform sind, finde ich nicht ganz so berauschend. Sie waren etwas langweilig, aber auch da kann man bereits erkennen, wohin ihr Weg sie führen sollte.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht auf alles eingehen, denn das wäre schade für zukünftige Leser.
Doch auf eine muss ich zu sprechen kommen:
Die Geschichte Englands.
Noch nie habe ich derartiges gelesen. Ihre Art über die Könige und Königinnen zu schreiben, ist einzigartig.
Besonders ihre Charakerisierung von Heinrich VIII, die sie mit folgenden Zeilen beginnt:
"Ich täte meinen Lesern einen Schimpf, so glaubte ich, sie seien mit den einzelnen Umständen der Herrschaft dieses Königs nicht ebenso vertraut, wie ich es bin. Ich werde ihnen daher ersparen, abermals zu lesen, was sie bereits kennen, und mir die Mühsal, niederzuschreiben, was ich nicht genau erinnere, und mich darauf beschränken, einen oberflächlichen Abriß der wichtigsten Ereignisse zu geben, die seine Regierungszeit kennenzeichnen." - Seite 108
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Denn ihre Schwester, Cassandra, hat viele ihrer Briefe verbrannt und manch eine Geschichte verschwand.
Es gibt Biografien, bei denen man merkt, dass die Verwandte - die sie schrieben - nur auf den Ruhm und den Namen aus waren. Doch ist dies hier anders. Ja, es mag nicht perfekt sein und manches ist auch etwas langweilig, aber es zeigt eine Seite der Autorin, die man in ihren späteren Werken kaum mehr zu sehen bekommt.
Natürlich hat sie in ihren Büchern wunderbare Charaktere eingebaut, die man entweder lieben oder hassen muss. Die in ihrer Art so ironisch sind, dass man einfach nur schmunzeln muss.
Doch ist die junge Jane so böse und gehässig, dass es Spaß macht, ihren Werdegang zu verfolgen.
Jane Austen ist eine Meisterin ihrer Zeit gewesen. Das, was sie als Teenager verfasst hat, ist wirklich genial.
Ich gebe allerdings trotzdem nur vier Sterne, weil ich glaube, dass vieles in der Übersetzung verloren gegangen ist. So zum Beispiel wurde aus Anne Bolely Anna Bullen.