Cover des Buches Emma (ISBN: 9783491912014)
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Rezension zu Emma von Jane Austen

Rezension zu "Emma" von Jane Austen

von Sokrates vor 12 Jahren

Rezension

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Sokratesvor 12 Jahren
Bevor Jane Austen "Emma" geschrieben hat, soll sie gesagt haben: „Ich werde eine Heldin schaffen, die keiner außer mir besonders mögen wird“ (Quelle: wikipedia, "Emma" [Roman]). Dem kann man wenig hinzufügen, denn bereits die einleitenden Worte beschreiben eine junge Frau, die nicht nur in ihrer eigenen Welt lebt, sondern auch noch eingebildet, snobistisch und egoistisch denkt und handelt. Gleichsam wie Schachfiguren bewegt Emma die Personen in ihrem Leben hin und her, arrangiert zunächst die Ehe ihrer alten Kinderfrau (- ist dann allerdings enttäuscht, als diese nun ehebedingt den gemeinsamen Haushalt verlässt), nimmt sich einer Harriet Smith an, die sie vom "Landei" zur "edlen Dame" verändern will (- obwohl diese keinerlei Talent hierzu besitzt) und hat so einige kleinere Auseinandersetzungen mit den Miss Bates oder der schweigsamen Jane Fairfax, die sie sachte zu beargwöhnen beginnt. Da sich Emma Dank Geld und Namen frei aller Probleme und gesellschaftlichen Fesselungen fast frei in der Gesellschaft bewegen kann, sind ihre Handlungsspielräume relativ frei; Fehler können zu Hauf gemacht werden, Fettnäpfchen nimmt sie eine Reihe mit. Ihren Standesdünkel und ihre gute Meinung von sich und ihrem Geschmack kann sie frei ausleben, da es an wirklichen Kritikern in ihrer Umgebung ziemlich mangelt. Allein Mr. Knightley kann hin und wieder zu ihr durchdringen und errinnert sie einstweilen daran, dass ihr Verkuppeln und ihre "guten Ratschläge" des Öfteren ziemlich nach hinten los gehen. - Bei aller Kuppelei übersieht Emma hingegen ihre eigenen Gefühle. Doch durch Missverständnisse und Enttäuschungen wird sie reifer und beginnt sachte ein klein wenig ihren Sockel zu verlassen. . Jane Austen hat Recht, wenn sie schreibt, dass wohl nur sie selbst ihre "Emma" wird mögen können. Ich persönlich lese "Emma" immer noch am seltensten immer wieder; selbst alle gut gelungenen (weil eng an der literarischen Vorlage) Verfilmungen machen die Person nicht sympathischer. Emma bleibt ein Snob, der erst durch mancherlei Missgeschicke ein klein wenig sympathischer, weil reifer, wird. Den Roman kann man nicht als "ungelungen" bezeichnen - ganz im Gegenteil; die Persönlichkeit der Protagonistin hat jedoch wenig Herzenswärme oder versprüht diese "romantisch heile Welt" wie in einem "Stolz und Vorurteil" oder "Sinn und Sinnlichkeit".
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