Selbstbestimmung
von raveneye
Kurzmeinung: Eindeutig nicht die typische Prinzessinningeschichte, den hier wird nicht von rosa Wölkchen geträumt
Rezension
Skyler ist aus New York abgehauen um einer Hochzeit zu entkommen, die ihr Vater für sie geplant hat. Zuletzt landet sie in Los Angeles, wo sie auf Julin trifft, einen taffen Kämpfer, der mehr mit ihr und ihrer Vergangenheit verbunden ist als ihr lieb ist, denn er bringt Saiten in ihr zum Klingen, die sie vorher gar nicht an sich kannte.
Tüllkleid, Sneakers und Patronen, das Cover macht deutlich, das es hier nicht sehr märchenhaft zugeht, auch wenn der Titel so was andeutet.
Durch zwei Perspektiven nimmt die Autorin uns mit in die Unterwelt mit all ihren unschönen Seiten. Skyler (Ich-Erzählerin) möchte ihren eigenen Platz in der Welt finden, sich entfalten und einfach nur sie selbst sein, ohne ständig über die Schulter schauen zu müssen. Und Julin muss lernen, dass Skyler nicht das verwöhnte Püppchen ist, für das er sie hielt.
Beide haben sie eine harte Schale, die man in ihrer Welt unweigerlich braucht um nicht zu zerbrechen, und nie darf man eine Schwäche zeigen, da diese sonst ausgenutzt werden könnte.
Dementsprechend nehmen sie kein Blatt vor den Mund und wissen sich ihrer Haut zu erwehren. Den Zurückhaltung ist hier nicht angebracht.
Hier gibt es nichts zartes, kuscheliges. Keine rosaroten Wolken und Liebesgesäusel. Und genau wie die Geschichte, so ist auch die Sprache oft derb und hart aber nicht unnötig brutal in ihrer Beschreibung. Es wird nichts beschönigt, aber auch nicht versucht den Leser zu schockieren.
Definitiv kein Wohlfühlroman, aber genau das Richtige für den, bei dem es gerne auch etwas düsterer zugehen kann.
Mir hat das Buch gut gefallen.