Cover des Buches Am Anfang war die Schuld (ISBN: 9783764505332)
Rezension zu Am Anfang war die Schuld von Jane Shemilt

Zäh und langwierig - nichts für mich!

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Der Klappentext dieses Thriller hatte sofort meine Aufmerksamkeit erregt und eine Frage kam in mir hoch"Kennen wir immer den Menschen mit dem wir zusammenleben SO perfekt? Oder gibt es etwas, was er uns verheimlicht?"

Ich war gefesselt und wollte endlich wissen was mit Jennys Tochter Naomi passiert ist. Doch konnte diese Geschichte mich überzeugen? Gleich mehr dazu.

Um was geht es?

Jenny Malcom ist eine richtige Vorzeigemutter, sie jongliert mit ihrem anstrengenden Beruf als Ärztin, ist nebenbei Mutter von drei Kindern und schafft es, ihre Ehe am Laufen zu halten ... zumindest glaubt sie das. Eines Abends kommt ihre Tochter Naomi nicht mehr nach Hause und die nervenaufreibende Suche nach ihr beginnt.

Jenny gibt die Hoffnung nicht auf, ermittelt teilweise auf eigene Faust und muss dabei lernen, dass sie ihre Tochter doch nicht so gut kannte wie sie dachte und ihre perfekte Welt bekommt die ersten Risse. Wird sie Naomi jemals wieder in die Arme schließen können?

Der Schreibstil war spannend und gut zu lesen - anfänglich flog ich nur so durch das Buch und konnte es kaum beiseite legen. Der Leser erlebt die Geschichte aus Jennys Sicht; abwechselnd aus der Gegenwart erzählt, in der sie Naomi wie verzweifelt sucht und einmal aus Sicht der Zeit kurz vor ihrem Verschwinden.

Und nach und nach erfährt man immer mehr über das scheinbar glückliche und gut funktionierende Familienleben der Malcoms .... Jenny zerbricht an der Suche nach ihrer Tochter, ihr Mann verheimlicht ihr etwas und auch ihre beiden Söhne schweigen - was wissen sie und wo ist Naomi?

Die Charaktere waren mir alles andere als sympathisch, jeder kreiste nur um sich selbst und wenn etwas nicht klappte, wurde dem anderen der schwarze Peter zugeschoben. Jenny zerbricht am ungewissen Schicksal ihrer Tochter und was machen ihre Söhne? Sie erzählen ihr brühwarm von der neuen Freundin ihres Mannes und streuen damit reichlich Salz in die Wunden - hallo?!

Auch die Handlung kam nicht so richtig in die Puschen. Es wird viel um den heißen Brei herum erzählt, die eigentliche Suche verschwindet unter Nebensächlichkeiten und Alltagstara, nur um dann auf einmal wieder voll in aufzublühen und dem Leser einen Fakt nach dem anderen ins Gesicht schlägt.

Dadurch wurde das Lesevergnügen teilweise sogar langweilig, den roten Faden verlor man allerdings nie ... denn soviel passierte im Endeffekt dann ja auch nicht. Leider ist mir sehr wenig von der eigentlichen Geschichte im Gedächtnis geblieben und das heißt ja einiges; von einem soliden Thriller erwarte ich viel viel mehr und auch das Ende war für mich nicht optimal.

Mein Fazit:

Ein zäher Thriller mit einer grandiosen Grundidee und einer langwierigen Ausführung. Für Einsteiger in das Genre auf jeden Fall einen Blick wert, für hartgesottene Fans des richtigen Hardcore-Thriller eher eine Enttäuschung bzw. nichts bahnbrechend neues.
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