Cover des Buches The Happy Endings Book Club (ISBN: 9781760080594)
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Rezension zu The Happy Endings Book Club von Jane Tara

Jane Tara - The Happy Endings Book Club

von buchstabentraeume vor 10 Jahren

Rezension

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buchstabentraeumevor 10 Jahren
Neben den vielen Jugendbüchern, die ich doch hauptsächlich lese, brauche ich ab und zu mal etwas bodenständigere Lektüre. Dann lese ich schon mal gerne Familienromane oder auch Frauenromane. Wobei ich da nicht unbedingt den Chick-Lit-Bereich meine, sondern Romane über Freundschaften oder Familiengeheimnisse. Als ich „The Happy Endings Book Club“ bei Netgalley entdeckt habe, war mir schnell klar, dass dieses Buch genau passend für solche Momente sein dürfte, in denen ich einfach mal Abwechslung bei meiner Buchauswahl brauche. Und vor einigen Tagen hat es mich in den Fingern gejuckt und ich habe mir meinen E-Reader geschnappt und das Buch gelesen.

Worum geht es?

Einmal im Monat treffen sich Paige, Clementine, Michi, Eva, Amanda, Tilda und Sadie in der Buchhandlung „Happy Endings“, mit der Paige sich vor einiger Zeit einen großen Traum erfüllt hat. Gemeinsam sprechen die sieben Frauen über die Bücher, die sie gelesen haben, wobei sie ihre Lektüre meist danach auswählen, dass das Buch ein „Happy End“ hat. Doch mehr noch als um die Bücher geht es bei diesen Treffen um die kleinen Sorgen und Nöte des Alltags.

Nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel trifft sich der Damen-Klub zum ersten Mal im Neuen Jahr. Und natürlich hat jede von ihnen ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen, wie sie die Feiertage verbracht hat.

Meine Bewertung

Das Grundthema von „The Happy Endings Book Club“ ist nicht neu. Bücher über Lesezirkel oder Frauen, die sich regelmäßig zum Kaffeekränzchen treffen und dabei ihr Glück und ihr Leid mit ihren Freundinnen teilen, gibt es schon genügend. Mir hat bei diesem Buch aber besonders die Idee hinter dem Buch-Klub gefallen: Paige hat in ihrem Leben schon so viel durchgemacht, dass sie einfach genug davon hat, auch noch durch ihre Leidenschaft des Lesens mit traurigen Momenten konfrontiert zu werden. Also beschließt sie, nur noch Bücher mit einem „Happy End“ zu lesen und verkauft deshalb auch in ihrem Buchladen gezielt Romane mit einem glücklichen Ende. Die Idee kommt bei den Bewohnern von London gut an und so lernt Paige die anderen sechs Frauen kennen, mit denen sie sich fortan regelmäßig über Bücher und das eigene Leben austauscht.

Leider spielen Bücher an sich keine große Rolle in diesem Roman. Es wird zwar kurz von der Buchhandlung erzählt, aber dabei geht es eher darum, wie Paige dazu kam, überhaupt eine Buchhandlung zu eröffnen. Es wird nur am Rande erwähnt, welche Art Bücher die Frauen lesen, aber inhaltlich wird auf diese Titel nicht weiter eingegangen. Wer „The Happy Endings Book Club“ also in der Hoffnung liest, tiefgründige Gespräche über Bücher belauschen zu können, wird wohl leider enttäuscht werden.

Auch die Freundschaft zwischen den sieben Frauen spielt keine große Rolle. Lediglich am Anfang und am Ende des Buches gibt es jeweils ein Kapitel, in dem die Freundinnen gemeinsam auftauchen. Die restlichen Kapitel beschäftigen sich alle nur mit dem Leben jeweils einer der Frauen. Der allwissende Erzähler springt mit jedem neuen Kapitel zu einer anderen Person und erzählt, was diese in den letzten Wochen erlebt hat. Je nachdem, wie umfangreich diese Erlebnisse waren, sind die Kapitel auch entsprechend lang. Zum leichteren Lesen sind sie dann aber in mehrere Absätze unterteilt. Rückblickend stellt „The Happy Endings Book Club“ eher eine Sammlung von sieben Kurzgeschichten dar, die eigenständig nebeneinander stehen könnten, da in den einzelnen Kapiteln kaum die Rede von den anderen Freundinnen ist. Es wird vielleicht mal telefoniert oder eine SMS verschickt, aber das war es dann auch schon. Das fand ich doch sehr schade, denn ich hatte erwartet, dass die Freundschaft der sieben Frauen in diesem Buch im Vordergrund stehen würde. Aber letztendlich haben sie ihre Feiertage getrennt voneinander verbracht und nutzen das erste Treffen im Jahr, um sich über ihre Erlebnisse auszutauschen. Ich kann daher schon verstehen, dass die Geschichten an sich nicht viel mit den anderen Freundinnen zu tun haben. Aber ich hätte mir dann zumindest zwischendurch ein paar kurze Kapitel gewünscht, in denen die Handlung wieder zurück in die Gegenwart und in die Buchhandlung springt und das gerade Erzählte von den Freundinnen ausgewertet wird, bevor dann die nächste Freundin von ihren Erlebnissen erzählt. Aber so war es leider nicht.

Die sieben – ich nenne sie jetzt einfach mal so – Kurzgeschichten fand ich aber fast alle recht amüsant und kreativ. Paige zum Beispiel erfährt, dass ihr verstorbener Vater gar nicht tot ist. Und dass er außerdem kein menschliches Wesen ist. Und bei Tilda wird „Unsichtbarkeit“ diagnostiziert. Erst verschwindet ihr kleiner Finger, dann ihre Nase, dann ihr Fuß. Hinter jeder Geschichte steckt ein tieferer Sinn und gerade bei diesen beiden Frauen lässt sich der übersinnliche Aspekt durchaus auch auf die reale Welt übertragen. Auf ein paar Frauen hat die Autorin ihr Hauptaugenmerk gelegt. Die Geschichten der anderen Freundinnen fallen vom Umfang her kürzer aus und konnten mich auch nicht so überzeugen wie die längeren Geschichten.

Und letztlich steckt hinter jeder Geschichte die Erkenntnis, dass man „Happy Endings“ nicht in Büchern suchen sollte, sondern sich lieber darum kümmern sollte, in seinem eigenen – realen – Leben ein Happy End zu finden.

Mein Fazit

Hätten Bücher und die Freundschaft der sieben Frauen eine größere Rolle gespielt, hätte es von mir die volle Punktzahl für dieses Buch gegeben. So gibt es leider „nur“ 4 Sterne.

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