Rezension zu "Tote Weinbergschnecken schleimen nicht" von Janet Borgward
Ein Cosykrimi, der am Kaiserstuhl spielt, das hat mich neugierig gemacht.
Die „Heldin“ des Buches ist eine Düsseldorfer Kommissarin, Cara Goldmann, die bedingt durch einen sich anbahnenden Burnout bei einem Einsatz etwas überreagiert. Die Folge ist ihre Beurlaubung und Versetzung. Auf Anraten ihres Vorgesetzten macht sie Urlaub in einem kleinen Weinort am Kaiserstuhl. Die Besitzerin der Ferienwohnung scheint schon eine Menge über ihre berufliche Situation zu wissen.
Denn dieser Ort soll nicht nur ihrer Erholung dienen, sondern auch ihr zukünftiger Einsatzort sein.
Clara erlebt gleich am ersten Abend eine etwas seltsame Situation und stolpert am nächsten Tag bei einem Spaziergang quasi über eine Leiche im Weinberg.
Und schon ist sie mittendrin in einem Mordfall.
Ja dieser kleine idyllische Ort verbirgt eine Menge Dinge und auf Cara wartet viel Arbeit.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Einige Dialoge werden im Dialekt der Gegend geschrieben, dies führt zum Schmunzeln, denn natürlich versteht Cara da oft nicht alles. Es ist jetzt aber nicht so, dass dies zu direkten Verständigungsschwierigkeiten beim Leser führt.
Die Protagonisten sind ausführlich und gut beschrieben, vor allem Cara ist eine Frau, die mit ihren eigenen Problemen kämpft, die Versetzung, dazu noch eine Scheidung und auch ihr Sohn macht es ihr nicht immer leicht. Auch die neuen Kollegen akzeptieren sie nicht vollständig. Für Cara ist „schlampige“ Polizeiarbeit das letzte und sie nimmt auch keine Rücksicht auf etwaige wichtige Persönlichkeiten. Voller Einsatz ist ihr wichtig und so deckt sie nach und nach einige dunkle Machenschaften auf, teils im Dorf, teils führen sie sogar ins Ausland.
Doch Cara lernt den Ort lieben und findet in der warmherzigen und etwas redseligen Vermieterin sogar eine Freundin.
Der Handlungsort Lausgrott ist sehr schön beschrieben, man fühlt sich fast wie vor Ort und der Wein und das leckere Essen sind ein zusätzlicher Bestandteil dieses Buches.
Mein Fazit: Ein schönes Buch, spannend mit viel Lokalkolorit. Sympathischer Protagonisten, einer verzweigten Handlung mit unterschiedliche Themen die aber auf eine logische Art und Weise zusammengeführt werden. Ich kann diesen Kaiserstuhlkrimi nur empfehlen und würde mich freuen we es weitere Bücher mit der Kommissarin Cara Goldmann geben würde.