Rezension zu "Ein Engel an meiner Tafel" von Janet Frame
Die neuseeländische Autorin Janet Frame (1924-2004) erzählt in ihrer Autobiografie, wie sie in einer Familie aufwächst, die viele Unglücke erfährt. Sie selbst wird bereits als junge, scheue und etwas eigenwillige Frau in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Diese verlässt sie erst nach acht Jahren, dank einer Publikation, die glücklicherweise als grosse Literatur erkannt und mit einem Preis ausgezeichnet wird. Die schwierige Zeit hinter verschlossenen Türen hat Janet Frame in ihrem fiktiven Buch ‚Gesichter im Wasser‘ verarbeitet. ‚Ein Engel an meiner Tafel‘ ist ein sehr feinfühliges Buch und man erkennt schon bald, dass es sich um eine grossartige Autorin handelt, die ihre Sätze mit grosser Intelligenz und viel Sachverstand wählt. Sehr schön finde ich auch die Beschreibungen der Ort- und Landschaften Neuseelands verbunden mit den erzählten und reflektierten (Lebens-)Reisen.
Die Lektüre ist ein wahrer Lesegenuss und ich freue mich diese wunderbare Autorin entdeckt zu haben.