Interessanter Roman
von Nomadenseele
Kurzmeinung: Interessanter Roman
Rezension
Wer die Umschlaggestaltung sieht, könnte von einem süßlichen Jane Austen – Roman ausgehen. Nichts könnte weiter von dieser Vermutung entfernt sein.
Die Handlung ist im 16. Jahrhundert in den französischen Pyrenäen ansiedelt. Das Leben ist hart, die ältere Generation noch härter zur jüngeren. Der Sohn meint es besser bezüglich der Aussaat zu wissen als der Vater, flieht aber vorsichtshalber vor ihm. Um nie nie wieder zurückzukehren. Oder vielleicht doch?
Genau wie die Figuren wird der Leser im Ungewissen gelassen über Martins Existenz, ist der Rückkehrer doch so gar nicht nach seinem Vater geraten, auch wenn die körperlichen Merkmale stimmen. Langsam enthüllt sich die Identität des Mannes und Bertrande muss sich am Ende die Frage stellen, ob es für die ganz persönlich ein Gewinn war, die Wahrheit zu kennen, oder ob sie nicht ein möglich gutes Leben gegen ein schlechtes eingetauscht hat.
Der Fall Martin Guerre war mir bis dato nicht bekannt, und wer nun meint, das wäre nun ein allzu bekannter Plot, den man schon oft in Filmen gesehen hatte, der hat sogar Recht: Der Fall Martin Guerre inspirierte zahlreiche Filme, die allerdings alle kräftig modernisiert und in andere Zeitalter verlegt wurden.
Fazit
Zum Ende wirft das Buch Fragen auf, die der Leser für sich beantworten muss.