Cover des Buches Aufbruch ins Ungewisse (ISBN: 9783957340535)
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Rezension zu Aufbruch ins Ungewisse von Janette Oke

Ihr eigenes Leben leben

von TochterAlice vor 9 Jahren

Rezension

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TochterAlicevor 9 Jahren

will Beth Thatcher im Kanada der 1920er Jahre und beschreitet dafür einen neuen Weg:

Die junge Beth, eine gebildete Frau aus einer wohlhabenden kanadischen Familie, geht ein Wagnis ein: ein Jahr will sie in einer abgelegenen Bergarbeiterstadt unter einfachen Verhältnissen als Lehrerin arbeiten. Sie ist sich bewusst, dass sie dabei auf Einiges verzichten muss, doch es kommt noch um einiges heftiger, als von ihr erwartet.

Vor Beth steht ein ereignisreiches Jahr, das ihr in vielem die Augen öffnet, sie jedoch vor allem in einem bestärkt - in dem, den Weg des christlichen Denkens, der ihr bereits von ihrer Familie vermittelt wurde, weiter zu beschreiten und zu leben. Sie trifft Menschen, die so ganz anders sind, als ihre bisherigen Freunde und Bekannten und die ihr sehr viel geben. Tief in die 1920er Jahre des ländlichen Kanada taucht man mit diesem Buch ein und lernt vieles über die wirtschaftliche und soziale Situation, über das Leben der Menschen in jenen Jahren.

Eine schöne Geschichte ist es, die Janette Oke, die große alte Dame der christlichen Belletristik hier zusammen mit ihrer Tochter verfasst hat - wenn sie nur nicht so unglaublich brav und bieder rüberkommen würde! Alles, was gut ist, wirkt fast ein wenig langweilig und auf jeden Fall nicht besonders spaßig! Aus meiner Sicht darf auch Literatur, die christliche Grundsätze vermittelt, frech und spritzig rüberkommen, ja, sie sollte es sogar! Ansonsten kann schnell dem Vorurteil Vorschub geleistet werden, das Christentum und auch die Kirche wären Horte der Langeweile und überzogener Moralvorstellungen und das wäre doch schade! Ein klein wenig mehr Action, ein bisschen mehr Verwegenheit in der Figur der Hauptdarstellerin Beth und der Roman wäre aus meiner Sicht so viel reicher! Jetzt ist es leider so, dass er von Zeit zu Zeit haarscharf am Langweiligen und auch ein bisschen am Kitschigen vorbeischrappt.

Janette Oke und ihre Co-Autorin Laurel Oke Logan erzählen hier zweifellos eine wichtige Geschichte, doch sie erzählen sie aus meiner leider ohne Pepp. Ich glaube nicht, dass viele Leserinnen - denn dies ist ganz klar ein Frauenbuch, mit dem sicher nur wenige Männer etwas anfangen können - sich heute mit Beth identifizieren bzw. sich auch nur tiefer in ihre Situation hineinversetzen können. Wer jedoch gern ein stimmungsvolles Buch mit einer tiefgehenden christlichen Botschaft liest und nichts dagegen hat, dabei auf Humor und ein bisschen Pepp zu verzichten, ist hier sicher an der richtigen Adresse!

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