Cover des Buches Die Frau des Zenturio (ISBN: 9783865914170)
mabuereles avatar
Rezension zu Die Frau des Zenturio von Janette Oke

Rezension zu "Die Frau des Zenturio" von Janette Oke

von mabuerele vor 12 Jahren

Rezension

mabuereles avatar
mabuerelevor 12 Jahren
Lea lebte mit ihrer Familie in Venedig. Nach dem finanziellen Ruin ihres Vaters wird sie zu Pontius Pilatus geschickt. Nun ist sie Dienerin seiner Frau Procula. Gleichzeitig gilt sie in der Öffentlichkeit als Nichte des Präfekten. Auch der Zenturio Alban hat von ihr gehört. Als Gallier und zweitgeborener Sohn bleibt ihm nur eine Karriere in der Armee. So wirbt er um Lea. Doch die Zeiten sind unruhig. Als Procula aus Jerusalem zurückkehrt, wird sie von eigenartigen Träumen und heftigen Kopfschmerzen geplagt. Ob das mit dem Propheten Jesu zusammenhängt, den man in Jerusalem gekreuzigt hat? Lea begleitet Pontius Pilatus und seine Frau nach Jerusalem. Ihr Wunsch, nicht verheiratet zu werden, findet kein Gehör. Auf Betreiben des jüdischen Herrschers Herodes findet eine jüdische Hochzeit statt, obwohl Leas jüdische Wurzeln drei Generationen zurückliegen. Alban gilt als mit ihr verheiratet, darf sich ihr aber erst nähern, wenn er einen besonderen Auftrag ausgeführt hat. Pontius Pilatus will wissen, ob von den Anhängern Jesu Gefahr ausgeht. Auch Procula schickt Lea zum Spionieren in diese Kreise. Den Autoren ist ein ausgezeichneter historischer Roman gelungen. Sie beschreiben die Vorgänge in Jerusalem von Ostern bis Pfingsten. Sehr feinfühlig werden dabei die Fragen des Glaubens behandelt. Ich als Leser durfte miterleben, wie Lea und Alban von Fragenden zu Glaubenden werden. Gleichzeitig wird die Vielschichtigkeit des Lebens in Jerusalem anschaulich beschrieben. Das Lavieren von König Herodes aus Angst um Macht und Einfluss wird deutlich herausgearbeitet. Die Protagonisten sind gut beschrieben. Marta, Maria, Maria Magdalena besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Wie in der Bibel beschrieben, bleibt Marta die Handelnde und Zupackende. Maria Magdalena erzählt Lea die Geschichte der Auferstehung. Der Roman hält sich eng an biblische Geschichten. Und doch ist es keine Nacherzählung. Im Erleben von Lea wirkt alles neu. Die junge Frau erfährt Zuneigung. Sie lernt die Kraft des Gebetes kennen. Sie gewinnt neuen Lebensmut. Auch die Wandlung Albans zu einem Vergebenden ist überzeugend dargestellt. Der Hass auf seinen älteren Bruder, der ihm alles genommen hat, ist plötzlich weg. In seiner Seele ist Frieden. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Es ist spannend geschrieben. Es zwingt zum Nachdenken über den eigenen Glauben und seinen Wirkung auf das ganz persönliche Leben. Das Buch möchte ich gern weiterempfehlen. So überzeugend wird biblische Geschichte nicht oft dargeboten.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks