Janice Hallett

 4,2 Sterne bei 32 Bewertungen
Autor*in von Der Twyford-Code, Mord zwischen den Zeilen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Janice Hallett ist ehemalige Zeitschriftenredakteurin, preisgekrönte Journalistin und politische Redenschreiberin. Heute schreibt sie hauptberuflich Belletristik, hat mehrere Theaterstücke produziert und Drehbücher in der Entwicklung. Sie ist Mitautorin des Spielfilms Retreat. Alle ihre Romane sind große Bestsellererfolge in England. 

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Die Aufführung (ISBN: 9783855352180)

Die Aufführung

Erscheint am 13.11.2024 als Gebundenes Buch bei Atrium Verlag AG.

Alle Bücher von Janice Hallett

Cover des Buches Der Twyford-Code (ISBN: 9783855351787)

Der Twyford-Code

 (19)
Erschienen am 13.03.2024
Cover des Buches Mord zwischen den Zeilen (ISBN: 9783499004469)

Mord zwischen den Zeilen

 (10)
Erschienen am 15.06.2021
Cover des Buches Die Aufführung (ISBN: 9783855352180)

Die Aufführung

 (0)
Erscheint am 13.11.2024
Cover des Buches The Appeal (ISBN: B095X3SLF8)

The Appeal

 (1)
Erschienen am 12.08.2021
Cover des Buches The Twyford Code (ISBN: B09NRWM48T)

The Twyford Code

 (1)
Erschienen am 13.01.2022

Neue Rezensionen zu Janice Hallett

Cover des Buches Der Twyford-Code (ISBN: 9783855351787)
mimitati_555s avatar

Rezension zu "Der Twyford-Code" von Janice Hallett

Rätselhafte Jagd
mimitati_555vor 2 Monaten

Steven Smith saß über zehn Jahre im Gefängnis, nach seiner Entlassung erinnert er sich an seine Lehrerin Miss Trout, die vor vierzig Jahren nach einem Ausflug mit ausgewählten Kindern verschwand. Diesem Geheimnis, das mit einem Buch der Schriftstellerin Edith Twyford zusammenhängt, will Steven nun nachgehen. Recht bald stößt er auf den Twyford-Code, der ihn fasziniert und bald dazu bringt, wie besessen an dessen Auflösung zu forschen. Leider ist er nicht die einzige Person, die danach jagt.

„Unter den persönlichen Gegenständen einer kürzlich als vermisst gemeldeten Person befindet sich ein iPhone 4, für das kein aktueller Mobilfunkvertrag besteht. Auf den ersten Blick schien der Speicher leer, es waren weder Anruflisten noch Musikdateien, E-Mails, SMS oder Fotos zu finden. Bei genauerer Untersuchung haben wir jedoch eine Reihe gelöschter Audiodateien entdeckt: Sprachaufnahmen in diversen verschlüsselten Formaten, datiert auf einen Zeitraum von elf Wochen im Jahr 2019. Diese Dateien haben wir wiederhergestellt und dechiffriert.“ (Seite 7)

Das vorangestellte Zitat erklärt viel besser, als ich es könnte, wie ungewöhnlich aufgebaut dieses Buch ist. Die Aufnahmen von Steven, der an einer Lese- und Schreibschwäche leidet, machten den überwiegenden Teil der Geschichte aus. Durch die Transkription, was nichts anderes als die Verschriftlichung des gesprochenen Wortes bedeutet, ergaben sich viele Fehler, die so belassen wurden, sodass sich bereits beim Lesen ein erstes Rätsel ergab. Da wurde aus Miss Traut ein permanentes misstraut, aus dem umgangssprachlichen so‘n der Sohn, aus hab ich der Habicht und viele andere Wortfindungen, die man manchmal nur errät, indem man den Satz laut vorliest. Was sich anstrengend anhört, war es nicht, denn das eigene Gehirn übersetzt die meisten „Verschreiber“ des Programs richtig und passend zum Zusammenhang. Lediglich mit dem Kitz hatte ich kurz Probleme, dabei lag die Lösung eigentlich auf der Hand.

Was mich zu Beginn begeistert hat, verlor im Laufe der Zeit seinen Reiz und führte dazu, dass ich zwischenzeitlich ein wenig den Faden verlor. Steven hat wichtige, aber auch vollkommen überflüssige Dinge aufgenommen, es wurde etwas anstrengend für mich, seinen Ausführungen zu folgen. Lediglich die Suche nach den Antworten hielt mich zuletzt im Buch und im letzten Drittel wurde ich dafür belohnt. Die Auflösung verblüffte mich, rückblickend machte vieles plötzlich doch noch einen Sinn und lieferte mir eine unglaubliche Erklärung sowie Antworten auf alle meine Fragen. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet! Insgesamt wurde ich gut unterhalten, wenn auch viel Luft nach oben blieb.

Cover des Buches Der Twyford-Code (ISBN: 9783855351787)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Der Twyford-Code" von Janice Hallett

Ein ungewöhnlicher Roman der sich keinem Genre zuordnen lässt…!
AndreasKueckvor 4 Monaten

Da gibt es Brief-Romane, wo wir Leser*innen die Handlung aus der Korrespondenz meistens zweier Personen herauslesen können (wie beispielsweise: DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER von Johann Wolfgang von Goethe/ GUT GEGEN NORDWIND von Daniel Glattauer). Auch sind Romane bekannt, in denen nur ein*e Einzelne*r einen inneren Monolog führt und so die Handlung aus der Sicht eben dieser einzigen Person wiedergeben wird (ULYSSES von James Joyce/ MEDEA von Christa Wolf). Und vor einiger Zeit überraschte Robert Galbraith aka Joanne K. Rowling uns damit, dass er/sie in DAS TIEFSCHWARZE HERZ seitenweise Chat-Verläufe und Auszüge aus Twitter-Accounts eingewoben hatte. Doch ein Roman, der komplett aus Transkriptionen von Audiodateien besteht, ist mir bisher nicht in die Finger geraten.

Als Teenager findet Steven Smith, genannt Smithy, zufällig ein Kinderbuch, geschrieben von Edith Twyford. Seine Lehrerin Miss Trout ist davon überzeugt, dass darin ein geheimer Code verborgen ist. Auf einem anschließenden Klassenausflug verschwindet Miss Trout spurlos. Vierzig Jahre später beschließt Smithy, gerade aus dem Gefängnis entlassen, dem Geheimnis von damals nachzugehen. Wurde Miss Trout ermordet? Hatte sie mit dem Code recht? Und wird er heute noch verwendet? Als Smithy auf der Suche nach Antworten die Menschen und Orte seiner Kindheit aufsucht, wird bald klar, dass Edith Twyford nicht nur eine Autorin vergessener Kindergeschichten war. Der Twyford-Code hat große Macht, und Smithy ist nicht der Einzige, der versucht, ihn zu lösen.

(Inhaltsangabe der Homepage der Presseagentur entnommen!)

Da vermittelt die offizielle Inhaltsangabe des Verlages zwar durchaus einen groben Eindruck der Handlung, doch Rückschlüsse auf die Besonderheit dieses Romans lässt sie nicht zu: Dieser Roman besteht komplett – und wenn ich sage „komplett“, dann meine ich es auch so – aus Abschriften von einer Fülle an Audiodateien. Zum besseren Verständnis bedarf es zudem eine Erklärung, wie und warum diese Audiodateien entstanden sind.

Das Leben hat es mit unserem Helden Steven „Smithy“ Smith nicht gut gemeint: desolates Elternhaus, keine Bezugspersonen, Schwierigkeiten in der Schule, Verwicklungen in illegale Geschäfte. Doch nach seinem letzten Gefängnisaufenthalt soll nun alles anders werden: Ehrlich will er nun leben, zumal ihm das Schicksal gänzlich überraschend einen Sohn in Gestalt des Mathematikprofessors Max Mansfield geschickt hat. Max ist das Ergebnis aus einer früheren Beziehung, und seine Mutter hatte ihm bisher die Identität des Vaters wohlweislich verschwiegen. Und so treffen plötzlich zwei völlig konträre Welten aufeinander: Der angesehene und hochintelligente Professor steht einem Vater mit krimineller Vergangenheit, der kaum lesen und schreiben kann, gegenüber. Die Annäherung gestaltet sich entsprechend schleppend, bis sie von Max gänzlich abgebrochen wird. Und so nutzt Smithy die Aufnahmefunktion eines alten Handys von Max für eine Art Audio-Tagebuch, indem er angeblich seiner Bewährungshelferin Maxine (!) seine Lebensgeschichte erzählt, die sich irgendwie mit dem titelgebenden Code verwoben hat. Doch plötzlich ist Smithy wie vom Erdboden verschwunden. Nur das alte Handy wird gefunden: Die ausgedruckten Transkriptionen der Audiodateien finden ihren Weg zu Max…!

Und genau das ist es, was uns als Roman nun hier vorliegt. Autorin Janice Hallett hat die Handlung sehr raffiniert aufgebaut und mit so vielen Details gespickt, dass meine volle Konzentration gefordert war. Ein Folgen der Geschichte war, solange nur Smithy sprach und somit die Identität des Verfassers eindeutig bestimmt werden konnte, einfach. Allerdings nimmt Smithy auch Gespräche mit anderen Personen auf: Bei diesen Dialogen werden die Sprecher*innen in der Reihenfolge des Auftritts durchnummeriert. Rückschlüsse zur jeweiligen Identität können so nur anhand der Aussagen getätigt werden. Zudem werden Slang-Ausdrücke, Akzente oder auch anstößige Äußerungen verfälscht bzw. zensiert wiedergegeben, was den Lesefluss durchaus hätte erschweren können – aber in keiner Weise tat. Umso überraschter war ich über den stringenten Spannungsbogen, den Hallett gekonnt konstruierte, um sich so die Aufmerksamkeit der Leserschaft zu sichern. Ihre Erzählweise wirkte auf mich äußerst dynamisch und sehr unmittelbar. Beinah schien es so, als würde ich zum Zeitpunkt der Aufnahme neben Smithy stehen.

Für die Kinderbüchern einer Edith Twyford standen eindeutig die Werke von Enid Blyton Pate: Ich musste schmunzeln bei dem Gedanken, dass sich in den gänzlich harmlosen Geschichten einer Enid Blyton ein geheimnisvoller Code verbergen könnte. Doch dieser Kunstgriff war klug gewählt, da Blytons Kinderbücher international sehr bekannt sind und somit viele der Leser*innen – so wie auch ich – diese in ihrer Kindheit regelrecht verschlungen haben. Somit war mir der Charakter der Geschichten durchaus geläufig: Allen voran natürlich die „Fünf Freunde“-Reihe, aber auch die „Geheimnis um…“- bzw. „Rätsel um…“-Reihe sowie die Abenteuer-Serie, die nun gerade eine Wiederbelebung erfährt. Da schon die Originalgeschichten vor geheimnisvollen Phänomenen nur so strotzen, schienen sie für Hallett geradezu prädestiniert zu sein, dass sie die Vorlage für die scheinbaren Verschwörungstheorien innerhalb der fiktiven Twyford-Bücher bildeten.

Vielleicht stellt ihr euch nun die durchaus berechtigte Frage, um welches Genre es sich bei DER TWYFORD-CODE handelt. Wir Deutschen lieben ja das Denken in Schubladen: Da können wir einfach nicht aus unserer Haut. Und so stellte sich auch mir diese Frage, was ich hier nun genau vorliegen hatte. Vater-Sohn-Konflikt? Coming of Age-Story? Kriminalroman? Vergangenheitsbewältigung? Spionage-Thriller? Eine eindeutige Zuordnung war mir leider nicht möglich. Es schien mir schlussendlich auch nicht wichtig genug.

Fakt ist, dass Autorin Janice Hallett mir eine raffiniert gestrickte Geschichte präsentierte, die mich am Ende mit einer unvorhersehbaren Wendung überraschen konnte.

P.S.: Wenn ihr nun erfahren möchtet, was es mit dem Fisch auf dem Cover auf sich hat, bleibt euch leider keine andere Möglichkeit, als den Roman selbst zu lesen. Viel Spaß!

Cover des Buches Der Twyford-Code (ISBN: 9783855351787)
Claddys avatar

Rezension zu "Der Twyford-Code" von Janice Hallett

Ein gigantisches Lese- und Rätselvergnügen
Claddyvor 5 Monaten

Inspektor Chris Rilen-Weaverton bittet Professor Mansfield um Mithilfe bei der Verarbeitung eines Skripts, welches mit Hilfe einer speziellen Transkriptionssoftware aus Audiodateien erstellt wurden, die man auf dem Handy des vermissten Steven Smith gefunden hat. Darin spricht der über alles Mögliche, seine kriminelle Vergangenheit, seine Kindheit, seine aktuellen Erlebnisse. Und vor allem über den Twyford-Code.

Ganz sicher hatte Autorin Janice Hallett einen Mordsspaß beim Erfinden und Niederschreiben dieses wahnwitzigen Krimis, so wie auch wir einen Mordsspaß beim Lesen desselben haben. Vorausgesetzt, man liebt Rätsel und Tüfteleien, lässt sich gerne auf intelligenteste Weise an der Nase herumführen und denkt mit Freude um winkligste Ecken.

Erfreulicherweise geht all das mit einer äußerst spannenden Story und fesselndem Erzählstil einher. Vieles ist zunächst völlig unklar und muss sich stückchenweise zusammengereimt werden. Dieses Erhaschen von Informationen ist anstrengend, aber unglaublich interessant.

Nach und nach wächst Steve einem ans Herz, man bangt und hofft mit ihm und lässt sich einfangen von seinem raubeinigen Charme. Live erlebt man seinen Konflikt mit seiner früheren Gangsterbande, das Wiedersehen mit alten Schulfreunden, Telefonate mit unterschiedlichsten Personen, Recherchen in der Bibliothek. Denn Steve hat ein besonderes Ziel: Er möchte einen Code knacken, der ihn zu einem wertvollen Schatz führen soll. 

Versteckt ist der Code in den Kinderbüchern der Autorin Edith Twyford, die keineswegs zufällig starke Ähnlichkeiten mit Enid Blyton aufweist. Und auch deren fünf Freunde sind nicht nur in Twyfords kleinen Helden wieder zu erkennen, sondern durchaus auch in Steve und seinen ehemaligen Klassenkameraden.

Überraschend, witzig im besten Sinn, anspruchsvoll in der Konstruktion und sprühend von Einfällen ist dieser Krimi, dabei augenzwinkernd anrührend und verzaubernd. Eins dieser seltenen Bücher, die fünf Sterne nur deshalb bekommen, weil es keine sechs gibt.



Gespräche aus der Community

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275 BeiträgeVerlosung beendet
Claddys avatar
Letzter Beitrag von  Claddyvor 5 Monaten

Ich fand das Buch einfach grandios.

https://www.lovelybooks.de/autor/Janice-Hallett/Der-Twyford-Code-10763971905-w/rezension/13101275427/

Ich habe meine Rezi auch bei Amazon, Thalia und Wasliestdu eingestellt und bei FB verlinkt.

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