2015 begegnete ich zum ersten Mal den Zombies, die Deutschland heimsuchten. Infiziert von Maden verwandeln sich die Menschen in Fressmaschinen und ihre Lieblingsspeisen sind Menschen.
Im abgeriegelten Land kämpfen die Menschen ums Überleben.
Zombies? Ist der Hype nicht schon vorbei?
Für Storys, die fast ausschließlich, von Ekelszenen leben, mag das zutreffen. Nicht aber für die:
Zombie Zone Germany
Mit Elegie hat die Autorin Janika Rehak schon im Jahr 2021 den ersten Zombie Zone Germany Roman veröffentlicht.
Elegie
Der Starpianist Yosh ist mitten in den Vorbereitungen für eine Sommerparty in seinem Herrenhaus auf dem Land und sein größtes Problem ist, das eine Lichterkette zu kurz für die Bäume ist, an denen er sie anbringen will, denn seine Frau Fenia, liebt Lichter und Yosh hofft inständig, dass sie zur Party kommt und zu ihm zurück. Doch bevor es so weit kommen kann, bricht die Zombie-Apokalypse über Deutschland herein.
Elegie 2: Der letzte Pianist
Die Gerüchte, dass es einen Weg aus Deutschland gäbe, erwiesen sich als falsch, und die Flüchtlinge stranden in einem Lager nahe der tschechischen Grenze. Das Leben ist hart, aber jeder gibt, was er geben kann. Bei Yosh ist das nicht viel; als Pianist sind seine handwerklichen Fähigkeiten eher begrenzt, und so muss er sich auf Kartoffelschälen und gelegentliche Ausflüge zur Nahrungsbeschaffung beschränken. Yosh wird von Erinnerungen geplagt: Erinnerungen an Kiyomi, seine Stiefschwester. Und da ist auch noch Seok-Jung, ebenfalls Pianist und immer ein klein wenig besser als Yosh, und sein größter Fan. Auch er ist im Lager, immer freundlich, immer lächelnd. Sein einziger Lichtblick ist, dass Fenia, seine Ex-Frau, es ebenfalls ins Lager geschafft hat, und sie auf einem guten Weg sind, sich dauerhaft zu versöhnen.
Auf einem gemeinsamen Streifzug mit Seok-Jung, nach Nahrung und nützlichen Alltagsgegenständen, geraten die beiden in eine ausweglose Situation. Eingeschlossen in einem Seniorenheim mit nur begrenzten Lebensmitteln, verbringen sie die Nacht im Gemeinschaftsraum der Residenz, in dem ein altes, verstimmtes Klavier steht. Gemeinsam vollenden sie die Elegie für Fenia, mit der Yosh seine Gefühle für sie ausdrücken will, dafür fehlen ihm die Worte. Damit aus "Ich liebe dich, aber..." ein einfaches "Ich liebe dich" wird.
Es wäre einfacher, eine Rezension zu einer Geschichte zu schreiben, die von Blut und Ekel lebt, aber so einfach macht es die Autorin Janika Rehak ihren Leserinnen und Lesern nicht. Und das ist gut so. Sie lässt die Lesenden spüren, unter welchem Ausnahmezustand sich Yosh befindet. Nicht nur körperlich, auch psychisch leidet er. Der Verlust seiner Musik, die letzten Tage mit seiner Stiefschwester und die Erinnerungen an die Party, auf der er seine neue Platte vorstellte, quälen ihn. Die Autorin wirft die Frage auf, wie wir mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft umgehen, und sie schenkt uns einen winzigen Hoffnungsschimmer. Apropos Blut und Ekel, natürlich kommen auch Horrorszenen nicht zu kurz schließlich sind wir in der:
Zombie Zone Germany