In ihrem Buch "Geschenkte Wurzeln" erzählt Janine Kunze wie sie aufgewachsen ist. Janine ist ein Pflegekind, das bereits als Baby von ihrer leiblichen Mutter weggegeben wurde. Sehr detailliert erzählt Janine von ihrer Kindheit, welchen Schmerz und welche Freude es gab. Immer wieder ist sie hin und her gerissen zwischen ihrer Pflegefamilie und ihrer leiblichen Mutter. Je älter Janine wird ums so problematischer wird das Zusammenleben. Mit dem Alter kommen weitere Gefühle, Gedanken und auch das Begreifen und Verständnis. Kapitel für Kapitel erfährt man mehr aus der Kindheit und fühlt regelrecht mit.
Wir beschäftigen uns zur Zeit auch mit dem Thema und gerade deswegen fand ich die Sicht und Erfahrung eines Pflegekinds so interessant. Ich bin auch froh darüber, dass einiges heutzutage nicht mehr so laufen würde, wie Janine es leider erfahren musste. Mit den Jahren haben sich die Rechte der Kinder weiterentwickelt und das ist gut so. Ab einem bestimmten Alter begreifen Kinder und haben ihre eigene Meinung und sollten diese auch sagen können. Und was noch wichtiger ist, sie sollte ernst genommen werden.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es zeigt einem das der Spruch "Blut ist dicker als Wasser" nichts mit Familienleben zu tun hat.