Cover des Buches Der Dämon von Naruel - Die Vergessene Insel (ISBN: 9783739233741)
Rezension zu Der Dämon von Naruel - Die Vergessene Insel von Janine Prediger

Können Dämonen lieben?

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: In diesem Band muss man ganz schön um seine Lieblingsfiguren und das Schicksal von Naruel bangen, denn die Mondfinsternis wartet nicht.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
„Der Dämon von Naruel – Die Vergessene Insel“ beginnt mit Pans und Thors Ankunft in Langufer, wo sie sich ein Schiff besorgen müssen, dessen Kapitän sie zu ihrem nächsten Ziel, der Vergessenen Insel, bringen soll, auf der sie den Bann, der den Großen Dämon festhält, erneuern müssen. Das gestaltet sich jedoch als gar nicht so einfach wie man meinen möchte, denn nach Pan, dem landesweit bekannten blutrünstigen Dämon, wird noch immer gesucht. Die Idee, sich unter die zwielichtigeren Gestalten zu mischen, kommt ihnen da gerade rechtzeitig. Allerdings meinen die es auch nicht unbedingt immer gut.
Schon am Anfang wird deshalb klar: Das wird wieder eine sehr abenteuerliche Reise mit allerhand Gefahren geben. Weitere Hindernisse können die zwei nun gar nicht gebrauchen. Die Zeit drängt, die Mondfinsternis naht und damit auch die Rückkehr Cragorins nach Naruel. Im Verlauf dieses Teils merkt man richtig wie die Uhr tickt. Die Zeit rinnt ihnen davon. Bei jedem Rückschlag wird man selbst immer hibbeliger, weil man befürchten muss, dass genau das jetzt der Grund sein könnte, dass sie zu spät kommen und alles vorbei sein könnte. Nach all dem Leid und den Strapazen wäre das auch für sie selbst eine ungeheure Katastrophe, ganz zu Schweigen, was das für Naruel bedeuten würde. Das macht die so schon sehr spannend gestaltete Reise noch nervenaufreibender für den Leser. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, weil man unbedingt wissen muss, ob sie es nun schaffen.
Was die Autorin auch in diesem dritten Teil des vier Teile umfassenden Gesamtbandes „Der Dämon von Naruel“ (An der Stelle nochmal eine dringende Empfehlung auch die Vorgängerteile zu lesen und das möglichst zeitnah. Ohne sie wird es mit dem Verständnis sehr schwierig, da es keine Wiederholungen der vorherigen Ereignisse gibt.) richtig toll hinbekommen hat, sind die eindrucksvollen Beschreibungen, die einen wirklich großen Teil des Buches einnehmen. Hier werden wieder mit Worten Bilder gemalt, die beim Lesen vor den Augen tanzen. Das kann man gar nicht genug loben, weshalb ich es auch diesmal wieder erwähnen muss. Besonders im Kopf geblieben ist mir in dieser Hinsicht die Vergessene Insel selbst, von der man einen richtig guten Eindruck von einer Eis- und Schneelandschaft bekommt. Beim Lesen wird einem fast schon selbst kalt. Aber auch die Schifffahrt und die Kämpfe laufen wie ein Film vor den Augen ab. Großes Kino.
Ein paar neuen Wesen begegnen wir zwischendurch auch. So langsam bekomme ich jedoch das Gefühl, dass das nie ein wirklich gutes Zeichen für Pan und ihren Gefährten ist, da sie ihnen meistens eher nicht wohlgesinnt zu sein scheinen. Da wird man mit der Zeit ganz schön skeptisch und fast schon paranoid, weil man jedem neu auftauchenden Geschöpf gleich böse Absichten unterstellt. Vielleicht liegt das aber auch mit daran, dass mir Pan und Thor mittlerweile so ans Herz gewachsen sind, dass ich ihnen manchmal gern eine Warnung zurufen möchte. In einer Situation im Eiswald ging es mir zum Beispiel so. Gehört haben sie mich leider nicht. Na ja, dafür gab es eine andere sehr positive Überraschung an dieser Stelle. Diese Begegnung mit der Vergangenheit hätte ich da gar nicht erwartet, sie hat mir dafür gleich umso mehr gefallen. Sie ging richtig ans Herz.
Fürs Herz ist auch Pans und Thors Beziehung zueinander, die immer enger wird. Inzwischen würden sie wohl so ziemlich alles füreinander tun, so eng ist ihre Verbindung. Aber können Dämonen wirklich lieben? Es wirkt zumindest so. Ich hoffe sehr, dass es für sie am Ende ein Happyend geben wird. Das hätten sie sich wirklich verdient. Allerdings sind sie nun schon so oft nur ganz knapp dem Tod von der Schippe gesprungen, dass das irgendwann bestimmt übel enden wird. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Das Ende wurde sehr spektakulär gestaltet. Ein Wettlauf mit der Zeit und dann das große Chaos. In gewisser Hinsicht haben sie gerade noch mal so die Kurve gekriegt. Inwiefern werde ich hier nicht verraten. Ich bin zumindest echt gespannt wie sich das alles im letzten Teil auflösen wird und habe gerade ziemliche Angst um die zwei.

Insgesamt hat mir Teil 3 sehr gut gefallen. Es fühlte sich so an als würde ich Pan und Thor auf ihrem beschwerlichen Weg begleiten, als wäre sich selbst Teil ihrer Welt. Ich habe mit ihnen mitgelitten und viel zu häufig um ihr Leben bangen müssen. Ich würde sehr gern auch im vierten Teil wieder an ihrer Seite sein, auch um zu erfahren, ob es für sie nicht doch ein glückliches Ende geben könnte. Ich kann jedem fantasybegeisterten Leser diese Bücher nur ans Herz legen. Es lohnt sich ganz sicher.
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