Jann M. Witt

 4,2 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. Jann M. Witt ist Historiker des Deutschen Marinebunds am Marine-Ehrenmal in Laboe und Fregattenkapitän der Reserve.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jann M. Witt

Neue Rezensionen zu Jann M. Witt

Cover des Buches Der Seekrieg 1914–1918 (ISBN: 9783806232721)
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Rezension zu "Der Seekrieg 1914–1918" von Jann M. Witt

wsch
Ein sehr wichtiger 'Schauplatz' des Ersten Weltkrieges - die Weltmeere

Wissenschaftlich arbeitenden Historikern mag oder besser wird dieser Band nicht genügen.

Um jedoch einen umfassenden Eindruck des Ersten Weltkrieges mit seinen geschätzt 10 Millionen Toten, davon 35.000 Angehörige der Kaiserlichen Kriegsmarine zu erhalten, dazu ist dieses Buch mehr als geeignet.

Beim Begriff "Erster Weltkrieg" werden zumeist die Begriffe 'Verdun', 'Sedan' und 'Stellungskrieg' genannt. Die Kriegsschauplätze im Osten Europas und erst recht die auf den Weltmeeren geraten in Vergessenheit. 

Die Macht und die Flotten-Besessenheit von Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen, aus dem Haus Hohenzollern, von 1888 bis 1918 der letzte Deutsche Kaiser und zugleich König von Preußen, erzwang einen massiven Ausbau der Deutschen Kriegsmarine. Wilhelm II hatte die Absicht, die die Weltmeere beherrschende britische Marine zu übertrumpfen und aus dem Deutschen Reich eine Weltmacht zu formen.

Die beiden Autoren beginnen ihre Schilderungen mit der weltpolitischen Ausgangslage, einer ausführlichen Zustandsbeschreibung der Kriegsmarine im Jahr 1914 und deren sukzessiven Erweiterung durch neu gebaute Schlachtschiffe, U-Boote, Torpedoboote und so weiter. Auch die erstmals in einem Krieg eingesetzten Seeflugzeuge werden erwähnt, auf schwarz/weiß-Fotos gezeigt. Die britische Marine verfügte bereits über Flugzeugträger im bekannten Sinn. Also Start und Landung an Bord des Flugzeugträgers. Die deutsche Marine hingegen setzte jeweils mit Schwimmern für Start und Landung ausgestattete Flugzeuge ein. Die mit Hilfe eines an Deck des Flugzeugmutterschiffes montierten Kranes/Auslegers von oder an Bord gehievt wurden. 

Der Seekrieg in der Ostsee, die Versenkung der Lusitania, Reproduktionen von Originalaufnahmen diverser Seeschlachten, Aufnahmen vom Leben an Bord eines U-Bootes, Übersichtskarten von den Seerouten, die die feindlichen Marineverbände eingeschlagen hatten - all das macht das Buch mehr als lesenswert.

Die Ur-Katastrophe des Ersten Weltkrieges bestand bei Weitem nicht 'nur' aus dem Stellungskrieg im Norden Frankreichs. Es war ein Krieg, der auf der ganzen Welt ausgetragen wurde. 

Die Ur-Katastrophe!


Cover des Buches Die BOUNTY war sein Schicksal (ISBN: 9783863120412)
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Rezension zu "Die BOUNTY war sein Schicksal" von Jann M. Witt

Sikal
William Bligh war kein Tyrann

Zumindest wenn man dem Autor Jann M. Witt glauben darf…

Jedermann bekannt ist wohl die Meuterei auf der Bounty, oftmals im Film dargestellt, unzählige Geschichten wurden darüber erzählt. Immer wird der Kapitän als furchtbarer Unterdrücker dargestellt, der seine Mannschaft an der kurzen Leine hält und beim kleinsten Vergehen die Peitsche schwingt. In diesem Buch bekommt man von William Bligh ein anderes Bild vermittelt.

William Bligh, Sohn eines Zolloffiziers und somit in der unteren Mittelschicht angesiedelt, wird in jungen Jahren zum Sailing Master bei einer Reise von James Cook ernannt, der auch bis zu einem gewissen Grad sein Vorbild und Mentor ist. Blighs außergewöhnliches Navigationstalent und mathematisches Verständnis öffnen ihm hier Tür und Tor. Doch fehlen ihm wichtige Gönner im Hintergrund, sodass er auf der Karriereleiter nur langsam vorankommt und meist übergangen wird.

Als er endlich die Chance bekommt als Kapitän mit der Bounty nach Tahiti zu reisen, um Brotfruchtbaumpflanzen nach Westindien zu bringen, die den dortigen Sklaven als billiges Nahrungsmittel dienen sollen, zögert er nicht lange und kümmert sich um die Zusammenstellung der Mannschaft. Und hier beginnt bereits das eigentliche Drama – Bligh, mit wenig Menschenkenntnis ausgestattet und keinerlei Führungserfahrung scheitert kläglich. Er versucht für seine Mannschaft an Bord immer das Beste, bemüht sich, diese in Bewegung zu halten und mit Vitamin C zu versorgen, um präventiv diverse Krankheiten zu verhindern. Doch seine Bemühungen werden nicht gewürdigt, sondern sogar boykottiert – hier mischt auch der ständig alkoholisierte Schiffsarzt eifrig mit. Als Fletcher Christian letztendlich als Gipfel des Konflikts den Kapitän mitsamt seiner Gefolgschaft auf einem Beiboot mit wenigen Nahrungsmitteln und nur mit einem Kompass bewaffnet mitten auf dem Ozean aussetzt, scheint das Schicksal der Mannschaft besiegelt. Doch hier erst wächst Bligh über sich hinaus und manövriert das Boot über Wochen und zig Meilen in einen rettenden Hafen. Er beweist wiederum, dass er ein großartiger Navigator und Seemann ist.
Sein Leben lang wirft diese Meuterei einen Schatten auf Bligh, durch seine Widersacher geschürt ist er oftmals Demütigungen ausgesetzt.

Bligh war sicherlich kein einfacher Mensch, oft jähzornig und aufbrausend stand er sich meist selbst im Weg, schürte Konflikte statt diese mit diplomatischen Geschick zu verhindern. Durch seinen Hang zur Pedanterie konnte es ihm niemand recht machen, er verlangte Perfektion wo vielleicht auch Mittelmaß ausreichend gewesen wäre. Er schaffte es nicht, seine Mannschaft für seine Werte zu begeistern.

Jann M. Witt versucht eine Darstellung Blighs, die ihm Achtung und Respekt entgegenbringt, aber ebenso kritisiert. Was mir als Nicht-Seefahrer und Nicht-Kenner der Organisationsstrukturen auf einem Schiff geholfen hätte, wäre eine Art Organigramm gewesen, an dem man einzelne Ränge festmachen könnte.

Cover des Buches Eroberer der Meere (ISBN: 9783806225976)
W

Rezension zu "Eroberer der Meere" von Jann M. Witt

WinfriedStanzick
Die Lebensgeschichten vieler berühmter Seefahrer


 

Jann M. Witt ist ein  renommierter Marinehistoriker, der schon viel über die Geschichte des Ostseeraums und die Geschichte der Piraten veröffentlicht hat.

 

Hier legt er nun im Theiss Verlag eine reich bebilderte Seefahrtgeschichte von der Antike bis ins 20. Jahrhundert vor. Von früh an, so zeigt er , war die Seefahrt geprägt von Männern, die als Händler, Krieger und Eroberer und auch als Entdecker aufs Meer hinausfuhren und die Weltmeere und damit verbunden oft auch andere Länder eroberten.

 

Von Themistokles und Pytheas von Massila in der Antike bis zu dem Japaner Yamamoto Isokuru, der hinter dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor steckte, werden in diesem prächtigen Band die Lebensgeschichten vieler berühmter Seefahrer erzählt.

 

Eie Zeittafel am Ende des Buches hilft bei historischen Einordnung und ein Literaturverzeichnis ermutigt zu vertiefenden Weiterarbeit am Thema.

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