Rezension zu "Auf der Spur der Schattenschwester" von Janna Stoll
Zutiefst bedrückend! Dieses Buch hinterlässt in mir eine Leere und ein tiefes schwarzes Loch! Soweit wie die 20-jährige Janna bin ich noch lange nicht. Traumatherapie, die die Borderline-Patientin in der Arnsberg-Klinik durchlebt, scheint ein sehr wirkungsvolles Mittel zu sein, um endlich einmal die eigenen Abgründe anzuschauen. Alles, was man jahrelang mehr oder weniger erfolgreich verdrängt hat und das sich auf die irrwitzigste Art und Weise Zugang nach draußen verschafft hat.
Janna spürt, dass irgend etwas mit ihr nicht stimmt. Sie ist hübsch, gut gelaunt, sie liebt Tiere über alles - mehr als Menschen. Und fällt in düstere Stimmungen. Todessehnsucht und Selbsthass greifen nach ihr wie eine Faust, die sie nicht mehr loslässt ... solange bis sie sich die Haut zerritzt. Das Blut ist so befreiend. Und es ist ein Zwang. Borderliner eben!
"Auf der Spur der Schattenschwester" begleitet Janna durch ihre siebenmonatige Therapie in der Arnsberg-Klinik. Mit allen Hochs und Tiefs. Mit aller Liebe und Geborgenheit zu den Klinikschwestern. Das ist ihr erster Schritt in ein neues Leben voller Bewusstsein, ohne Verdrängung. Trotzdem wird Borderline ein ewiger Kampf bleiben.
Lesenswert für alle, die Janna Stoll die Hand reichen wollen....