Cover des Buches Die kleine Inselbuchhandlung (ISBN: 9783499291548)
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Rezension zu Die kleine Inselbuchhandlung von Janne Mommsen

Kann man mal machen, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen

von Svenjas_BookChallenges vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ideal für entspannte Lesestunden im Sommer, für mich aber alles andere als ein großer literarischer Wurf. Da passte einiges nicht.

Rezension

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Svenjas_BookChallengesvor 6 Jahren
Leichte Sommergeschichten gehen bei diesem Wetter immer - auch bei mir, denn nichts lässt einen besser in der Sonne entspannen und von Urlaub träumen. Janne Mommsens Roman "Die kleine Inselbuchhandlung" ist quasi dafür gemacht: Man nehme ein traumhaftes Setting inklusive romantischer Insel-Idylle, eine vielversprechende Liebelei und ein gut gehütetes Geheimnis - heraus kommt eine locker luftige Sommergeschichte, die sich wunderbar weg liest und dabei gut unterhält. Janne Mommsen setzt einfach von Anfang an auf Atmosphäre. Die abgelegene Nordseeinsel bietet den perfekten Platz zum Lesen, Entspannen und Träumen und ist für die Protagonistin Greta das komplette Gegenteil zu ihrem hektischen und ereignisreichen Leben als Flugbegleiterin.

Janne Mommsen fängt sehr schön ein, dass die Zeit auf der Insel mitten im Meer viel langsamer läuft. Dass die Insulaner mit ihren liebenswerten Eigenarten einfach herrlich schrullig, vor allem aber loyal und besonders sind. Und man nimmt Greta ab, dass sie sich direkt wieder in diesen Ort und seine Bewohner und in die Idee, hier eine Buchhandlung zu eröffnen, verliebt. Man verliebt sich selbst ein bisschen in all die außergewöhnlichen Charaktere, das Urlaubsfeeling und den Gedanken, einfach irgendwo unbeschwert lesen und leben zu können. Die perfekte Atmosphäre also für einen echten Sommerroman.

Natürlich habe ich keinen besonders ausgeklügelten Plot erwartet - "Die kleine Inselbuchhandlung" bietet einem einfach genau das, was man erwartet. Seichte, unbeschwerte Unterhaltung ohne große Überraschungen, dafür aber mit viel Gefühl und Atmosphäre. Zum Runterkommen nach der Arbeit hat das für mich perfekt funktioniert, trotzdem kam mir die Geschichte stellenweise einfach zu plump und vorhersehbar daher. Dass Greta von heute auf morgen ihr ganzes Lben umschmeißt und sich entgegen aller Vernunft auf der Insel niederlassen will, kann man ja so noch glauben, denn solche Menschen gibt es nun mal (ich bewundere sie übrigens, denn wie schwer ist es, aus dem Alltagstrott auszubrechen und genau das zu machen, was man tun will). Die Liebelei mit Florian und die ganze Story um Claas haben mir aber ein bisschen die Lust am Lesen genommen. Ja natürlich, da muss eine Liebesgeschichte rein, aber muss das denn unbedingt auf derart stereotype und langweilige Art und Weise sein? Das ganze Tamtam erschien mir einfach unnötig, da habe ich mich lieber auf die Bücher in Tante Hilles Wintergarten konzentriert.

Auch das Geheimnis, auf das Greta in einem der Bücher stößt, wirkte einfach in die Geschichte hineingesetzt und wenig originell. Man hat sich da während des Lesens sonst etwas zusammengesponnen und dann kommt am Ende so etwas dabei heraus. Ich verrate natürlich nichts, aber in meinen Augen war das alles zu banal, um ernst genommen zu werden. Es gibt auch keine spannende Rätselsuche, wie man das aus anderen Romanen kennt - das Ganze löst sich quasi von selbst und am Ende praktisch Knall auf Fall. Greta steht, so habe ich es zumindest empfunden, ein bisschen bedröppelt daneben und weiß dazu dann auch nicht mehr viel zu sagen. Ja, nein, das fand ich schlicht und ergreifend nicht gut gemacht. Und auch der Schreibstil hat mich insgesamt nicht so richtig überzeugt, auch wenn Janne Mommsen durch viele plattdeutsche Wendungen Authentizität erzeugt, ist mir sein Stil zu schlicht und simpel. Aber genau das passt ja wiederum zur seichten Sommerlektüre, weswegen es für mich am Ende in Ordnung geht.

Mein Fazit
"Die kleine Inselbuchhandlung" ist ohne Zweifel die perfekte Sommerlektüre für träge Tage am Strand und bringt diesbezüglich alles mit, was man braucht: Ein traumhaftes Setting, schrullige Charaktere, eine kleine Romanze und ein gut gehütetes Geheimnis. Die Geschichte bietet seichte, lockerleichte Unterhaltung, man darf aber definitiv keine großen Würfe erwarten. Vieles wirkte auf mich zu weit hergeholt und plump, die Liebesgeschichte nach Schema F hätte ich nicht gebraucht und der Schreibstil war insgesamt auch nicht meins. Nichtsdestotrotz: Es hat Spaß gemacht und für zwischendurch ist das Buch einfach ideal.
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