Cover des Buches Mira Magica - Böse und Gut (ISBN: 9783958307087)
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Rezension zu Mira Magica - Böse und Gut von Jannes C. Cramer

Ein Buch, dass uns auf die Reise in eine magische Welt schickt.

von SolgeMaar vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Alles in allem ein gelungenes Buch, gespickt mit Magie und Zauber, magischen Reisen und jeder Menge Abenteuern.

Rezension

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SolgeMaarvor 9 Jahren

Mira Magica ist ein sechzehnjähriger Teenager, der sich mit den üblichen Dingen und Problemen konfrontiert sieht. Die Schule macht ihr nicht wirklich Spaß, sie verbringt gern Zeit mit ihren Freundinnen und Jungs werden auch immer interessanter. Im Großen und Ganzen ein ganz normales Mädchen auf dem Weg zu einer jungen Frau - möchte man meinen – doch weit gefehlt!


Alles beginnt mit einem kleinen Laden namens „Aliquid Mirabile“, dessen Schaufenster das Mädchen magisch anzieht, und dem Auftauchen eines kleinen weißen Kätzchens. Sie tauft es Kiki und staunt nicht schlecht, als eben dieses Kätzchen mit ihr zu sprechen beginnt. Sie schließt Bekanntschaft mit ihrem Wächter, Vigil, einem magischen Wesen mit drei Augen und Armen, die beinahe bis zum Boden reichen. Er ist ein Formwandler und ist in der Lage, eine andere Gestalt anzunehmen. Er offenbart ihr, dass sie auserwählt wurde, ihr Leben der Magie zu widmen und so beginnt eine aufregende Zeit der Ausbildung in Magie. „Ihr müsst wissen, Mira, es gibt eine Welt, die sich in Eurer verbirgt. Geschöpfe, Wesen, die gut und böse sind, und solche, die sich dazwischen bewegen. Einige von ihnen besitzen magische Kräfte oder andere besondere Fähigkeiten. Sie alle leben unerkannt im Verborgenen.“


Doch Mira muss feststellen, dass eben diese Magie nicht nur Vorteile bietet. Sie lebt auf der einen Seite das Leben eines normalen Teenagers und auf der anderen Seite, das einer Schülerin in Sachen Magie. Dieses Doppelleben bringt sie immer häufiger in Schwierigkeiten. Doch das soll noch längst nicht ihr größtes Problem sein. Neben Freundschaften, die auseinanderzubrechen drohen muss sie sich den Gefahren stellen, die mit dem Eintauchen in die magische Welt einhergehen.


Mira sieht sich zunehmend mit Dingen konfrontiert, die ihren Verstand bei Weitem übersteigen und ihr Weltbild vollends auf den Kopf stellen. Dinge, denen sie sich stellen muss. Denn schnell wird klar, dass nicht sie allein eine Gabe besitzt und dass es darüber hinaus Geschöpfe gibt, die ihr nach der Macht trachten, die sich hinter Miras Gaben versteckt und allmählich immer stärker wird. So muss sie sich mit Assassinen auseinandersetzen. Jene Geschöpfe, die keine Seele besitzen und weder Moral, noch Skrupel oder Gewissen kennen. Aber jene Assassinen sind nur die Vorhut dessen, womit sich Mira noch auseinandersetzen muss.


Das Leben als junge Magierin stellt Mira vor große Herausforderungen und erschwert zunehmend ihr Verhältnis zu Familie und Freunden. Aber es hat natürlich auch seine Vorteile – wie das problemlose beherrschen einer fremden Sprache oder das Lesen der Gedanken anderer. Jedoch birgt die Magie auch Gefahren, derer sich Mira nur allmählich bewusst wird und ehe sie sich versieht, ist sie zu einem Teil des großen magischen Treibens und eines Krieges geworden. Die Caeruleus-Bruderschaft hat dem Weißen Zirkel den Kampf angesagt. Ein Kampf, welcher Leben vernichtet und Auswirkungen auf die Welt jenseits von Magie und Zauber hat. Mira stehen große Aufgaben bevor, so viel ist klar – doch wird es ihr gelingen, Gut von Böse zu unterscheiden und dem Treiben ein Ende zu bereiten?


Mira Magica – Böse und Gut zu lesen war durchaus angenehm und hat für eine willkommene Abwechslung in meinem Rezensionstreiben gesorgt, da ich in diesem Genre noch nicht rezensiert habe. Mira auf ihren Abenteuern in einer magischen Welt zu begleiten, in denen es magische Tränke und Pforten zu geheimen Orten gibt, hat für reichlich Kurzweil gesorgt. Gefüllt mit fantasievollen Figuren und Themen, die man durchaus in unserer alltäglichen, realen Welt finden kann, besticht dieser Roman mit einer Moral der Geschichte. Denn was für Mira gilt, dass gilt für jeden einzelnen von uns. Im Laufe unseres Lebens sehen wir uns der Frage ausgesetzt, was Böse und was Gut ist. Es geht um Vertrauen und darum weise Entscheidungen zu fällen. Es geht darum Fehler zu machen und diese einzusehen. Vergebung zu erfahren und selbst zu vergeben.


Der Autor bringt alte Märchen, Fabeln und Legenden in seinen Roman ein und wirft ein lebendiges Licht auf die alten Erzählungen. So erfährt Mira, dass in vielen Märchen und Fabeln und Legenden auch ein Fünkchen Wahrheit steckt. Es ist von einem Gnom die Rede, der vor mehreren hundert Jahren in Europa lebte. Er wollte den Menschen Gutes tun und offenbarte sich einer armen Familie. Mit seinen magischen Fähigkeiten verhalf er ihnen zu Wohlstand und lebte verborgen in deren Haus. Doch dann wurden die Menschen habgierig. Sie verlangten immer mehr von ihm und als er es ihnen verweigerte wurde er aus ihrer Mitte verstoßen. Sie verbreiteten Schauergeschichten über den Gnom. So entstand im Laufe der Zeit das Märchen vom Rumpelstilzchen. Das Einflechten alter Märchen und Erzählungen hat mir ein Schmunzeln entlockt, da ich mich selbst an meine Kindheit erinnert fühlte.


Monster und Fabelwesen sind unter uns – hinter einem Baum versteckt oder in einer Gasse wartend. Macht diese Vorstellung die Welt der Kinder nicht noch etwas bunter und spannender? Ich denke schon. Auch wenn dieses Thema kein neues ist, so wird mit Mira Magica durchaus die Fantasie angeregt. Aber weit gefehlt, wenn man denkt, dass es sich damit schon getan hätte. Die Geschichte hat auch Lehren zu bieten. So ist beispielsweise vom „Mundus exilio“ die Rede. Ein Ort der Verbannung. Wer böses tut und anderen Schaden zufügt, wird hier hin verbannt. Will sagen, nichts bleibt ohne Folgen. Recht und Unrecht wird hier zum Thema gemacht. Auch wird im Buch der Trank der Befreiung genannt. „Potio librationis“ soll das Böse vernichten. Doch ein solcher Trank, selbst wenn es ihn gäbe, würde Probleme nicht lösen – vielmehr würden neue aufgetan. Will sagen, dass man sich der Illusion eines Allheilmittels nicht hingeben soll. Es gibt Probleme, gegen die ist kein Kraut gewachsen und es gilt sich ihnen zu stellen. Es gilt also das „Potio“ zu streichen und mit einem Tun zu ersetzen. Das Lösen von Problemen schafft Befreiung – jene, die dir kein Trank verschaffen kann!


Alles in allem ein gelungenes Buch, gespickt mit Magie und Zauber, magischen Reisen und jeder Menge Abenteuern.


Bewertung:

Vier von fünf Sternen

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