Cover des Buches MULTIPLAYER - Gefährliches Spiel (ISBN: 9783955204679)
sarahsuperwomans avatar
Rezension zu MULTIPLAYER - Gefährliches Spiel von Jannis Becker

Viel zu langgezogen

von sarahsuperwoman vor 10 Jahren

Rezension

sarahsuperwomans avatar
sarahsuperwomanvor 10 Jahren

Zu Beginn erfährt man erst einmal mit welchem unglaublichen Protagonisten man zu tun hat. Finja ist irgendwie jung, aber fühlt sich extrem alt und “fett” in ihrem Körper. Ich habe zu Anfang den Eindruck bekommen, dass sie 60 Jahre alt wäre und durch das Alter etwas mehr zugelegt hätte und sich darüber beschwert. Gut, das hätte ich wirklich verstanden, wenn man sagt: “Ich werde nun älter und habe solche Anlagen, dass ich dann etwas an den und den Stellen zunehme.” Das ist ganz normal und ich verstehe das auch sehr gut.

Finja ist aber jung und durch das ganze Buch “Multiplayer” zieht sich ihre nervige und engstirnige Art und Weise, die sie gegenüber das Leben hat. Warum ist sie denn jetzt engstirnig und was hat das mit “Multiplayer” zu tun? Sie ist einer der Menschen, die sich in Online-Spielen verstecken und dort ihre Aggressionen rauslassen. Eigentlich hat sie aber nur Aggressionen gegenüber ihrem Chef, der sie absolut beschissen behandelt. Zurecht! Das was er alles abzieht, da würde ich wahrscheinlich auch wütend werden, dennoch würde ich mich privat bei meinen Freunden oder bei meiner Familie ausheulen, anstatt meinen Chef in Spielen fertigzumachen.

Auf jeden Fall hat sie einfach ein Problem mit ihrem Gewicht, das wirklich schrecklich ist. Zudem kam der Autor irgendwann mal darauf, dass er seiner Protagonistin mit noch ein wenig mehr Engstirnigkeit würzen müsste. Ein psychisch angeknackster, junger Mann, der einfach nur Depressionen hat, soll ein Psychopath sein. Na dankeschön! Finja reimt sich hier so viel zusammen, sodass ich dadurch auch echt Gefühle entwickelt habe, bei der ich ihr gern eine geklatscht hätte. Warum? Vor Jahren hatte ich tiefgehende Depressionen und kam aus diesem Loch nicht mehr raus und sowas zu lesen tut einem irgendwie mit Ben (der sogenannte “Psychopath”) weh.

Trotz all der ganzen Sachen, die ich eben aufgezählt habe, ist das Buch wirklich sehr einfach zu lesen. Das sagte sogar Heffa von “Secrets of Rock“, aber Finja nervte einfach. Das einfache Lesen kommt dadurch, dass das Online-Spiel auch für Leser geschrieben wurden, die nicht mit solchen Spielen vertraut sind. Man kann sich die Umgebung so unglaublich gut vorstellen und auch der Plot ist toll gemacht. Nicht jeder, der sich als “Psycho” tarnt, ist wirklich einer.

Trotz dessen, dass das Buch an einigen Stellen echt mein Durchhaltevermögen gebraucht hat und irgendwie doch unterhaltend war, bin ich froh es gelesen zu haben. Für mich war durch die Sache mit Ben die Pointe irgendwie kein “Wow-Effekt” mehr vorhanden. Ich mag Bücher, die eine gewisse Moral in sich tragen, dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich mich schon viel zu sehr dafür angegriffen gefühlt hatte und das durch Finjas Verhalten auch nicht besser wurde.
Es ist ein Buch, was man nebenbei mal lesen kann und was auch schnell runterrutscht, dennoch ist es keine Story, an der ich mein Herz vergeben würde.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks