Cover des Buches Die Märchenjägerin (ISBN: 9783745034059)
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Rezension zu Die Märchenjägerin von Jaqueline Mercedes

Die Märchenwelt wird aufgewirbelt!

von NathiTaiwan vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Der rote Faden ging oft verloren im Märchenwald... teilweise unstrukturiert und nur wenig Tiefe.

Rezension

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NathiTaiwanvor 6 Jahren
Inhalt:
Es waren einmal zwei Schwestern, die von einer bösen Hexe gefangen gehalten wurden. Die eine Schwester war zu gütig und zu sanft für diese Welt. Die andere Schwester dagegen stark und entschlossen. Doch wer von beiden wird diese Geschichte überleben?
Eve hat die Gefangenschaft bei der Hexe Maria überlebt und kämpft nun als Jägerin für andere Märchenfiguren in Not. Stets an ihrer Seite, ihr Freund Dan, Werwolf, und ihr Fels in der Brandung. Als Schneewittchen um Eves Hilfe bittet, wird ihr Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Plötzlich scheint nichts mehr so zu sein, wie es scheint, ihre für tot geglaubte Schwester Viola lebt und wird von der Hexe Liza gefangen gehalten - als Tauschpfand erwartet diese den mysteriösen Mann namens Ace. Eve macht sich auf die Jagd nach ihm und findet bald heraus, dass sie mehr als nur der Wunsch, ihre Schwester zu retten, antreibt. Ein Blick in seine grünen Augen und sie vergisst die Welt um sich herum.
Meine Meinung:
Das Cover hat mich wirklich sehr angesprochen, daher habe ich mich bei der Buchverlosung/ Leserunde beworben. Die nächtliche Waldlandschaft erzeugt eine magische, fast schon verwunschene Stimmung. Was ich im Nachhinein verwirrend finde, ist die gefangene Gestalt im Stundenglas - auf dem Cover sieht dies sehr gut aus, allerdings verstehe ich nicht ganz den Bezug zum Inhalt des Romans.
Die Idee, die diesem Roman zugrunde liegt, finde ich zunächst einmal sehr ansprechend! Die altbekannten Märchen sollten neu interpretiert werden: Weg mit dem Prinzen, der die unglückliche Prinzessin rettet und her mit Eve, einer mutigen Jägerin, die Märchenfiguren in Not rettet! Eves "Alltag" ändert sich jedoch, als sie einen Auftrag erhält, bei dem sie einen fremden Jäger gegen ihre Schwester einlösen soll. Obwohl dies Eves eigentliches Ziel ist, stolpert sie mit ihrem Freund Dan von einem Märchen ins nächste, was einem als Leserin oft das Gefühl gibt, dass Eve (und somit die Geschichte) ihr Ziel und ihren roten Faden verloren hat. Die einzelnen Puzzleteile tragen nur teilweise zur Geschichte bei (auch wenn einige der eingeführten Figuren wirklich einen Auftritt wert waren). Dennoch fühlte ich mich über lange Strecken der Geschichte ein wenig verloren im Märchenwelt - mal fand ich Gretels Brotkrumen wieder, dann hatten die Tauben sie wieder aufgepickt!
Auch fehlte es einigen Figuren und manchen Szenen an Tiefe (Spoiler!): Beispielsweise kam Dans Tod sehr überraschend, er wurde in zwei Seiten sehr unemotional abgehandelt, und weiter ging die Geschichte. Die Handlungsmotive der Protagonisten waren oft unklar oder unverständlich, oft wurden diese leider nur oberflächlich behandelt. Am meisten haben mich allerdings die "bösen und furchteinflößenden" Hexen enttäuscht. Obwohl sie immer als grausam und mächtig beschrieben wurden, hat Eve sie immer mit sehr unkreativen Plänen oder durch Glück überrumpelt und besiegt. Das machte es mir schwer, den Hexen ihre Macht und Grausamkeit abzukaufen.

Fazit:
Obwohl ich die Idee dieser Geschichte eigentlich sehr gut finde (hat auf jeden Fall Potential!), scheitert es bei der Umsetzung noch an vielen Stellen: oberflächliche Charakterisierungen, unstrukturierte und verwirrende Plotentwicklung und unglaubwürdige Erklärungen.
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