Cover des Buches Ich hasse dieses Internet. (ISBN: 9783103972603)
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Rezension zu Ich hasse dieses Internet. von Jarett Kobek

Ich hasse dieses Internet | Rezension

von vivreavecdeslivres vor 7 Jahren

Rezension

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vivreavecdeslivresvor 7 Jahren
Nach den ersten fünfzig Seiten stehe ich dem Buch bereits kritisch gegenüber, bisher hat das Buch nämlich nichts mit dem Titel zu tun. Der Mix aus realen Figuren und der anscheinend fiktiven Protagonistin wirkt sehr verwirrend. Das Lesen ist abgehackt und ich komme bisher in keinen "Fluss", da das Buch auf mich fast schon wie eine Dokumentation (?) wirkt.
Wiederholungen, die eigentlich lustig sein sollen, machen mich zunehmend aggressiv. Ich weiss nicht, wie oft Jarett Kobek auf einer Seite noch sagen möchte, wie viel oder wenig Eumelanin jemand in seiner Epidermis hat...
Auf Seite 53 wird das Internet erstmals so richtig erwähnt.
Ich verstehe nicht, wieso uns Lesern immer zu erklärt werden muss, warum was ist und warum es so ist, wie es ist. Beispielsweise wird erklärt, dass ein Ford / Gmail / YouTube ist. Diese Masche ist dermassen belehrend und wirkt auf mich als wolle man mich für dumm verkaufen. [kleine Anmerkung: dieses Gefühl blieb bis Ende Buch]
S.102: Ich finde das Buch extrem verwirrend. So viele Menschen, wer ist wer? Was passiert überhaupt? Auf was will man heraus? Ich bin enttäuscht, ...oder einfach zu ungebildet, weil mir die meisten Namen einfach nichts sagen.
Ich frage mich, ob ich auch solche Wörter erfinden kann, wie es auf Seite 119 getan wird: Teeheiss, der Moment, wenn man einen Tee trinkt und merkt, dass er einfach zu heiss ist.
Vielleicht mache ich einen Fehler beim Lesen. Ich möchte mich nämlich hauptsächlich auf die Geschichte von Ellen konzentrieren und warte gespannt, wann die endlich weitergeht. Die Geschichte von Adeline, die Comic Zeichnerin ist, interessiert mich nämlich herzlich wenig.
Zitat auf Seite 145, es geht um den ehemaligen US - Präsidenten George Bush und die Wahl Obamas:"Ein Wandel tritt nur ein, wenn das halbe Land verrückt genug ist, um zu vergessen, dass es an einem System des institutionalisierten Rassismus teilhat."Hoffen wir, dass nach Trump ähnlich gedacht wird!
Bin ich eigentlich die Einzige, die Nichtnutzerin der Plattform Twitter ist?Dieses Buch ist übrigens absolut schön gestaltet und wäre sehr angenehm zu lesen, wenn der Schreibstil mir eher liegen würde. Es ist innendrin sehr schlicht angeordnet und gibt trotzdem viel her. Angenehme Länge der Kapitel, passt schön.
S.216: Ich muss sagen, das ganze letzte Kapitel hat sich erstmals so an gefühlt, als sei es wie ein Roman gegliedert. Eine Geschichte wird erzählt, schön ausgeschmückt und ohne belehrend zu wirken.
Auch nach über 200 Seiten finde ich noch, dass das Buch extrem wenig mit seinem Titel zu tun hat. Auf der Rückseite des Buches steht nicht wie gewohnt ein Klappentext, sondern mehrere Lobe. Die wirkliche Beschreibung des Buches ist auf den ersten zwei drei Seiten zu finden. Meiner Meinung ist der reisserische Titel reines "Clickbait". Das Internet spielt zwar eine zentrale Rolle, wird aber nicht speziell negativ herausgehoben.
Diese Tweets auf Seite 267 sind echt kreativ!
Kann mir jemand helfen und entziffern, was %&$#?@ bedeutet? Sollte wohl ein negativ angehauchtes Wort sein. [%= N]
Auf Seite 311 wird auch endlich Ellen wieder erwähnt und ihre Geschichte weitererzählt. Den Rest hätte ich mir sparen können. Meiner Meinung nach hätte man den Fokus nicht auf die unsympathische Adeline legen sollen, sondern auf Ellen, die Nacktfotos von sich im Internet findet und deren Leben danach zerstört ist. Im Buch wird mehrmals gesagt, wie schlecht dieser Roman ist. Wie wahr!
CAN GOOGLE SOLVE DEATH?
Wow! So wie das Buch auf Seite 348 geschrieben ist, gefällt es mir. Nicht nur so ein bisschen, nein. Hier ist der Roman echt fantastisch! Reden, provokante Texte, keine belehrenden oder besserwisserischen Stellen. Einfach voller Kraft und Elan mit einer lauten Stimme gegen die heutige Gesellschaft und das Internet klagen! So geht es ja auch - ich bin beeindruckt von diesen letzten Seiten. Trotzdem kann ich nun abschliessend sagen, dass mir das Buch nicht sehr gefallen hat. Ich habe eindeutig mehr erwartet. Es wäre echt viel herauszuholen gewesen.


http://wonderful-ne-books.blogspot.ch/2017/02/ich-hasse-dieses-internet.html


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