Cover des Buches Doktorspiele (ISBN: 9783570307229)
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Rezension zu Doktorspiele von Jaromir Konecny

Doktorspiele ala Jaromir Konecny

von Antek vor 10 Jahren

Rezension

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Antekvor 10 Jahren

Ich hatte mit Doktorspiele wirklich super freche, witzige Unterhaltung und meine Lachmuskeln wurden hervorragend trainiert. Allerdings sind diejenigen, die lieber „Mund“ statt „Maul halten“ lesen wollen und glauben, dass 16-jährige Jungs nachts von Globalisierung und Weltfrieden träumen, schlichtweg falsch hier.

Die großen Ferien stehen vor der Tür und der 16-jährige Andi ist mächtig aufgeregt und unsicher weil Lilli zu Besuch kommen soll. Und zwar genau eben diese Lilli, die er seit neun Jahren nicht mehr gesehen hat und mit der er damals bei Doktorspielen zum ersten Mal die Unterschiede zwischen Frau und Mann genauer untersucht hat. Vor allem hat er immer noch ihren letzten Satz, „oh ist der klein“ im Ohr. Das können ja saubere Ferien werden, außerdem ist ja da auch noch das Problem, dass er in Katja verliebt ist und sie wohl nicht so sehr in ihn, mal ganz abgesehen von dem Testosteronüberschuss, dem Mann auch noch Herr werden muss.

Andi ist ein netter Kerl, der einem sofort sympathisch ist. Ein typischer 16-jähriger einfach, der mit der Pubertät, erstem Verliebtsein und Dauerständer zu kämpfen hat. Für den Leser sehr amüsant ist natürlich, dass er von einem riesen Fettnapf in den nächsten steigt. Ich habe teilweise wirklich Tränen gelacht, besonders bei den Szenen, die er eigentlich gar nicht beabsichtigt hat.

Lilli ist mir sofort ans Herz gewachsen. So wie Andi sich vielleicht manchmal wünscht, dass seine Mutter weniger mit ihren homöopathischen Kügelchen und ihrem Pendelschwingen an ihm herumdoktert, so hat es Lilli mit ihrem überkorrekten Arztvater nicht ganz einfach. Lilli ist einfach toll, natürlich und vor allem bekommt sie hier endlich einmal etwas zu lachen.

Das Buch berichtet aus Andis Sicht und da wird auch kein Blatt vor den Mund genommen, ganz klar. Es geht schon wirklich oft um Ständer und wie man die am besten wieder runter holt. Aber dazwischen finden sich auch ganz viele Szenen, die einen berühren, z.B. geht es um das Verhältnis zwischen den Eltern und auch zu den Eltern, dass man sich um jemanden bemühen muss, dass man vielleicht auch manchmal peinlich sein darf und auch um die Liebe. Aber keine Angst Liebe nicht auf schnulzig.

Wie gesagt das Buch wird nicht jedermann begeistern, besonders diejenigen, die gewählte Ausdrucksformen einfordern, sind sicher falsch. Man darf wohl auch nicht schon beim Gedanken an Sexualität einen roten Kopf bekommen. Aber ich denke es wird bis auf kleine Ausnahmen, die vielleicht etwas überzogen sind, relativ authentisch über den ganz normalen Wahnsinn berichtet, den ein Junge im Teenageralter einfach durchmachen muss.

Keine uneingeschränkte Empfehlung, aber ich fand´s klasse.

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