Jaroslav Poncar

 4,8 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Tibet, Angkor und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Prof. Dr. Jaroslav Poncar wurde 1945 in Prag geboren. Heute lebt er in Köln, wo er seit 2003 als Professor im Fachbereich Photoingenieurwesen tätig war und später am Institut für angewandte Optik und Elektronik lehrte. 2010 wurde er emeritiert. Seine zahlreichen fotografisch motivierten Reisen führten ihn meist in den Himalaja und nach Tibet, nach Zentralasien, Indien und nach Kambodscha. Als erster Europäer durchquerte er 1985 Tibet in seiner gesamten Ost-West-Ausdehnung. 1987 erforschte Poncar zusammen mit einem Team das Quellgebiet der Flüsse Indus, Brahmaputra, Sutlej und Karnali. Umfassende Standardwerke wie "Ladakh- Land der Pässe", "Tibet-Tor zum Himmel", "Alchi-Ladakh`s Hidden Buddhist Sanctuary", sowie die im Verlag Edition Panorama lieferbaren Bildbände "Tibet- Ein Blick zurück", "Klöster im Himalaja", "Himalaja- 40 Jahre unterwegs auf dem Dach der Welt" weisen ihn als gefragten Himalaja-Experten aus. Als einer der Direktoren des "German Apsara Conservation Project" war Poncar bis 2005 im Rahmen des UNESCO-Programms zur Erhaltung von Angkor für die umfassendste Fotodokumentation über Angkor Wat in Kambodscha verantwortlich. Seine Bücher und Kalender wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jaroslav Poncar

Cover des Buches Afghanistan (ISBN: 9783898234542)

Afghanistan

(1)
Erschienen am 10.10.2012
Cover des Buches Angkor (ISBN: 9783898234597)

Angkor

(1)
Erschienen am 10.10.2013
Cover des Buches Himalaja (ISBN: 9783898234535)

Himalaja

(1)
Erschienen am 10.10.2012
Cover des Buches Tibet (ISBN: 9783898234771)

Tibet

(1)
Erschienen am 20.10.2014

Neue Rezensionen zu Jaroslav Poncar

Cover des Buches Angkor (ISBN: 9783898234597)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Angkor" von Jaroslav Poncar

dunkelbuch
Fernweh ist vorprogrammiert, ob man schon mal dort war oder es plant.

Im Rahmen des UNESCO-Weltkulturerbeprogramms zur Erhaltung von Angkor war Jaroslav Poncar für die umfassende Dokumentation der einzigartigen Bauwerke verantwortlich. Seine besten Aufnahmen der bedeutenden und weltberühmten Tempelanlagen Kambodschas sind in diesem Standardwerk vereint. Das gigantische Architektur-Monument zeugt von der hohen Baukunst der Khmer und ist ein nationales Symbol des Landes, das durch seine religiöse Symbolik, seine ausgefeilte Architektur oder auch durch das hochentwickelte Bewässerungssystem fasziniert.

Die Fotografien Poncars zeigen die Tempel und Heiligtümer in allen Facetten, detaillierte Aufnahmen der kunstvollen Reliefs veranschaulichen ein beeindruckendes bildhauerisches Können. Angkor zeigt ein Weltkulturerbe, das zunehmend durch Witterung, tropische Vegetation und menschliche Einflüsse gefährdet ist. Umfassende Texte von Dr .Wibke Lobo und Prof. Thomas S. Maxwell begleiten dieses umfangreiche Dokument des lange untergegangenen, einstigen Königreiches. 

Ich war vor einigen Jahren in Angkor und war mehr als begeistert, dieser Bildband vermittelt sehr gut die Großartigkeit dieser Anlage.

Aber selbst die allertollsten Bilder, können nicht das Gefühl hervorbringen das man empfindet, wenn man vor Ort ist.

Cover des Buches Tibet (ISBN: 9783898234771)
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Rezension zu "Tibet" von Jaroslav Poncar

Dr_M
Tibet vor dreißig Jahren

Poncars Bildband über Tibet heißt nicht umsonst "Ein Blick zurück". Die jüngsten in ihm gezeigten Fotografien stammen aus dem Jahr 1993. Damals unternahm er seine letzte Tibet-Reise, immer im Gepäck seine sowjetische Panorama-Kamera FT-2. Sie mag selbst damals vorsintflutlich angemutet haben, aber sie war robust und klein. Und sie hatte vor allem ein 50mm-Objektiv - ein Alleinstellungsmerkmal, das sich besonders für Panorama-Gebirgsaufnahmen bestens eignet.

Wenn man sich Poncars Bilder heute ansieht, dann sollte man die Umstände ihrer Entstehung nicht vergessen. Für diese Verhältnisse sind sie geradezu hervorragend. Warum der Verlag diesen Band rund 30 Jahre nach Entstehen der meisten Bilder herausgibt, ist dagegen eine ganz andere Frage. Heute sieht es dort ein wenig anders aus. So gesehen bleiben Poncars Bilder Zeitzeugen einer nahen Vergangenheit soweit sie Städte und Infrastruktur zeigen. Die Landschaft hingegen hat sich wohl kaum geändert.

Im Inneren des Buchdeckels findet man eine Karte mit den vier Reiserouten Poncars. Leider fehlt dann im weiteren eine Zuordnung der Bilder zu diesen Reisen und erst recht zu den Orten ihrer Entstehung. Eine solche Verbindung hätte das Buch noch viel interessanter gemacht. Was bleibt sind einerseits die grandiosen Panorama-Bilder dieser gigantischen Landschaft. In der Zeit der Superlative hat sich vielleicht eine gewisse Abstumpfung in die Wahrnehmung eingeschlichen. Man kann jedoch solche Panorama-Bilder nicht genug preisen. Nur sie bieten dem Betrachter ungefähr das, was man auch selbst sehen würde, stünde man am Aufnahmeort. Keine Ausschnitte, sondern das ganze Bild.

Andererseits besitzen diese Fotografien einen gewissen historischen Wert, sowohl fototechnisch als auch als Dokument der Zeit. Vielleicht bekommt man das alles mit der modernen Digitaltechnik noch besser hin. Gerade im Angesicht der damals benutzten Primitivtechnik beeindrucken diese Bilder jedoch auch heute noch.

Cover des Buches Afghanistan (ISBN: 9783898234542)
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Rezension zu "Afghanistan" von Jaroslav Poncar

Dr_M
Das andere Afghanistan

Wie sehr unsere Vorstellungen über die Welt von den Massenmedien abhängen, kann man aus diesem Bildband und seinen kurzen, aber lehrreichen Texten lernen. In Afghanistan herrscht seit vielen Jahren Krieg. Was man uns im Fernsehen zeigt, sind Bilder von Straßen, an denen gerade wieder einmal ein ausländisches Militärfahrzeug auseinandergesprengt wurde, die Festungen der Bundeswehr, ankommende Politiker in kleidsamen Schutzwesten, ein paar Straßenszenen und vielleicht einmal die karge Bergwelt, durch die sich deutsche Soldaten mit einem unguten Gefühl bewegen müssen.

Davon ist in diesem Buch kaum etwas zu finden. Der Autor erhielt 2010 einen einjährigen Auftrag. Er sollte das kulturelle Erbe Afghanistans fotografisch dokumentieren und dabei auch einheimische Fotografen ausbilden. Man will so etwas kaum glauben: Poncar schreibt, dass es nur in einem Drittel der 34 afghanischen Provinzen tatsächlich Kampfhandlungen gibt, während der Rest davon kaum etwas mitbekommt. Was er im Rahmen seines Auftrages in Afghanistan fotografierte, können wir nun in diesem Bildband bewundern.

Panoramabilder haben eine ganz eigene Anziehungskraft. Man sieht auf ihnen das, was man mit eigenen Augen erblicken würde, wenn man am Standort des Fotografen stünde. Normale Fotografien geben dagegen das natürliche Blickfeld nicht wider. Neben eindrucksvollen Bildern aus dem Alltagsleben der Afghanen, findet man eben auch die ungewöhnlichen Panorama-Aufnahmen von Landschaften und großen Gebäudekomplexen, meistens von alten Festungen oder religiösen Bauten. Solche Bilder erstrecken sich dann manchmal über die ganze Buchbreite von knapp 80 cm.

Der Band beginnt in der Gegend, in der die Bundeswehr stationiert ist. Angesichts der kargen, fast vegetationslosen Bergwelt kann man nur staunen, dass dort überhaupt Menschen leben. Und selbst wenn man nicht wüsste, dass es in Kabul nicht lustig zugeht, machen die Bilder, die uns hier gezeigt werden, keine Lust auf einen baldigen Besuch. Aber sie sind dennoch eindrucksvoll, weil sie eine andere Perspektive liefern und unser Bild von diesem Land vielleicht verändern oder schärfen. Es verwundert nicht, dass die Afghanen, wie man im Vorwort lesen kann, als hart und unnahbar gelten. Genau diesen Eindruck macht auch die Landschaft.

Menschen, Autos, Stoffe und manchmal Häuserfronten bilden die einzigen Farbkleckse, die im Kontrast zum monotonen sandig-graubraunen Grundton der meisten Bilder stehen. Alte Zitadellen oder andere historische Gebäude besitzen eine fremdartige Architektur. Und sie heben sich gewaltig von der Winzigkeit der übrigen Behausungen ab. Bei vielen Ruinen weiß man nicht, ob sie traurige Opfer jüngerer Kampfhandlungen oder des Mahlstroms der Jahrhunderte sind. Einzig die Moscheen strahlen Erhabenheit und Schönheit aus.

Poncar ist mit diesem Bildband genau das gelungen, was er am Ende seines Werkes noch einmal unterstreicht, nämlich ein Bild dieses bitterarmen Landes zu zeichnen, das nicht nur mit Kriegen zu tun hat, sondern vor allem mit seinen rauen und kargen Landschaften, den flachen und eintönigen Städten, alten Bauwerken und Teilen von Überresten seiner wechselhaften und harten Geschichte. Man wird dieses Land nach dem Ansehen dieses Bildbandes nicht zu lieben beginnen, aber man bekommt als Europäer einen unvergesslichen Eindruck der Andersartigkeit.

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