Rezension zu "Der Mauersegler" von Jasmin Schreiber
Prometheus (Marvin) ist Arzt und forscht an einer Therapie gegen metastasierenden Blasenkrebs. Als sein bester Freund Jakob viel zu früh mit der Diagnose Blasenkrebs erkrankt, wird Prometheus Forschungsstudie von seiner und Jakobs Familie idealisiert und als große Hoffnung gesehen. Obwohl die Patientrekrutierung bereits abgeschlossen war, schiebt Prometheus seinen Freund noch in die Studie und glaubt selbst, dass es die richtige Entscheidung war. Doch die Dinge entwickeln sich nicht wie geplant und es beginnt ein Teufelskreis zwischen Hoffen, nicht wahrhaben wollen und Leugnen mit fatalen Folgen.
Weiterleben mit der Schuld, dass die eigene Einschätzung möglicherweise einen geliebten Menschen zu Tode gebracht hat, ist in "Der Mauersegler" berührend umgesetzt. Die Geschichte beginnt mit Prometheus kopfloser Flucht. Er wird von zwei naturverbundenen Frauen auf einem Pferdehof aufgenommen und kann erst einmal untertauchen. Die beiden haben ihre eigenen Geschichten und sind für den gezeichneten Mann zeitgleich Schutz und Herausforderung.
Der Schmerz und die Frage der Schuld werden in Bezug zu den Erinnerungen erzählt und erhalten dadurch eine authentische Tiefe. Ein sehr ehrliches und berührendes Buch, das uns die eigene Sterblichkeit bewußt macht.