Jasmin Seidel

 4 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Lost Places am Bodensee, Lost Places in und um Freiburg und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jasmin Seidel, 1981 in Waldkirch geboren, verbrachte ihre Kindheit im Elztal, doch es gab immer wieder Ausflüge in die beliebte Ferienregion Bodensee. Die gelernte Arzthelferin erkannte ihre Leidenschaft für die Fotografie durch einen Zufall: Die neue Kamera für den Urlaub entfachte diese große Liebe, die mit der Landschaftsfotografie ihren Anfang nahm und Seidel recht schnell zur Lost-Places-Fotografie führte. Nun kehrte sie zurück, um abseits der touristischen Pfade die Bodenseeregion neu zu entdecken. 2022 gewann Jasmin Seidel mit ihrem Buch »Lost Places im Schwarzwald« den Buchpreis »Wälderliebling« bei der Buchmesse Hinterzarten 2022.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jasmin Seidel

Cover des Buches Lost Places am Bodensee (ISBN: 9783839202784)

Lost Places am Bodensee

(2)
Erschienen am 10.08.2022
Cover des Buches Lost Places im Schwarzwald (ISBN: 9783839225486)

Lost Places im Schwarzwald

(0)
Erschienen am 11.03.2020
Cover des Buches Lost Places in und um Freiburg (ISBN: 9783839204313)

Lost Places in und um Freiburg

(0)
Erschienen am 08.03.2023

Neue Rezensionen zu Jasmin Seidel

Cover des Buches Lost Places am Bodensee (ISBN: 9783839202784)
RenaMs avatar

Rezension zu "Lost Places am Bodensee" von Jasmin Seidel

RenaM
Jasmin Seidel - Lost Places am Bodensee

Was ist es, das diese Faszination ausmacht, mit der wir die sogenannten „Lost Places“ betrachten? Warum zieht es insbesondere Fotografen an diese verlorenen Orte? Wären fröhliche, bunte Szenerien nicht viel schönere Motive?

Die Antworten auf diese Fragen habe ich auch nicht. Faszinierend finde ich die an solchen verlassenen, teils verfallenen Objekten entstandenen Fotografien gleichwohl. Jasmin Seidel hat solche gelungenen Aufnahmen in diesem Band zusammenfasst, Aufnahmen, die sie an ganz unterschiedlichen Orten rund um den Bodensee gemacht hat.

So hat sie beispielsweise einen zerfallenden Bahnhof durch ihren Sucher betrachtet, eine Fabrik mit Villa oder einen Schießstand. Weitere Aufnahmen entstanden in einem alten verlassenen Gasthof oder einem kleinen Krankenhaus.

Das fesselnde Moment an diesen Fotos ist dieser Eindruck, dass die Bewohner nur gerade hinausgegangen sind. Da stehen noch die Teller auf dem Tisch, der Sessel am Fenster, so als würde der Mensch, der dort immer sitzt, gleich wiederkommen. Auf einem anderen Bild schaut man in einen geöffneten Geschirrschrank, vielleicht werden die Tassen und Teller ja gleich eingeräumt.

Auch außerhalb der Gebäude finden sich lohnenswerte Motive. Verrostete, verbeulte Autowracks, zugewachsen und kaum noch zu erkennen. Oder in einem Schuppen ein Mercedes, es wirkt, als wolle man damit gerade starten.

Teils sind diese in dunklen Braun- und Grautönen gehaltenen Fotos düster, wirken bedrohlich, mystisch, geheimnisvoll. Andere wieder machen nur traurig angesichts des Verfalls. So dass mir dann doch wieder die Frage in den Sinn kommt, was uns an diesen Motiven so fasziniert.

Interessant sind auch die im Vorwort von der Fotografin aufgeführten Regeln, die sie sich selbst gesetzt hat für ihre Arbeit und die sie eisern und konsequent einhält. So achtet sie sorgsam darauf, keine Spuren, keinen Abfall zu hinterlassen, nichts zu verändern, nichts mitzunehmen oder gar zu beschädigen. Eine weitere, mir durchaus ratsam scheinende Regel ist, dass man solche Orte niemals allein aufsuchen sollte, sondern immer zu zweit oder besser zu dritt sein sollte. Warum, das kann man leicht nachvollziehen. Die Gefahr, sich zu verletzten oder schlimmeres, ist an und in so verfallenen Gebäuden sicher immens.

Umso mehr sind wir den mutigen und inspirierten Fotografinnen und Fotografen dankbar für ihre gelungenen Fotos von den „Lost Places.“

Jasmin Seidel - Lost Places am Bodensee
gmeiner, August 2022
 Gebundene Ausgabe, 191 Seiten, 26,00 €

Cover des Buches Lost Places am Bodensee (ISBN: 9783839202784)
Judithas avatar

Rezension zu "Lost Places am Bodensee" von Jasmin Seidel

Juditha
Geheimnisvolle Fotografien von unbekannten Locations

Ich bekam dieses außergewöhnliche Buch als Geschenk und war riesig gespannt, was mich erwarten würde. 

Das Buch macht schon einen imposanten Eindruck, wenn man es nur in der Hand hält, das Titelbild verheißt Einblicke in eine vergangene, verlorene Zeit. Im Querformat, ca. A4, als Hardcover, und mit rund 190 Seiten auch kein Leichtgewicht. 

Der Gmeiner Verlag hat dem Buch eine leichte, moderne Typografie gegeben, die sehr gut zu den dunklen, geheimnisvollen Fotos passt. Für meine Bedürfnisse (Brillenträger) ist die Schrift etwas fein, da war ich froh, dass die Texte nicht allzu lang sind.

Zuerst also beginnt das Buch mit der Kurzvorstellung der Fotografin und Autorin. Für mich wirklich überraschend: diese junge Frau hat sich einem Hobby verschrieben und wird sicher auch in Zukunft noch von sich reden machen. Und das offensichtlich, ohne Fotografin gelernt oder gar Künstlerische Fotografie studiert zu haben. Hut ab!

Im Vorwort erklärt sie dem Leser dann auch, wie es funktioniert mit den sogenannten Lost Places. Ich habe zwar auch schon ab und an solche Locations zufällig entdeckt und fotografiert, aber nicht gewusst, dass die echten Urbexer, wie diese Lost-Places-Fotografen sich nennen, auch einen Codex, ich würde behaupten, einen Ehrencodex haben und befolgen. Das Vorwort gibt also schon interessante Einblicke, ohne zu ausufernd zu werden. Was mir ein bisschen fehlte, ist eine Beschreibung der Technik. Welche Kamera(s) werden benutzt, wird immer mit Stativ fotografiert, was ist mit der Ausleuchtung der Räumlichkeiten, welche Tageszeit ist für das Fotografieren z. B. im Wald ausgewählt worden? Nun, vielleicht ist das auch das „Betriebsgeheimnis“ von Jasmin Seidel.

Ich habe sehr intensiv die fünfzehn Locations betrachtet und die Einführungstexte dazu gelesen. Jasmin Seidel bringt alles perfekt auf den Punkt. Ich könnte auf Anhieb nicht sagen, welcher Lost Place mein Favorit ist, entscheide mich nun nach dem dritten, vierten Anschauen der Bilder für Die Ziegelei.

Einen kleinen Wermutstropfen habe ich aber doch verspürt: viele der großformatigen, stimmungsvollen Bilder versinken an den Rändern in tiefstem Schwarz. Ich kenne dieses Problem natürlich von meinen eigenen Fotobüchern bzw. auch von im Digitaldruck hergestellten eigenen Büchern. Aber ich versuche zumindest in Photoshop, diesem Effekt gegenzusteuern, um wenigstens einige der sonst verschwindenden Strukturen zu erhalten. Dem guten Gesamteindruck tut das keinen Abbruch, lässt eher die Fotos noch ein bisschen gruseliger und geheimnisvoller wirken – am Ende ist es vielleicht die Absicht der Künstlerin?

Für mich eine interessante Bereicherung meines Bücherschrankes, die ich noch öfter gern anschauen werde.

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