Selbst wenn ich meine Leseansprüche weitgehend zurückstelle und mich in ein zwölfjähriges Mädchen versetze, kann ich leider nicht allzu viel Positives beitragen. Was mir ein wenig leid tut, da die Autorin sehr nett und engagiert ist. Trotz allem möchte ich mich für die Möglichkeit der Teilnahme an der Leserunde und das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar bedanken.

Positives: Die Emotionen werden gut transportiert, die Leser fühlen die inneren Konflikte der Hauptcharaktere mit. Hauptsächlich betreffen diese weibliche Teenager. Auch die Sichtwechsel des auktorialen Erzählers sind gut gelungen.

Negatives: Sprachlich hapert es an allen Ecken und Enden: Rechtschreibfehler, Ausdrucksweise, Schimpfwörter und eine Diskriminierung („Quotenasiate“) finden sich selbst noch, nachdem man die derbe Alltagssprache akzeptiert hat. Ich wurde sehr oft stutzend und teilweise geschockt aus dem Lesefluss katapultiert, weil ich es nicht glauben konnte, wie so etwas seinen Weg in ein Buch findet. Die Szenen sind allgemein extrem kurz und oberflächlich abgehandelt, worunter oft die Logik leidet. Der Plot ist leider oft vorhersehbar. An manchen Stellen werden fragwürdige Werte vermittelt (Stichwort Strandszene und Sexualität).

Fazit: Die Erzählung eignet sich tatsächlich eher als Comic oder Kurzgeschichte. Potenzial für einen Teenie-Roman sehe ich höchstens, wenn alle 4 Bände in einen gepackt und professionell überarbeitet werden. Die Mängel in Orthographie, Ausdruck und Logik sind zu gravierend. Vielleicht war es einfach noch zu früh für eine Leserunde.