Cover des Buches Mein Herz und andere schwarze Löcher (ISBN: 9783733500511)
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Rezension zu Mein Herz und andere schwarze Löcher von Jasmine Warga

Leider recht oberflächlich

von CocuriRuby vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Lässt sich leicht lesen und hat einen Unterhaltungswert. Aber leider ist es auch sehr oberflächlich.

Rezension

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CocuriRubyvor 7 Jahren

Der Schreibstil ist sehr angenehm und geleitet einen schnell und flüssig durch die Geschichte.

Auch die Charaktere empfand ich als weitestgehend angenehm. Die meisten hat man zwar nicht wirklich vertieft betrachtet, aber sie haben ihre „Rollen“ gut gespielt.

Ich mochte an sich auch die Protagonistin. Sie ist ein direkter und unkomplizierter Typ. Ganz besonders mochte ich aber den Humor, der durch sie übertragen wurde.

Auch die Interaktionen zwischen ihr und Roman (ihren Selbstmordpartner) fand ich gut und z.T. auch recht süß. Insgesamt ist das Buch einfach unterhaltsam.

Das Buch hat nur ein großes Problem, was sich durch fast alle Bereiche zieht, nämlich Oberflächlichkeit - Generell kann hält sich das Buch doch recht an der Oberfläche auf (wenn auch nicht auf eine trashige Art).

Wie gesagt, lernt man die meisten Charaktere nicht wirklich vertieft kennen. Das gleiche gilt für die Beziehungen dieser Figuren zur Protagonistin. Vielleicht war das Buch dafür auch schlicht zu kurz – es war jedenfalls kein Platz um irgendwas zu vertiefen.

Die Darstellung/Beschreibung der Depressionen, die die beiden Hauptfiguren angeblich haben, waren sehr oberflächlich und für mich eigentlich nicht zu erkennen. Es schwang als Behauptung mit, aber glaubhaft beschrieben wurde es nicht.

Ähnliches gilt auch für das Selbstmordthema. Das wurde eigentlich gar nicht wirklich aufgegriffen oder thematisiert. Es war das Grundsetting der Geschichte, das war’s dann aber auch.

Das finde ich sogar ziemlich schwierig. Weil in meinen Augen, zwei Jugendliche die „nur“ sehr traurig sind und mit der Situation in der sie sich befinden überfordert sind, so dargestellt wurden, als wären sie gleich depressiv. Das ist aber ein riesiger Unterschied!

Es fiel mir dementsprechend auch schwer die Selbstmordgründe nachzuvollziehen, insbesondere bei der Protagonistin. Da ich fand, dass sich die Menschen in ihrem Umfeld sie keineswegs besonders schlecht behandelt hätten, im Gegenteil sie haben sich ziemlich Mühe mit ihr gegeben.

Das fand ich extrem unauthentisch und eine ziemlich verkorkste Darstellung von Traurigkeit und überwinden einer schwierigen Situation.

Das wurde leider von dem Buch auch überhaupt nicht noch mal aufgegriffen oder thematisiert oder richtig gestellt.

Die Handlung löst sich deswegen auch recht schnell auf – der Sinneswandel im Buch, kam schnell und „einfach so“ – es war so oberflächlich behandelt, wie der Rest des Buches eben auch.

Das ist schon ziemlich schade, weil ich die Grundidee ganz gut finde und man hätte mehr daraus machen können.

Fazit

Das Buch hatte eine ganz gute Idee, ich mag auch den Humor und finde auch die Aussage nicht verkehrt. Aber ‚Oberflächlichkeit‘ zieht sich durch alle Bereiche und ist das prägnante Wort für dieses Buch.

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