Um es vorwegzunehmen: "72 Stunden" ist wert, gelesen zu werden!
Doch bevor man das Geld investiert, sollte man auch die Schwächen dieses Thrillers kennen.
1. Die Erzählebene wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen Ich-Erzähler und Meta-Ebene (allwissender Erzähler) -> das fand ich zumindest anfänglich antrengend
2. Jason Pinter lässt sich viel Zeit, um die Protagonisten einzuführen und vergibt meines Erachtens die Chance, um früher 'Fahrt aufzunehmen' -> ich musste mich bis zur Mitte kämpfen, ehe ich wirklich wissen wollte, wie es denn nun weitergeht
3. Einige Konstellationen der Geschichte hat man woanders schon mal (nicht unbedingt besser, aber immerhin) gelesen
4. Wer Thriller liest und kennt, ahnt bereits nach 100 Seiten, wie die finale Auflösung wohl ungefähr verlaufen wird -> größtes Manko!
5. Nachdem die '72 Stunden' vorbei, einige Leben beendet und der Drops gelutscht sind, lässt Pinter seinen Henry Parker noch einige (wie ich finde: überflüssige) emotionale Momente erleben
Alles in allem also recht ordentlich, für S-Bahn oder Strand durchaus als Lektüre empfohlen. Höhere Weihen hat Henry Parker nicht verdient.
Spannendes Debüt mit einigen Schwächen