Cover des Buches Tote Mädchen lügen nicht (ISBN: 9783570308431)
HonestMagpies avatar
Rezension zu Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher

Rezension und Vergleich zur Serie

von HonestMagpie vor 7 Jahren

Rezension

HonestMagpies avatar
HonestMagpievor 7 Jahren
Ich hatte das Buch 2011 schon einmal gelesen, aber keine Rezension dazu verfasst. Da jetzt durch die Netflix-Serienadaption das Buch wieder in aller Munde ist, habe ich es einfach nochmal gelesen - und hier kommt meine Meinung dazu im Vergleich zur Serie.

Als ich anfing die Serie zu schauen, konnte ich mich an das Buch nicht mehr wirklich erinnern. Die Grundstory war klar, aber die Details sind im Laufe der Zeit verschwommen; so konnte ich die Serie relativ unvoreingenommen anschauen. Ehrlich gesagt war ich gleich gefesselt und habe die 13 Folgen innerhalb von 2 Tagen verschlungen. Gleich darauf griff ich zu dem Buch.

Es ist immer schwierig oder gar unmöglich ein Buch mit der Film- oder Serienadaption zu vergleichen, weil es einfach zwei unterschiedliche Medien sind und ganz unterschiedlich wirken. Für die Serie wurden einige Dinge verändert und ich fand die Änderungen wirklich sinnvoll und gut umgesetzt.

Während Clay im Buch nur eine Nacht braucht, um sich die Kassetten anzuhören, wird es in der Serie auf mehrere Tage ausgedehnt. Das gibt den Figuren Zeit sich zu entwickeln und man erfährt viel mehr über die einzelnen Personen als im Buch.

Das Buch beschränkt sich auf Hannahs Erzählungen und Clays Reaktionen darauf, was ich auch als kleinen Kritikpunkt am Buch erwähnen möchte. Es fehlt einfach ein bisschen an aktiver Handlung. Man "hört" Hannah zu, immer wieder unterbrochen von Clays Gedanken oder kurzen Beschreibungen davon, was er gerade tut. Teilweise fand ich diese Unterbrechungen ziemlich störend, weil es den Lesefluss etwas gehemmt hat. Andererseits wäre es auch ziemlich eintönig gewesen, nur Hannahs Erzählungen zu lesen.

Dadurch dass man das meiste nur aus der Sicht von Hannah erfährt, bleiben die Charaktere leider sehr eindimensional. Irgendwie verständlich, denn Hannah erzählt ja über Leute, die den Zuhörern (Clay & Co.) bekannt sind, also warum sollte sie eine genaue Charakterbeschreibung geben? Trotzdem wurden die Figuren (bis auf Clay) nie so richtig "lebendig".

In der Serie gab es dagegen bessere Möglichkeiten die Figuren ins Spiel zu bringen, sie agieren zu lassen und sie dem Zuschauer näher zu bringen. Sie hatten ein Gesicht (nicht nur im übertragenen Sinne). Das hat es leichter gemacht, die Auswirkungen von Hannahs Selbstmord nachzuvollziehen und hat einfach noch viel mehr Content geboten.

Übrigens fand ich Clays Charakter in der Serie viel sympathischer. Im Buch war er einfach irgendein beliebter Durchschnitts-Kerl - ziemlich langweilig also. In der Serie wurde er eher als schüchterner Nerd dargestellt, was ihn viel interessanter und greifbarer machte. Ich konnte mich da viel besser mit ihm identifizieren. Außerdem hat es die Beziehung zwischen Hannah und Clay verdeutlicht, weil sie beide ähnliche Interessen hatten und irgendwie auf derselben Wellenlänge waren.

Fazit:
Das Buch ist unterhaltsam und kurzweilig. Es hat eine ganz eigene Dynamik und trotz der kleinen Kritikpunkte, die ich genannt habe, finde ich es wirklich lesenswert.
Die Serie ist wahnsinnig gut umgesetzt und konnte mich voll und ganz überzeugen. Müsste ich mich für eins von beiden entscheiden, würde ich der Serie den Vorzug geben.
Von mir gibt's 3 1/2 Punkte für das Buch.

http://honest-magpie.blogspot.de/2017/05/rezension-tote-madchen-lugen-nicht-jay.html
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks