Cover des Buches 2119: Die Geschichte einer Liebe (German Edition) (ISBN: 9781481948098)
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Rezension zu 2119: Die Geschichte einer Liebe (German Edition) von Jay Valentine

Mad Max trifft die Liebe

von ChristineElinor vor 11 Jahren

Rezension

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ChristineElinorvor 11 Jahren
„2119 – Die Geschichte einer Liebe“ ist das Debüt einer viel versprechenden Indie-Autorin, das mir so ans Herz gelegt wurde, dass ich es mir willig zu Gemüte gezogen habe, obwohl ich persönlich jetzt nicht zum begeisterten Leser erotischer Geschichten werde.

Zur Geschichte: Valentine führt uns in eine karge Welt, die mich auf den ersten Blick an die von Mad Max erinnert. Die Zivilisation ist zusammengebrochen, um Trinkwasser wird erbittert und mit allen Mitteln gekämpft. Nur in wenigen Dörfern findet noch so etwas wie normales Leben statt. In einem solchen lernen wir die Protagonistin Cat kennen, die dort als Tochter des Dorfvorstehers ein glückliches Leben führt. Bis eines Tages das Dorf von Söldnern überfallen und erobert wird. Da ihr Vater bei der Verteidigung fällt, ist Cat ge-zwungen, sich einem der Söldner, dem verbitterten Eston, an, der dafür von ihr aber einiges an Gehorsam und Hingabe bis hin zur Unterwerfung fordert.

Die Protagonisten sind spannend aufgebaut. Obwohl sie beide ihre Geheimnisse vor dem Leser haben, wird ihre Motivation nachvollziehbar dargestellt und die Art wie diese von gegenseitiger Verachtung getragene Zweckbeziehung einer inneren, im wesentlichen widerspruchsfreien Logik folgend langsam in Liebe umschlägt, ist faszinierend zu lesen. Auch der Weltenbau ist gelungen und obwohl die Beziehung zwischen den Protagonisten fraglos im Vordergrund steht, bleibt genug Zeit für spannende Kampfszenen und Ausflüge in die Weite dieser Welt, von der ich gern noch mehr wüsste.

Dass es in dem Buch um Erotik mit einigen sehr expliziten Sexszenen geht, ist angesichts des Genres keine Überraschung, sodass ich die Empörung einiger Kritiker über die "Pornografie" nicht nachvollziehen kann. Positiv hervorzuheben, ist das auch hier die Bildhaf-tigkeit von Valentines Sprache zum Tragen kommt und den Leser trotz der dem Plot geschuldeten und logisch hergeleiteten SM-Elemente mitfühlen lässt. Die Figuren behalten dabei stets ihre Würde und das hat mir imponiert, da ich hier auch schon oft etwas ganz anderes gelesen habe.

Der Grund, warum ich das Buch weiterempfehle, ist seine mitreißende Geschichte durch psychologische Abgründe in einer interessanten Welt, in der alle irgendwie zugleich Täter und Opfer sind und moralische Bewertungen nicht leicht fallen.

Abzüge gibt es allerdings aufgrund des schlampigen Lektorats. Obwohl Jay Valentine ihre Geschichte in einem ansprechenden und flüssigen Stil erzählt, sind einfach für ungetrübtes Lesevergnügen zu viele Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten, die zusammen mit der bisweilen sperrigen Formatierung gelegentlich den Spaß verderben. Ich hoffe - schöne neue Welt der Technik - da auf ein Update bzw. eine deutliche Steigerung in den Folgebänden.

Trotzdem 4 Punkte.

Ich gebe 3 Punkte für Bücher, die ich gern gelesen habe, 4 Punkte für Bücher, die ich empfehle und 5 für wenige absolute Topbücher, die ich mehrfach lesen kann und will.

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