Wo fang ich bei diesem Buch bloß an? Es gibt so viele schöne Dinge über „The Searchers: Awakening“ zu berichten, dass es fast schon zu viel für meine Rezension ist. Aber beginnen wir erst einmal beim Cover, welches wirklich superschön designt wurde und perfekt zum Buch passt. Denn ich muss gestehen, dass ich ein Cover-Käufer bin und dieses Buch meine Interesse nicht nur wegen des Inhaltes geweckt hat. Das Buch ist an sich von der Höhe her, größer als viele andere, dafür liegt es aber sehr angenehm in der Hand. Der Inhalt ist sehr vielversprechend und ich muss sagen das ich etwas Zeit gebraucht habe, um mich an den auktorialer gemischt mit personalen Erzähler zu gewöhnen, aber danach fand ich diese Perspektive sehr interessant. Das hebt das Buch von anderen ab, da man sich der Geschichte viel näher fühlt. Beim Lesen war ich voll und ganz in der Geschichte drin, wie als würde ich neben den Personen stehen und selbst mit ihnen interagieren. Für mich war das ein richtiges Highlight, da dieses Buch so umfangreich und langlebig ist das einem die Zeit nur so davon fliegt beim Lesen. Die Story rund um Tia, Frederik, Bence und Co. ist so komplex und umfassend, dass einige Zeit von Nöten ist, um hinter die Geschichte und Geheimnisse zu blicken, die die Protagonisten umhüllen und diese Welt mit sich bringt.
Ein Mädchen, das in eine fremde Zeit fällt, ohne jegliche Hilfe und mitten in einem Krieg zwischen den Searcher und dem Syndikats landet. Zwei Jungen, die eine schwere Vergangenheit miteinander teilen und das System, in dem sie leben verabscheuen. Zusammen versuchen sie herauszufinden wie das Ganze passieren konnte und was Tias Schicksal in der Welt ist. Doch dabei müssen sie sich vielen Gefahren stellen und nie wissen sie wer Freund und wer Feind ist.
Das ist mal kurz zusammengefasst, zeigt aber nicht mal ansatzweise, wie umfangreich dieses Geschichte ist. Denn in dem Buch kommen so viele Personen vor die uns ihre Geschichte, Vergangenheit und sogar Zukunft zeigen. Wobei man leicht den Überblick verliert, wenn man nicht aufpasst. Aber diese vielen Eindrücke machen die Welt nur noch realer und vollkommener, diese Welt zieht einen mit ins Abenteuer.
Die Protagonistin Tia ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Sie ist stark, mutig, sieht die Schönheit in der Unvollkommenheit und doch ist sie eine Außenseiterin in unserer Generation. Sie entspricht nicht den typischen Frauenbild mit den Idealen Maßen und zeigt somit, dass es in Ordnung ist sich von anderen abzugrenzen und so zu sein, wie man will. Es ist dazu beeindruckend, wie sie mit neuen Situationen und Herausforderungen umgeht und macht sie nur umso sympathischer. Ihr Humor und ihre Art jedem mit Neutralität und Freundlichkeit zu begegnen ist sehr faszinierend. Vor allem finde ich aber, dass sie sich durch ihre unerschütterliche Art hervorhebt, weil sie nie den Glauben aufgibt und sich immer an ihre Prinzipien hält. Das macht sie zu einer Revolutionärin, die, ohne es zu wissen, die Welt um sich herum verändert.
Eine weitere wichtige Person in dem Buch ist Frederik. Er ist ein Searcher und soll Tia helfen wieder in ihre Zeit zu kommen. Dabei lernt er die kleine sturköpfige Frau kennen und beginnt sie zu mögen, auch wenn sie ein Chaosmagnet ist und Gefahr magisch anzieht. Er ist arrogant und pflichtbewusst, aber dennoch ist er einsam. Als jedoch klar wird das sie erst ihr Schicksal erfüllen muss bevor sie nach Hause kann, braucht er Hilfe und muss sich einer Vergangenheit und seinen Gefühlen stellen. Bence, dessen Vergangenheit, mit der von Frederik verknüpft ist, stellt die Verstärkung dar. Doch er und Frederik haben noch eine Rechnung miteinander offen. Der einsame an Trunksucht leidende Searcher will eigentlich nicht in die Probleme von Tia und Frederik hineingezogen werden und doch endet er in dem Dreiergespann. Was ihn nicht nur wieder aus seinem schwarzen Loch herausholt, sondern auch noch hilft den Mut zurückzugewinnen.
Zusammen bilden die drei eine interessante und explosive Mischung, die sich zusammen Stück für Stück weiterentwickeln.
Zum Ende kann ich nur so viel sagen: Es ist schrecklich. Aber damit meine ich schrecklich gut. Denn am Ende bleibt uns nur ein Cliffhanger, der einen um den Verstand bringt. Man weiß das es weitergeht und die Geschichte ist eindeutig noch nicht vorbei, aber es sind so viele Fragen offen und man hat keinen Schimmer was noch alles passieren wird. Das ist echt schrecklich, aber auch unglaublich. Das die Autorin es geschafft hat so ein anspruchsvolles und umfassendes Werk zu schreiben ist unglaublich. Für mich ist das erste Band der Start eines neuen Universums im Buchhimmel und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen und deswegen bekommt es auch fünf von fünf Herzen von mir.