Rezension zu "Im Rausch der Gefühle" von Jayne Ann Krentz
Inhalt
Clare Lancaster hat es nun wahrlich nicht leicht: Ausgestattet mit einer höchst seltenen paranormalen Begabung, ist ihr dieses Talent beruflich als auch privat meist ein Riesenklotz am Bein. Nun benötigt sie unter anderem eben dieses Talent um ihrer Halbschwester Elizabeth zu helfen. Im Zuge dieser Hilfe gerät sie selbst nicht nur unter Mordverdacht, sondern lernt mit dem smarten Jake Salter einen Mann kennen, der als angeblicher Unternehmensberater ihres Vaters ihr Leben gehörig auf den Kopf stellt…
Einschätzung
Ehrlich gesagt war ich mir bei „Im Rausch der Gefühle“ zunächst nicht hundertprozentig sicher, was mich genremäßig erwartet: Ein Historical oder eben doch ein Contemporary? Da sich die Mitglieder der „Arcane Society“ gleich in mehreren Zeitaltern rumtummeln, musste ich für mich mal sortieren, wo wir uns denn epochentechnisch befinden, denn vom Klappentext war das für mich auf den ersten Blick nicht so ganz ersichtlich. Ja gut, als eingefleischter Krentz Fan hätte mir im Vorfeld eigentlich klar sein müssen, dass hier die modernen „Arcaner“ am Werke sind, da ja die historischen Mitglieder dieser Gemeinschaft eher aus der Feder des Pseudonyms Amanda Quick stammen, aber ehrlich gesagt, war mir das jetzt gar nicht soooo wichtig. Auf den zweiten Blick war dann auch relativ schnell klar, dass die Autorin hier als Jayne Ann Krentz auftritt und uns Leserinnen einen zeitgenössischen Schmöker präsentiert.
Eins muss man der Autorin ja lassen: Ihre Hauptprotagonisten sind schon immer recht speziell :-} Und da spreche ich gar nicht mal so sehr von den paranormalen Fähigkeiten ihrer Romanfiguren, sondern eher von deren doch manchmal unkonventionellen und eigenwilligen Auftritten. Für mich persönlich gehören diese schon zu einer Art Markenzeichen von Krentz. Auch hier hat sie mit Clare und Jake zwei ganz besondere Charakterköpfe geschaffen, die mit ihrer individuellen Art und Weise der Story ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. Allen voran besticht unsere weibliche Romanheldin durch jede Menge Widerspenstigkeit und Dickköpfigkeit, was es wiederum dem guten Jake nicht immer ganz leicht macht :-} Der spielt seinen Part dafür gekonnt und meist souverän runter und macht es wie jeder Kerl am Haken: Seine Maid erst mal an der langen Leine lassen und dann seine paranormalen Sinne als Jäger richtig ausspielen. Da weiß er halt immer wie und wo er die entscheidenden Kraftproben gewinnen muss.
Wunderbar auch die verbalen Scharmützel, die sich unser Duo hier liefert, da lässt die Autorin auch wieder ganz unterschwellig ihren trockenen Humor einfließen – was sie sicherlich in dem ein oder anderen vorangegangen Schmöker schon mal etwas pointierter rüber gebracht hat – nichtsdestotrotz hier für mich schon so eine Art Highlight darstellt. Verknüpft mit der verführerischen Spannung und dem leicht erotischen Miteinander kommen die beiden als Paar richtig gut rüber.
Aber nicht nur die Interaktionen unserer Hauptprotagonisten macht richtig Spaß, sondern auch den Crime Plot hat Krentz wirklich gefällig und ansprechend in das Geschehen eingepackt, ohne dass sie uns Leserinnen dabei atemberaubende Spannung beschert, aber in Kombination mit interessanten Nebendarstellern eine richtig runde Sache darstellt. Obendrauf gibt’s dann noch mit einer brisanten Familienkonstellation für die gute Clare allerhand zu tun, ihre Sippe und die Mördersuche samt Liebesleben unter einen Hut zu bringen.
Fazit
Nicht nur die Fans der „Arcane Society“ Serie werden mit Clare und Jake samt ihren paranormalen Fähigkeiten ihren Spaß haben, sondern auch Liebhaber des „simplen“ Genres Romantic Suspense kommen durchaus auf ihre Kosten. Von mir gibt’s übersinnliche 5 von 5 Punkten für diese ganz besonderen „Arcaner“ auf Mördersuche! (AK)