Das Setting klingt interessant.
Eine sektenartige Glaubensgemeinschaft in den Höhen des Elsass zur Zeit einer späten Weinlese im nebeligen November. Ein grausiger Leichenfund unter den Trümmern einer eingestürzten Kirche.
Und eine schweigende Sekte
Meinung
Wenn es eines perfektes Ekelpaket als Protagonisten gibt - dann Commandant Niemans. Viele seiner Charaktereigenschaften nerven und er ist niemand, den man auf eine Party einladen möchte. ABER - er hebt sich wohltuend von den immer gleichen zerrissenen Polizisten ab, die an gescheiterten Beziehung und einer nicht erfüllten Elternrolle zu zerbrechen scheinen. Niemans ist anders - ganz anders.
Andere Charaktere wie Ivana und Desnos fand ich deutlich weniger gut getroffen - aber deutlich sympathischer.
Die erste Hälfte des Buches ist zäh zu lesen. Vor allem manche der gut gemeinten bildhaften Beschreibung sind in meinen Augen grottenschlecht.
Beispiel von Seite 141: "Die Nacht war klar und gletscherblau, und die Sterne durchbohrten die Himmel wie die Einschläge einer Automatikwaffe."
Beispiel von Seite 170: "Ivana beobachtete, wie die Beamten aus ihrem Kastenwagen kullerten wie Pakete mit Schmutzwäsche ..."
Die zweite Hälfte des Buches ist deutlich besser. Die absurden bildhaften Vergleiche werden selten und die Spannung steigt. Das Ende ist in weiten Teilen sehr gut gelungen und bietet dem Leser den ein oder anderen Plottwist. Auch wenn der/die Mörder/Mörderin schon früher zu erkennen ist...
Fazit
Kein Buch, das man gelesen haben muss. Mir fällt es schwer eine Leseempfehlung auszusprechen. Es gibt deutliche besser Bücher von J.C. Grangé wie z.B. "Der Flug der Störche" oder "Das schwarze Blut".

























