Cover des Buches Das schwarze Blut (ISBN: 9783431036763)
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Rezension zu Das schwarze Blut von Jean-Christophe Grangé

Rezension zu "Das schwarze Blut" von Jean-Christophe Grangé

von Imaginata vor 12 Jahren

Rezension

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Imaginatavor 12 Jahren
Dieses war mein erstes Buch von Grangé, einem französischen Journalisten. Ich hab's geschafft! Teilweise hab ich ja arg daran gezweifelt, aber ich hab das Buch tatsächlich fertig gelesen! Was steckt hinter dieser Euphorie? Zuerst einmal die ewig dauernde Einführung der Charaktere. Ich bin nun wirklich ein Fan von langsamem Character Development, aber nach einer Weile hab ich wörtlich gedacht: "OKAY, ich hab's begriffen! Er ist klein und hässlich und war früher ein hinterhältiges Journalistenschwein, jetzt KOMM ZUM PUNKT!!!" Ähnlich ging es mir bei den anderen Hauptpersonen. Weniger wäre eindeutig mehr gewesen, allerdings hatte man danach das Gefühl, die Charaktere zu kennen. Also, WIRKLICH zu kennen! Für diesen Teil hab ich ungelogen einen ganzen Monat gebraucht! Warum? Ich konnte mich nicht dazu aufraffen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen um weiter zu lesen. Durch die folgenden Seiten bin ich dann förmlich geflogen, weil die nun wieder SO interessant und spannend waren, dass ich das Buch nicht aus erwähnter Hand legen mochte. Die Reise durch Asien, die gelösten Rätsel, die Art und Weise, wie die unterschiedliche Kultur beschrieben wurde, die wachsende Nähe zum Killer, sowohl geistig wie auch geografisch - toll! Und dann kam wohl der Höhepunkt des Buches...Was einen nun wirklich für Stunden an den gemütlichen Sessel hätte fesseln können, wurde so gehetzt beschrieben, dass es in keiner Relation zur überlangen Einführung stand. Der Showdown verkommt zur Lächerlichkeit mit einem weinerlich wirkenden Bösewicht. Und, wie es sich gehört: Das Finale ist noch nicht wirklich das Ende der Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig; das hat man von anderen Journalisten, die ebenfalls Fiction schreiben, auch schon wesentlich schlechter gelesen. Aber, was sollen all die Doppelpunkte? Nach einer Weile haben die mich wirklich genervt. Fazit: Bekommt dieses Buch einen der wenigen übrig gebliebenen Dauerplätze in meinem überfüllten Bücherregal? - Ich weiss es noch nicht. Lesen werde ich es sicherlich kein zweites Mal. Werde ich weitere Bücher dieses Schriftstellers lesen? - Ganz sicher sogar. Für eine gute Geschichte nimmt man viele Schwächen in Kauf. Und gut war diese Geschichte! Und: Ja, das Buch ist blutig und brutal. Mimöschen und Sensibelchen sollten also die Finger davon lassen.
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