Jean-Claude Kaufmann

 3,5 Sterne bei 8 Bewertungen
Autor*in von Die Erfindung des Ich, Privatsache Handtasche und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Jean-Claude Kaufmann

Cover des Buches Die Erfindung des Ich (ISBN: 9783896695338)

Die Erfindung des Ich

 (3)
Erschienen am 01.10.2005
Cover des Buches Privatsache Handtasche (ISBN: 9783867643337)

Privatsache Handtasche

 (2)
Erschienen am 01.10.2012
Cover des Buches Der Morgen danach (ISBN: 9783442153633)

Der Morgen danach

 (1)
Erschienen am 14.11.2005
Cover des Buches Sex@mour (ISBN: 9783744503518)

Sex@mour

 (1)
Erschienen am 01.09.2011
Cover des Buches Singlefrau und Märchenprinz (ISBN: 9783442153626)

Singlefrau und Märchenprinz

 (1)
Erschienen am 18.04.2006
Cover des Buches Schmutzige Wäsche (ISBN: 9783896695239)

Schmutzige Wäsche

 (0)
Erschienen am 01.02.2005
Cover des Buches Was sich liebt, das nervt sich (ISBN: 9783896696465)

Was sich liebt, das nervt sich

 (0)
Erschienen am 25.01.2008
Cover des Buches Wenn ICH ein anderer ist (ISBN: 9783867642071)

Wenn ICH ein anderer ist

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Erschienen am 18.02.2010

Neue Rezensionen zu Jean-Claude Kaufmann

Cover des Buches Privatsache Handtasche (ISBN: 9783867643337)
Sophia!s avatar

Rezension zu "Privatsache Handtasche" von Jean-Claude Kaufmann

Rezension zu "Privatsache Handtasche" von Jean-Claude Kaufmann
Sophia!vor 12 Jahren

„Denn die Tasche hat wirklich sehr, sehr sehr viel zu erzählen, wenn man es schafft sie zum Sprechen zu bringen.“
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Beim ersten Blick auf Autor und Titel fragt sich die Leserin, wie es denn sein kann, dass ausgerechnet ein Mann über das Wesen der Handtasche spricht. Doch Jean-Claude Kaufmann sieht in der Tasche keine Banalität, keinen ordinären Gebrauchsgegenstand, der eben durch Stauraum und bequeme Transportmöglichkeit überaus nützlich erscheint. Wir Frauen wissen, dass eine Tasche viel mehr ist als das! Darum verzichtete er nicht auf das Studium unterschiedlicher Meinungen zum Thema Handtasche. Aufbauend auf der präzisen Analyse der 75 Geschichten unterschiedlichster Frauen sind 22 Kapitel entstanden, die den Zauber der Handtasche nicht besser hätten einfangen können. Absolut authentisch darf man sich auf eine Entdeckungsreise begeben zum „Herz des intimen Selbst.“
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Jean-Claude Kaufmann wollte die Tasche zum Sprechen bringen und genau dieses komplexe Vorhaben ist ihm eindrucksvoll gelungen. In Auseinandersetzung mit den verschiedenen Geschichten beschäftigt er sich sowohl mit gängigen Fragen als auch mit außergewöhnlichen Meinungen. Darf man eine Handtasche ungefragt öffnen oder handelt es dabei schon um ein Eindringen in die Privatsphäre der Besitzerin? Was denken Ehemänner und Kinder über das Modeaccessoire ihrer Frauen und Mütter? Verfügt die Tasche gar über eine eigene Seele?
Auf interessante Weise beschäftigt sich der Autor mit vielseitigen Theorien. Ist die Tasche tatsächlich in der Lage, einen positiven Beitrag zum Selbstbild zu leisten? Ist sie für die Trägerin eine Trophäe? Was bedeutet es, wenn man sie in der Hand oder über der Schulter trägt? Besonders spannend ist es, anderen Ansichten zu begegnen. In den meisten Fallen kann man sich mit seinen Beschreibungen jedoch bestens identifizieren. Ein Beispiel wäre etwa die humorvolle Schilderung der Grundausstattung einer Tasche, der Möglichkeit, die Handtasche mit kleineren Täschchen zu füllen und den zeitweise notwendigen Umräumaktionen. Sehr zu empfehlen ist das Kapitel über die besondere Liebe, die eine Tasche hervorrufen kann. Eine jede Handtasche hat eine ganz besondere Bedeutung für die Trägerin und oftmals steckt mehr dahinter, als man anfangs vermuten würde. Die einzelnen Kapitel sind angenehm zu lesen und erinnern von ihrem Aufbau an Kolumnen. Gerade für Frauen wird sich die Lektüre lohnen.
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Fazit: Eine Liebeserklärung nicht nur an die Tasche, sondern auch an ihre Trägerinnen. Ein wunderbares Buch, eine wunderbare Reise. Sehr zu empfehlen.

Cover des Buches Sex@mour (ISBN: 9783867642835)
M

Rezension zu "Sex@mour" von Jean-Claude Kaufmann

Rezension zu "Sex@mour" von Jean-Claude Kaufmann
M.Lehmann-Papevor 13 Jahren

Jean-Claude Kaufmann – Sex@amour

Vom Bett zur Liebe statt aus Liebe ins Bett

Das Jean-Claude Kaufmann Franzose ist (ohne direkt einem Klischee zu verfallen), ist dem Buch in Stil und Richtung durchaus abzuspüren. Denn jene gallische Verbindung von amour und fou, von diskreter Offenheit der körperorientierten Rendezvous einerseits und dem doch beständig im Hintergrund mitschwingendem romantischen Aspekt des sich Verliebens, sehr elegant vermischt Kaufmann diese Ebenen und benennt so bei seinen Betrachtungen immer wieder einerseits die „oberflächlich-körperliche“ Realität des „Internetdatings“ in teils klaren und strikten Beispielen (die durchaus an sich zurückhaltend und sittsam geprägte Frau, die sich eines Abends leichtgeschürzt unter einem Trenchcoat am Hotel einfindet um einen völlig Fremden zu treffen, mit eindeutigen Absichten), wie er andererseits beredt offen zu legen versteht, dass doch immer die tiefere, emotionale Sehnsucht eine Rolle spielt. Das es gut passieren kann „das Liebe hinzutritt“. Und die hat es dann nicht einfach, wie das Buch zeigt.

In seiner Betrachtung dessen, wie sich das reale und wahre Liebesleben und –erleben der Menschen durch den ständig breiter werdenden Einfluss des Internet mitsamt seiner besonderen Form der Kommunikation tatsächlich verändert. Hier sind es zwei Kernbeobachtungen, die Kaufmann vor Augen legt und denen er immer wieder im Buch weiter nachgeht. Das eine ist, dass sich „beim ersten realen Date“ bedingt durch den „Vorlauf“ im Net zwei Menschen treffen, bei denen das Unbefangene kaum mehr möglich ist. In den meisten Fällen (und Kaufmann führt viele Beispiele an), war die Kommunikation im Vorfeld bereits recht eindeutig und fantasievoll entfaltet. Nun, beim ersten realen Date, sind die Hemmschwellen hin zur körperlichen Nähe somit letztlich stark reduziert. Zum anderen aber, paradoxerweise, führt Kaufmann ausführlich an, wie sehr beim dann realen Treffen (von denen übrigens eine Vielzahl erst gar nicht stattfinden, auch hiezu liefert Kaufmann Beispiele und Begürnudnungen) doch wieder alles auf Null gestellt wird. Fast auf weniger als Null, denn ein starkes Bemühen kann Kaufmann im realen Leben dann feststellen, eine betone Distanz zu zeigen. Gerade weil Distanzen im Vorfeld virtuell oft überschritten wurden.

Und weniger zur Zeit um den reinen Sex, die reine Körperlichkeit geht es. Viele legen Wert auf die Erläuterung, dass Emotionen vorhanden sind, eine „gefühlte Nähe“. Das aber häufig. Was aber heißt es auf Dauer für ein „Liebesleben“, wenn die Verweildauer solch emotionaler Nähe sich mehr und mehr reduziert und Vielfachkontakte in den Raum treten, eine immer weitere, sich steigernde, fast suchtartige Suche und Verweilen im Net?

Das Net, welches die Abfolge des Flirts fast umkehrt. Statt unverhofftem Kontakt zu jemand Fremden, statt hohem Puls und leichter Nervosität im realen Erleben, bietet das Net Distanz, vermeintliche Offenheit, sicheres Terrain (auch wenn „Körbe“ im Net oft härter formuliert und durchaus mit Wirkung treffen). So entstehen verschiedene Umgangsweisen der Menschen mit der „Liebe im Net“, die Kaufmann in drei Kategorien bringt. Zum einen Sucher, die tatsächlich auf das Reale stoßen wollen und dann mehr als Möglichkeit auch in den Raum setzen (die brauchen viel Geduld und Hartnäckigkeit, um fündig zu werden im Net). Zum Zweiten reine Sex-Sucher, die alles verbal zugestehen und erzählen werden, nur um „den Abschuss“ wieder einmal hinzubekommen. Und zum Dritten jene (auch hier schildert er Episoden), bei denen der umworbene Part dann einsam und allein auf weiter Flur beim Date erscheint. Weil sie auf Menschen trafen, die nur im Net ihre emotionale Befriedigung suchen und ausleben.

Gut, dass Kaufmann nicht dem Fehler verfällt, ins seinem Buch Strategien, Tipps und Analysen des „Menschen im Net“ in den Vordergrund zu stellen (auch wenn all dies an passenden Orten angedeutet wird), sondern vor allem elegant und leicht in der Sprache dem Leser vor Augen führt, wie sehr sich das althergebrachte Spiel mit Flirt und Sex durch die Weiten des Internet verändert, breiter, aber auch oberflächlicher wird, wie sehr auch all jene Offenheiten im Net das „reale“ Leben eher beschweren, denn befördern. Vor allem aber, wie wenig Sicherheit mittlerweile in auch erfolgreichen Annäherungen letztlich liegt. Denn der nächste Klick lockt. Die Tausende von Möglichkeiten lassen nicht mehr wirklich in Ruhe. Es braucht Kraft, sich in dieser Welt der austauschbaren und immer noch mehr Möglichkeiten in den Raum setzenden „Liebes- und Sexversprechen“ zu konzentrieren und damit erst tatsächlich dauerhaft zu finden.

Locker und leger, dabei aber sachkundig und gut recherchiert, legt Kaufmann den Status Quo des Liebeslebens in der großen Rahmung des Internet, in diesem „Supermarkt der Begierde“ unterhaltsam und reflektiert vor. Und zeigt kritisch jene Folgen auf, die Menschen durch das Net trotz aller Dates und Nähe eher voneinander wegführen denn dauerhaft zueinander bringen. Im Letzten dann doch vielleicht eher eine „bedauerliche Banalisierung“ dessen, was Menschen eigentlich in tiefe Wallung versetzen könnte (und das nicht nur für 30 Minuten).

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