Rezension zu Wo fahren wir hin, Papa? von Jean-Louis Fournier
Rezension zu "Wo fahren wir hin, Papa?" von Jean-Louis Fournier
von Selaiah
Rezension
S
Selaiahvor 14 Jahren
Schwere Kost, wie ich finde. Der Autor wagt sich hier in ein Thema hinein, dass zu wenig Auseinandersetzung findet in unserer Gesellschaft: Leben mit den eigenen behinderten Kindern. Daher verdient der Autor schon Respekt. Zudem geht er diese Thematik so schonungslos und offen an, dass man nicht weiß, ob man für den Vater Anerkennung empfinden soll oder das Buch gleich schließen sollte, gerade weil er so gefühlskalt über seine Kinder redet. Ich würde aber jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen, da sich jeder damit auseinandersetzen sollte! Der Autor schwört in jedem von uns eine empfindliche Debatte herauf: nämlich, wie man selbst in solch einer Situation reagieren würde. Vielleicht öffnet es auch dem ein oder anderen die Augen, "behindertes" Leben nicht mit sofortiger Wirkung als "unwertes" oder sinnloses Leben zu sehen, denn wir können beeinträchtigte Menschen nur von "aussen" beobachten, also nur Vermutungen über ihr Erleben und Empfinden äußern. Somit haben wir auch absolut kein Recht zu sagen, dass dieses oder jene Kind "schrecklich leidet".