Cover des Buches Bretonische Brandung (ISBN: 9783442479283)
Rezension zu Bretonische Brandung von Jean-Luc Bannalec

Bretonische Brandung - Kommissar Dupin #2 - Jean-Luc Bannalec

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Die Geschichte empfand ich als extrem langweilig, den Kriminalfall selbst als reine Nebensache.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Inhalt

Zehn Seemeilen vor Concarneau: Die sagenumwobenen Glénan-Inseln wirken wie ein karibisches Paradies – bis eines schönen Maitages drei Leichen angespült werden. Wer sind die Toten am Strand? Wurden sie Opfer des heftigen nächtlichen Unwetters? Alles deutet auf Tod durch Ertrinken hin. Doch als sich herausstellt, dass einer der Toten ein windiger Unternehmer mit politischem Einfluss, der andere ein selbstherr­licher Segler mit jeder Menge Feinden war, ahnt Kommissar Dupin nichts Gutes. War der vermeintliche Unfall auf offener See in Wahr­heit ein kaltblütiger Mord? Wer ist der dritte Tote, und was verbindet die drei Männer? Während bereits der nächste Sturm auf­zieht, begegnet Kommissar Dupin modernen Schatzsuchern, militanten Meeres­bio­logen, attraktiven Taucherinnen und unheimlichen Gestalten aus der über-reichen Fabelwelt der Bretonen. Die Er­mittlungen führen ihn tief in ein gefährliches Labyrinth von Verstric­kungen, die Ereignisse spitzen sich zu – und am Ende ist die Wahrheit, wie so oft im Leben, kompliziert.

Meine Meinung

Nach dem ersten Kommissar Dupin Band habe ich nun auch den Zweiten hinter mir. Einen Dritten wird es für mich nicht geben.

Das Buch fängt gleich mit einer zweiseitigen Beschreibung der Glénan Inseln an, die vor der bretonischen Küste liegen. Montagmorgen wird Kommissar Dupin bei seinem dritten Café durch einen Anruf gestört; es wurden drei Leichen auf den Glénan gefunden. Nun ist er, übellaunig wie immer, auf einem Polizeiboot unterwegs zu diesem Fundort. In der Nacht gab es ein schlimmes Unwetter und es wird davon ausgegangen, dass diese drei Männer mit einem Boot Schiffbruch erlitten haben und dabei ertrunken sind. Da kann ja unser übellauniger Kommissar kurz mal auf einer anderen Insel Café trinken und Hummer essen gehen.

»Monsieur le Commissaire«, wie Dupin immer sehr höflich von seinen Mitarbeitern angesprochen wird, fehlt es eindeutig an Manieren. Es sei denn, eine hübsche junge Frau taucht auf, ach wie klischeehaft. Er selbst legt bei einem Telefongespräch, mitten in einem Satz, einfach auf. Unfreundlich, abweisend und schlicht unhöflich ist Dupin zu den Menschen, die er nicht mag, und das sind einige. War ich mir im ersten Band unsicher, ob ich Dupin mag, weiß ich jetzt, dass das nicht der Fall ist. Eines seiner Standardsätze, » … wir müssen auf der Stelle … » ruft das Bild eines trotzigen, mit dem Fuß aufstampfenden Kindes hervor.

Bereits im ersten Band empfand ich den »Fall« selbst als Nebensache. In diesem ist er fast nur ein Alibi, um einen Kriminalroman zu schreiben, wobei »Krimi« hier wirklich sehr großzügig ausgelegt werden kann. Der Leser erfährt viel über die Glénan-Inseln, Vergangenheit und Gegenwart, Fabelgestalten und versunkenen Schätzen. Es gibt seitenweise Beschreibungen über die Farben des Wassers, das Licht, Sonnenuntergänge, Stürme, der Sand, das Meer, Fischsuppe …. und nichts davon ist relevant für die Ermordung der drei Männer. Was interessiert es mich welche Fischsorten, Muscheln, Krustentiere und Gemüsesorten in der bretonischen Fischsuppe gehören? Ich wollte doch keinen Kochkurs ablegen! Und die Botanik darf ja auch nicht fehlen; eine Seite lang erfahren wir alles über die Glénan Narzisse. Von den 380 Seiten könnte man wahrscheinlich 200 davon für eine Lobpreisung der Bretagne und die Glénan-Inseln verwenden. Ich liebe die Bretagne wirklich, aber nun bin ich so übersättigt, mir vergeht die Lust, diese Gegend jemals wieder zu besuchen!

Der Fall ist bis auf den Fund der Leichen so unspektakulär, eintönig und einschläfernd, dass es nicht wundert, wenn man, wie ich, 6 Tage braucht für das Buch. Die Lösung ist wenig überraschend und lahm. Es widerstrebt mir immer sehr, ein Buch abzubrechen, aber hier hätte ich es wirklich machen sollen. »Monsieur Bannalec« schreibt wunderbare Loblieder auf eine Gegend in Frankreich, die er ganz offensichtlich liebt. Aber Kriminalromane sind in meinen Augen nicht sein Genre.

Mir ist nach dem zweiten Band die Lust auf die Bretagne gründlich vergangen. Die Geschichte empfand ich als extrem langweilig, den Kriminalfall selbst als reine Nebensache. Wer einen Reiseführer für die Bretagne sucht, ist hier richtig, wer einen spannenden Kriminalroman sucht sollte weitergehen. Überflüssig zu sagen, dass ich keine weiteren Bücher mit Kommissar Dupin lesen werde.

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